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Gesünder leben?

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Dengue-Fieber: Das sollten Reisende beachten

Lange hat man sich auf diese Reise in ein warmes Land gefreut. Doch einige Tage nach der Ankunft plagen einen plötzlich hohes Fieber sowie Kopf- und Gliederschmerzen. Dabei kann es sich um eine Grippe handeln, oder aber um das sogenannte Dengue-Fieber.

Was ist das Dengue-Fieber?

Die Tropenkrankheit wird durch ein Virus ausgelöst, das von Aedes-Mücken übertragen wird. Das Dengue-Fieber kursiert vor allem in tropischen und subtropischen Ländern und hat in den letzten Jahren dramatisch zugenommen. Rund 80 Prozent der Infektionen verlaufen komplett symptomlos und werden deshalb gar nicht bemerkt. Schwere oder gar tödliche Fälle können aber vorkommen. «Bei Fieber während und nach Reisen in Länder mit Ansteckungsrisiken sollte man deshalb sofort eine Ärztin oder einen Arzt konsultieren», sagt Dr. med. Esther Künzli vom Schweizerischen Tropen- und Public Health-Institut (Swiss TPH) in Basel.

Welches sind die Symptome beim Dengue-Fieber?

Wie es der Name andeutet, äussert sich Dengue-Fieber hauptsächlich durch plötzliche, teilweise hohe Fieberschübe. Häufig sind auch starke Kopf-, Muskel-, Gelenk- und Augenschmerzen und gelegentlich treten Übelkeit, Erbrechen, geschwollene Drüsen oder ein fleckiger Hautausschlag auf. Die Symptome machen sich in der Regel sieben bis zehn Tage nach einem Mückenstich bemerkbar, in Ausnahmefällen auch schon nach drei Tagen oder erst nach vierzehn Tagen. In der Regel klingen sie innert weniger Tage von selbst wieder ab. Weil die Beschwerden ähnlich sind wie bei einer gewöhnlichen Grippe und anderen Viruserkrankungen, wird das Dengue-Fieber wahrscheinlich oft nicht als solches erkannt.

Welche Komplikationen können auftreten?

In seltenen Fällen entwickelt sich ein sogenanntes Hämorrhagisches Dengue-Fieber, bei dem die Blutplättchen (Thrombozyten) stark reduziert sind. Weil die Blutgerinnung dadurch weniger gut funktioniert, kommt es zu Blutungen, die sich zum Beispiel durch Nasen- oder Zahnfleischbluten, Bauchschmerzen, Erbrechen und schwarzen Stuhl äussern. Dieser schwere Verlauf kommt vor allem bei Kindern unter zehn Jahren vor. «Auch Menschen mit blutverdünnenden Medikamenten haben ein erhöhtes Risiko, dass es beim Abfall der Thrombozyten zu Blutungen kommt», warnt die Ärztin Esther Künzli.

Sehr selten ist das Dengue-Schock-Syndrom mit schwerem Blutdruckabfall, bedingt durch Flüssigkeitsverlust im Gewebe. In diesem Fall ist eine notfallmässige Behandlung dringend.

Wie kann man sich mit dem Dengue-Virus anstecken?

Das Virus kann übertragen werden, wenn man von einer Aedes-Mücke gestochen wird. Die weiblichen Tiere saugen Blut von Menschen oder Affen, weil sie auf Proteine angewiesen sind. Treffen sie auf eine infizierte Person, stecken sie sich mit dem Dengue-Virus an und geben dieses beim nächsten Stich an bisher Gesunde weiter. So entsteht ein Kreislauf, in dem der Erreger laufend weitergegeben wird. Die Mückenweibchen können ihre Brut zudem direkt anstecken. Sie legen ihre Larven in stehendem Wasser ab – etwa in Pfützen, Eimern und Regentonnen, mit Vorliebe in städtischen Gebieten. Eine Ansteckung von Mensch zu Mensch ist nicht möglich.

In welchen Ländern kommt das Dengue-Fieber vor?

