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Gesünder leben?

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Schwangerschaftsdiabetes: Symptome und Behandlung

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Erhöhte Blutzuckerwerte während der Schwangerschaft können sowohl das Baby als auch die Mutter gefährden. Um die Komplikation zu erkennen, sind regelmässige ärztliche Kontrollen wichtig – ganz besonders bei höheren Risikofaktoren.

Was ist ein Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes)?

Welche Lebensmittel sollte man bei Schwangerschaftsdiabetes meiden? (Tipp: Weitere Details dazu findest du im Ernährungsplan)

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Welche Lebensmittel sollte man bei Schwangerschaftsdiabetes meiden? (Tipp: Weitere Details dazu findest du im Ernährungsplan) ( Teilnehmer)

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Man spricht von einem Schwangerschafts- oder Gestationsdiabetes, wenn eine Frau, bei der zuvor keine Diabeteserkrankung bekannt war, in der Schwangerschaft erhöhte Blutzuckerwerte aufweist. Zu dieser Komplikation kommt es, wenn die werdende Mutter nicht genügend Insulin für sich selbst und das Kind produzieren kann, denn der Bedarf dieses Hormons, das von der Bauchspeicheldrüse produziert wird, ist während der Schwangerschaft höher. Insulin braucht es, um das einfache Zuckermolekül Glukose in die Zellen zu transportieren, wo daraus Energie gewonnen wird. «In der Regel manifestiert sich ein Schwangerschaftsdiabetes in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft und verschwindet nach der Geburt von alleine wieder», erklärt Markus Hodel, Chefarzt der Geburtshilfe am Kantonsspital Luzern. Symptome und Behandlung seien ähnlich wie bei anderen Formen von Diabetes.

Markus Hodel
Wird die Zuckerkrankheit rechtzeitig erkannt und angegangen, muss man sich meist keine Sorgen um die Gesundheit des Kindes machen.
KD Dr. med. Markus Hodel, Chefarzt der Geburtshilfe am Kantonsspital Luzern

Was bedeutet Diabetes?

Es handelt sich um eine Stoffwechselstörung, bei der der Blutzucker erhöht ist, weil zu wenig Insulin produziert wird oder dieses zu wenig gut wirkt. Es gibt verschiedene Arten von Diabetes: Der Typ-1-Diabetes basiert auf einer angeborenen Autoimmunerkrankung und steht in keinem Zusammenhang mit ungünstigen Lebensgewohnheiten. Der Typ-2-Diabetes dagegen tritt meist erst später im Leben auf und wird durch Übergewicht, Bewegungsmangel und Stress begünstigt.

Wie häufig ist Diabetes?

In der Schweiz gibt es rund 525‘000 Betroffene – Tendenz steigend (Quelle: diabetesschweiz.ch). Dazu könnte neben ungünstigen Ess- und Lebensgewohnheiten auch die Coronapandemie beigetragen haben. Der weitaus grösste Anteil betrifft den Diabetes-Typ-2. Lediglich rund 50‘000 Menschen leiden am Diabetes-Typ-1 – rund die Hälfte davon Kinder und Jugendliche.

Welche Symptome deuten auf einen Schwangerschaftsdiabetes hin?

«Die meisten Frauen spüren nichts davon, wenn sie einen Schwangerschaftsdiabetes entwickeln», sagt Gynäkologe Markus Hodel. Denn die bei Diabetes typischen Symptome – vermehrter Durst und häufigeres Wasserlassen – würden während der Schwangerschaft nicht unbedingt auftreten oder als normale Schwangerschaftsbeschwerden interpretiert werden. Andere Anzeichen können sein:

  • Müdigkeit
  • Schwäche
  • Anfälligkeit für Harnwegsinfektionen
  • Erhöhter Blutdruck
  • Grössere Fruchtwassermenge oder Zucker im Urin

So wird Schwangerschaftsdiabetes festgestellt

In der Regel wird ein Gestationsdiabetes bei der ärztlichen Routinekontrolle durch einen Glukosetoleranztest entdeckt. Dabei wird der Blutzucker gemessen, kurz nachdem die Frau ein Glas Zuckerwasser getrunken hat. Die Untersuchung wird zwischen der 24. und 28. Woche empfohlen, bei Frauen mit erhöhtem Risiko bereits früher. Die Werte sollten zwischen 5,6 mmol (nüchtern) und 7,8 mmol (nach dem Essen) liegen.

