Draussen erwacht das Leben, aber in der Seele macht sich Melancholie breit. Warum hat der Frühling für manche Menschen auch seine Schattenseiten?
Frühmorgens pfeifen die Vögel, die Wiesen werden immer farbenprächtiger, die Promenaden füllen sich mit Spaziergängern, kurz: Natur wie Menschen erwachen mit den länger werdenden Tagen zu neuem Leben. Eben diese Zeit ist aber auch mit grossen Erwartungen verbunden, etwas zu unternehmen und die Sonnenstrahlen auf sich wirken zu lassen.
Das ist für Menschen, für die der Frühling nicht nur eitel Sonnenschein bedeutet und die in diesem Aktivitätskarussell nicht mithalten können oder wollen, schwierig zu ertragen. Oft wird ihre Antriebslosigkeit mit der Frühjahrsmüdigkeit gleichgesetzt, doch das ist zu kurz gedacht. Die Traurigkeit, die manche im Frühling befällt, kann verschiedene Ursachen haben:
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Wenn die gedrückte Stimmung und Antriebslosigkeit auch nach mehreren Wochen nicht verschwunden sind, könnte eine Depression dahinterstecken – dann ist eine ärztliche Behandlung ratsam. Die Depression ist nicht zu verwechseln mit der Melancholie, die wieder vorbeigeht.
Gegen den Sommerblues hilft vor allem, sich von den externen Erwartungen zu lösen, dass steigende Temperaturen automatisch mit steigender Fröhlichkeit einhergehen sollen. Traurige Phasen gehören zum Leben. Diese zuzulassen, ist oft notwendig, um Veränderungen anzupacken, anstatt mit dem diffusen Gefühl der Unzufriedenheit im Bestehenden zu verharren. Lassen Sie sich also nicht von der «Glücksindustrie» verrückt machen.