Das Virus kursiert in Südostasien, Mittel- und Südamerika, Australien und Afrika, wobei die Verbreitung nicht überall gleichermassen gründlich erhoben und dokumentiert wird. Mit der Klimaerwärmung und der grossen Reisetätigkeit dringen Aedes-Mücken auch immer weiter nach Norden vor und wurden auch in der Schweiz bereits vereinzelt nachgewiesen. 

Bei uns sind die Insekten unter dem Namen «Asiatische Tigermücke» bekannt. Von den grossen, schwarz-weiss gestreiften Tierchen sind hierzulande bisher drei Sorten aufgetreten, die neben Dengue- auch Zika- und andere Viren übertragen können. Während es in europäischen Ländern wie Madeira, Kroatien, Frankreich und Spanien bereits zu Infektionen gekommen ist, sind in der Schweiz bis jetzt keine direkten Ansteckungen über Mücken bekannt. «Bei allen Erkrankten handelt es sich um Reiserückkehrerinnen und -rückkehrer», sagt Ärztin Esther Künzli. 

Die Zahlen zu dieser meldepflichtigen Krankheit sind aber auch hier stark am Steigen. Wurden 2023 insgesamt rund 300 Fälle registriert, waren es 2024 bis Ende April bereits 160. Eine klare Diagnose kann mittels Bluttest gestellt werden. Weltweit geht man von bis zu 400 Millionen Dengue-Infektionen jährlich aus.

(Fortsetzung weiter unten…)

Welche Behandlung gibt es bei Dengue-Fieber?

Eine eigentliche Therapie gibt es nicht. Wie bei einer Grippe kann man lediglich die Symptome mit fiebersenkenden und schmerzstillenden Medikamenten lindern. Einige Schmerzmittel haben jedoch eine blutverdünnende Wirkung – etwa Aspirin, Ibuprofen und Diclofenac. Auf diese sollte man verzichten. Schonung, viel Schlaf und genügend Flüssigkeit können die Genesung unterstützen. Bei schwerem Krankheitsverlauf ist das sofortige Aufsuchen eines Notfalls angezeigt.

Wie kann man sich vor dem Dengue-Fieber schützen?

Am besten schützt man sich, indem man versucht, Insektenstiche zu vermeiden. Hilfreich sind langärmlige Kleidung, vor allem morgens und in der Dämmerung, sowie Insektenschutzmittel, die auf die Haut oder die Kleider aufgetragen werden. Sind an den Fenstern keine Moskitogitter angebracht, empfiehlt es sich, ein Moskitonetz über dem Bett aufzuspannen. Diese Massnahmen helfen auch gegen die ebenfalls durch Mücken übertragene Malaria sowie generell gegen die lästigen, juckenden Stiche. Wasser in Pflanzentellern oder Eimern sollte man ausschütten, weil sich dort Larven ansammeln können.

(Fortsetzung weiter unten…)

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Soll man sich gegen Dengue-Fieber impfen lassen?

In Europa ist seit 2023 eine Impfung für Reisende erhältlich; in der Schweiz sollte die Zulassung im Laufe des Jahres 2024 erfolgen. Die Immunisierung namens Qdenga gewährt jedoch keinen vollständigen Schutz vor der Krankheit. Die Vorsorgemassnahme wird nur Personen empfohlen, die bereits früher an Dengue-Fieber erkrankt waren. Denn bei dieser Gruppe zeigt die Impfung einen besseren Schutz. «Zudem fällt eine Zweitinfektion schwerwiegender aus als eine Erstinfektion», erklärt Esther Künzli. «Daher sollte vor allem diese vermieden werden.» Dies hänge damit zusammen, dass es vier verschiedene Arten von Viren gibt. Nach einer Infektion mit einem davon sei man lediglich gegen genau diesen Subtypus immun, dies dafür das ganze Leben lang. Eine Infektion mit einer anderen Variante könne hingegen eine schlimmere Erkrankung zur Folge haben, sagt Künzli. Ein Grossteil der Menschen, die in Dengue-Gebieten wohnen, seien wohl mit der Zeit gegen alle Virenarten immun, weil sie immer wieder von infizierten Mücken gestochen werden.

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von Andrea Söldi,

veröffentlicht am 18.06.2024


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