Welche Faktoren erhöhen das Risiko für einen Gestationsdiabetes?

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Weitere Informationen

Bei knapp der Hälfte der betroffenen Frauen liegt keine erkennbare Ursache für eine Zuckerkrankheit vor. Bei den anderen können folgende Faktoren mitverantwortlich sein:

  • Übergewicht schon vor der Schwangerschaft (Bodymassindex von über 30)
  • Übermässige Gewichtszunahme während der Schwangerschaft
  • Schwangerschaftsdiabetes in einer früheren Schwangerschaft
  • Ein früheres Baby mit einem Geburtsgewicht von mehr als 4 kg
  • Nahe Familienmitglieder mit Diabetes
  • Afrikanische, asiatische oder lateinamerikanische Herkunft (aufgrund von genetischen und sozioökonomischen Faktoren)
  • Alter über 35 Jahre
  • Wiederholte Fehlgeburten

Welche Risiken bestehen für das Baby?

«Wird die Zuckerkrankheit rechtzeitig erkannt und angegangen, muss man sich meist keine Sorgen um die Gesundheit des Kindes machen», beruhigt Markus Hodel. Ohne Behandlung bestehen jedoch folgende Gefahren:

  1. Bei einem Schwangerschaftsdiabetes wächst das Kind oft schneller und weist bei der Geburt ein Gewicht von über 4 kg auf. Dies kann die Entbindung erschweren oder zu Geburtsverletzungen beim Kind führen.
  2. Organreifungsstörungen, besonders der Lungen
  3. Unterzuckerung nach der Geburt
  4. Erhöhte Bilirubinwerte nach der Geburt (Neugeborenen-Gelbsucht)
  5. In seltenen Fällen können Föten sterben

Welche Risiken bestehen für die Mutter?

Bei einem Schwangerschaftsdiabetes kommt es häufiger zu:

  1. Präeklampsie (Schwangerschaftsvergiftung), einem bedrohlichen Zustand mit hohem Blutdruck, Eiweissausscheidung im Urin bis zu Organversagen,
  2. Geburtskomplikationen wie etwa ausgeprägte Dammrisse oder gar Verletzungen des Schliessmuskels am After,
  3. Kaiserschnitten,
  4. einer Entwicklung des Typ-2-Diabetes. Dieses Risiko kann durch Stillen wieder etwas gesenkt werden (Quelle: National Library of Medicine).

Wenn die Komplikation rechtzeitig erkannt wird und der Blutzucker optimal eingestellt werden kann, sinken diese Risiken jedoch massiv.

Schwangerschaftsdiabetes: Behandlung und Ernährungsplan

«Mit einer ausgewogenen Ernährung und genügend Bewegung lässt sich ein Schwangerschaftsdiabetes häufig in den Griff kriegen», sagt Markus Hodel. Eine spezielle Diät brauche es eigentlich nicht. Vielmehr gelte es, die allgemeinen Empfehlungen der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung (SGE) einzuhalten, wie sie in der Lebensmittelpyramide anschaulich dargestellt werden:

  • Etwa die Hälfte der täglichen Nahrungszufuhr sollte aus Gemüse und Salat bestehen,
  • ein Viertel aus proteinreichen Lebensmitteln,
  • ein weiteres Viertel aus Kohlenhydraten.

Diese Richtlinien helfen, grosse Schwankungen des Blutzuckerspiegels zu vermeiden. Eine professionelle Ernährungsberatung kann hilfreich sein.

Um die Bewegung zu steigern, bieten sich moderate sportliche Aktivitäten an, wie:

Zu vermeiden sind Stösse und Verausgabung.

Bei mehr als drei Vierteln der betroffenen Frauen pendelt sich der Blutzuckerspiegel mit diesen Massnahmen wieder ein. Hilft dies zu wenig, muss Insulin gespritzt werden. Blutzuckersenkende Medikamente sind während der Schwangerschaft meist nicht erlaubt.

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von Andrea Söldi,

veröffentlicht am 15.07.2025


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