Was ist ein Seborrhoisches Ekzem und was bedeutet Periorale Dermatitis? Die vier häufigsten entzündlichen Ausschläge im Gesicht und was dagegen hilft.
Vor allem dort, wo die Haut fettiger ist: An den inneren Augenbrauen zur Nase hin, am Mundwinkel, hinter den Ohren, am Haaransatz, an der Kopfhaut, bei Männern auch dort, wo der Bart wächst oder am Brustbein. An den Augenlidern oder auf der Glatze tritt dieses Ekzem fast nie auf.
Die Haut wird an den betroffenen Stellen sowohl fettig als auch trocken, schuppig und ist leicht gerötet. Der Ausschlag juckt oder brennt nicht. Er kann mit der Schuppenflechte verwechselt werden.
Ein fettliebender Hautpilz namens Malassezia ist der Grund für das Ekzem. Deshalb tritt es vor allem dort auf, wo die Talgdrüsen in der Haut mehr Fett absondern.
Anti-Pilz-Shampoo und Creme helfen. Oft kehrt der Pilz aber einige Zeit nach der Behandlung zurück. Bei starker Entzündung könnten Cremes mit Kortison oder Calcineurininhibitoren probiert werden.
Eine angepasste, nicht zu fettende Basispflege kann helfen.
«Perioral» bedeutet «um den Mund herum». Das Ekzem kann aber auch an anderen Stellen auftreten, an denen die Haut zart und empfindlich ist. Direkt an das Lippenrot angrenzend gibt es meist einen Ausschlag-freien Rand.
Rötung, kleine, rote Papeln und Pusteln ähnlich wie bei der Akne.
Nach zu langer Kortisonanwendung oder häufig durch zu viel Hautpflege. Hierbei quillt die Haut und die natürliche Barriere gegen Mikroorganismen wird beeinträchtigt. Bakterien dringen in die Haut ein und führen zur Entzündung.
Am besten einige Wochen komplett auf die Hautpflege verzichten, damit sich die Haut erholt. Gegen die bakterielle Entzündung hilft eine Creme mit dem Wirkstoff Metronidazol. In hartnäckigen Fällen nützen Hautantibiotika zum Einnehmen.
Weniger intensive Hautpflege.
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Dieser Ausschlag tritt eher in der Mitte des Gesichts auf als an den Rändern. Nase, Stirn und Wangen können betroffen sein. Selten kommt es an den Augenlidrändern zur Rosazea.
Die Rosazea kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Häufig verläuft sie in Stadien: Zuerst eine Hautrötung, dann entzündet sich die Haut immer mehr, es kommen Pusteln hinzu. Parallel entstehen kleine Äderchen. In der Maximalform beginnt die Nase knollig-rot-bläulich zu wuchern. Die Erkrankung kann auf jeder Stufe stoppen.
Vermutlich sind Milben in der Haut ein Grund sowie eine gewisse Anfälligkeit, sodass es zur Entzündung der Haut kommt. Bakterien oder kleine Milben in der Haut sind normal, alle Menschen haben sie.
Eine Creme mit den Wirkstoffen Ivermectin oder Metronidazol hilft meist. Auch eine Creme gegen Komedonen («Mitesser») kann nützlich sein.
Bei stärkerer Rosazea nützt das sehr schwach dosierte Antibiotikum Doxycyclin für ein bis drei Monate. Der Wirkstoff Isotretinoin zum Auftragen oder Einnehmen ist ebenfalls eine Möglichkeit, allerdings nur, wenn eine Schwangerschaft ausgeschlossen und auch nicht geplant ist. Die Äderchen lassen sich mit dem Laser veröden.
Alles, was die Blutgefässe in der Haut aktiviert oder reizt, kann die Rosazea fördern, zum Beispiel Kaffee, Alkohol, scharfe Speisen, Hitze, UV-Strahlung oder kalter Wind. Bei extremem Wetter sollte man deshalb die Haut schützen.
Der fleckige oder flächige Hautausschlag tritt dort auf, wo die Allergie-auslösende Substanz mit der Haut in Berührung kam. Der Kontakt kann direkt sein, zum Beispiel eine Hautcreme, oder indirekt über die Luft, etwa Lösungsmittel, die bei Renovationsarbeiten freigesetzt werden. (Giftige Stoffe können auch eine direkte, nicht-allergische Reaktion bewirken.)
Bei der Kontaktallergie rötet sich die Haut und juckt – aber erst circa 48 bis 72 Stunden nach dem Kontakt mit der Substanz, gegen die man allergisch ist. Im Verlauf bilden sich Bläschen, die nicht-eitrige Flüssigkeit enthalten. Meist entstehen dann gelbliche Krusten. Gelangen Bakterien in die Haut, kann es zusätzlich zur bakteriellen Infektion mit Eiter kommen.
Man kann praktisch gegen alles allergisch werden, auch gegen Stoffe, die man schon hunderte Male benützt hat. Die Veranlagung spielt dabei eine Rolle. Das Risiko, eine Allergie zu entwickeln, steigt, wenn man Substanzen auf entzündete Hautpartien aufträgt.
Das Wichtigste ist, die Allergie-auslösende Substanz zu meiden. Kortison zum Auftragen (oder in schweren Fällen für kurze Zeit zum Einnehmen) stoppt die Entzündung innerhalb von Tagen. Es gibt schwächer und stärker wirksame Kortisonsalben.
Mit einem allergologischen Hauttest findet man heraus, wogegen man allergisch ist. Kosmetika oder andere Stoffe, die man als Auslöser im Verdacht hat, nicht wegwerfen, sondern zum Hauttest mitbringen. Wer Zweifel hat, ob er eine Creme oder anderes verträgt, kann zuerst für einige Tage ein wenig davon in einer Ellenbeuge auftragen. Passiert nichts, besteht keine Kontaktallergie.