Reinige mindestens zweimal täglich die Zähne und Zahnzwischenräume. So kannst du Zahnbelag vorbeugen und Mikroorganismen reduzieren, die Karies verursachen. Aber es gibt noch mehr zu beachten.
Die Annahme, dass alleiniges Putzen der Zahnoberflächen mit Zahnbürste und Zahnpasta genügt, ist falsch. Genauso wichtig ist die Reinigung der Zahnzwischenräume, denn Karies und Entzündungen des Zahnfleisches beginnen oft dort, wo man mit der Zahnbürste nicht hinkommt.
Die Wahl des passenden Hilfsmittels hängt von der Form der Zahnzwischenräume ab: Bei eng stehenden Zähnen ist Zahnseide ideal, bei leicht offenen Zahnzwischenräumen eher sogenannte «Brush Sticks», die mehrfach verwendbar sind. Bei weiten Zahnzwischenräumen sind sogenannte Interdentalbürsten gut geeignet. Diese winzigen Bürsten gibt es in verschiedenen Formen, ihr Durchmesser sollte zur Weite der Zahnzwischenräume passen.
Sie sind zu empfehlen, weil damit viele Keime, die das Zahnfleisch und den Zahnhalteapparat angreifen können, aus den Vertiefungen in der Zunge entfernt werden. Auch bei Mundgeruch kann der Zungenschaber helfen. Mundgeruch entsteht oft durch Bakterien, die zum Beispiel Nahrungsreste oder Schleim in der Mundhöhle zersetzen.
Mundspüllösungen reduzieren den Zahnbelag durch die Wirkung der Inhaltsstoffe. Sie ergänzen die mechanische Reinigung mit Hilfe der Zahnbürste, aber ersetzen sie nicht. Es gibt fluoridhaltige Mundwasser, chlorhexidinhaltige und solche mit ätherischen Ölen wie Menthol oder Eucalyptol.
Mundwasser mit Eucalyptol sind aufgrund des strengen Geschmacks gewöhnungsbedürftig, verleihen jedoch einen «frischen Atem». Studien bescheinigen ihnen eine deutliche Reduktion des Zahnbelags.
Das wirksamste und seit Jahrzehnten etablierte Desinfektionsmittel für die Mundhöhle ist stark verdünntes Chlorhexidin (0,1- bis 0,2-prozentig). Es wirkt sehr gut, kann aber bei dauerhafter Anwendung und insbesondere bei diesen Konzentrationen zu Zahn- und Zungenverfärbungen oder zu Geschmacksbeeinträchtigungen führen. Mundspüllösungen mit Alkohol sind für Kinder ungeeignet und sollten generell aufgrund der möglicherweise zellschädigenden Wirkung nicht verwendet werden.
(Fortsetzung weiter unten…)
Grundsätzlich wird empfohlen, nach jedem Essen die Zähne zu putzen. Berufstätigen fehlt aber mittags oft die Zeit oder die Möglichkeit dafür. Dann kann zumindest eine Mundspüllösung nützlich sein. Im Allgemeinen reicht es, die Zähne zweimal pro Tag gründlich zu reinigen, morgens nach dem Frühstück und abends vor dem Schlafengehen.
Hormonumstellungen, insbesondere bei Frauen in der Schwangerschaft oder bei Mädchen in der Pubertät können eine bereits bestehende, durch Zahnbelag verursachte, milde Zahnfleischentzündung massiv verstärken. Sorgfältige Mundhygiene ist auch wichtig, wenn man bestimmte Medikamente einnehmen muss, die als Nebenwirkung Wucherungen des Zahnfleischs verursachen können. Dazu zählen manche Blutdrucksenker, bestimmte Arzneimittel gegen Epilepsie sowie Medikamente, die das Abwehrsystem unterdrücken.
(Fortsetzung weiter unten…)
Wähle ein hochwertiges pflanzliches Öl wie etwa Oliven-, Kokos- oder Sesamöl. Nimm einen Esslöffel davon in den Mund und spüle die Mundhöhle damit während etwa 3 bis 15 Minuten kräftig durch. Ziehe das Öl dabei durch die Zahnzwischenräume. Anfangs kannst du auch Pausen einlegen. Spucke das Öl auf ein Tuch und gib es in den Abfall. Schluck das Öl niemals herunter. Danach den Mund mit warmem Wasser nachspülen und die Zähne wie gewohnt putzen. Der ideale Zeitpunkt dafür ist morgens gleich nach dem Aufstehen auf nüchternen Magen.
Diese Methode stammt aus der ayurvedischen Medizin in Indien. Das Öl soll Bakterien und Giftstoffe aus dem Mund «herausziehen». Es fehlen bisher aber klinische Studien, die einen Langzeiteffekt auf die Zähne und das Zahnfleisch zeigen. Ölziehen kann daher momentan nur als Zusatz zur konventionellen Zahnreinigung angesehen werden.