Bis März hat die akute Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) Hochsaison. Wenn sie einen erwischt, helfen Nasendusche, Kochsalz, Ananas und Wärme.
Nasennebenhöhlenentzündungen (Sinusitis) treten vor allem im Winter auf. In der kalten Jahreszeit leiden etwa 20 von 100 Menschen darunter, im Sommer nur etwa zwei von 100. Der Grund dafür sind fast immer Viren, die sich auf kühlen, schlechter durchbluteten und von der Winterluft ausgetrockneten Schleimhäuten wohlfühlen.
Verstopfte Nase, Schnupfen, Schmerzen und Druckgefühl über der Kiefer- oder Stirnhöhle vor allem beim Vorbeugen – das sind die typischen Anzeichen. Vier bis fünf Arbeitstage «kostet» eine solche Infektion durchschnittlich, innerhalb von zehn Tagen lassen die Beschwerden meist deutlich nach und nach drei Wochen ist die akute Sinusitis fast immer passé.
Vorbeugen kann man, indem man für gut durchblutete, feuchte Schleimhäute und für genügend Körperwärme sorgt. Das macht es den Viren schwerer, sich festzusetzen: Bewegung, regelmässiges Saunieren, Kneipp’sche Fussbäder, Bekleidung nach dem Zwiebelschalenprinzip, also mehrere dünne Kleiderschichten anstelle von einer dicken.
Genügend Schlaf und ausreichend Vitamin D sind weitere vorbeugende Faktoren, genau wie ein gesunder Darm, denn er hat nebst der Verdauung wichtige Funktionen für das Immunsystem.
Feuchte Luft, etwa mit Hilfe eines Luftbefeuchters, fördert den Schleimfluss in den Atemwegen, der Erreger nach draussen oder in den Magen befördert. Auch eine «Nasendusche» mit Wasser oder Kochsalzlösung leistet gute Dienste. Um die Nase von Krusten zu befreien, hilft auch ein Nasenspülsystem mit einer 60-Milliliter-Spritze. (Lesen SIe unten weiter ...)
Wenn die Sinusitis ausgebrochen ist, lautet der Rat: Warm halten, Tee trinken und früher zu Bett gehen. Das hebt die Körpertemperatur an und befeuchtet die Schleimhäute. Wer keine schmerzlindernden Medikamente wie Ibuprofen nehmen will, kann es mit Bromelain versuchen, einem anti-entzündlich wirkenden Enzym aus der Ananas.
Eine sogenannte «hypertone» Salzlösung als Nasenspray lässt die Schleimhaut abschwellen und hat nicht die Nebenwirkungen von abschwellend wirkenden Nasentropfen, die man maximal eine Woche lang anwenden sollte.
Ätherische Öle, zum Beispiel Myrten- oder Eukalyptusöl, werden oft als wohltuend empfunden, sind aber nicht für Schwangere und Menschen mit Asthma oder Epilepsie geeignet. Eine Liste der ätherischen Öle, die bei Kindern anwendbar sind, ist hier zu finden.
Antibiotika sind bei der akuten Sinusitis meist zwecklos, weil sie nicht gegen Viren helfen. Kommt es nach anfänglicher Besserung aber zum Rückfall, kann dies ein Hinweis auf eine zusätzliche bakterielle Infektion sein. Dann können Antibiotika nützlich sein.
Dauert eine Sinusitis länger als zehn Tage, sollte man zum Arzt gehen. Dann könnte sie nämlich eine andere Ursache haben. In Frage kommen zum Beispiel Allergien oder Schimmelpilze in den Wänden des Schlafzimmers.