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Bildstrecken Alkohol + Q&A

Gute Vorsätze lassen sich am besten mit klarem Kopf fassen. Deshalb lohnt es sich, dem Kater vorzubeugen oder ihn - wenn da – schnell zu verscheuchen.

Kater-bleib-weg-Tricks

Viele Hände teilen eine Pizza

Boden schaffen

«Eine üppige fettreiche Mahlzeit schützt die Magenschleimhaut und verlangsamt die Alkoholaufnahme», sagt Ernährungsexperte David Fäh. Dadurch verteilt sich der Alkohol über die Zeit gleichmässiger im Blut. Das vermindert die toxische Wirkung. Als Gerichte eignen sich deshalb: Rollmops, Lachs, Käsetoast, Teigwaren mit einer fettreichen Sauce (Carbonara, Rahmsauce), Pizza.

Anstossen mit Mixgetränken

Nicht zu hochprozentig trinken

Das lässt sich vermeiden, indem der Alkohol verdünnt wird. Also besser gediegen an einem Gin Tonic nippen wie die englische  Queen, statt wie Haudegen Bud Spencer den Whisky pur hinunterschütten.

Barkeeper

Kontrolle halten

Wenn man Alkohol verdünnt, hat man eine bessere Kontrolle über die Menge an Alkohol, die man trinkt.

Wasser aus seiner Karaffe einschenken

Genügend Wasser zum alkoholischen Getränk trinken

Alkohol entwässert den Organismus, indem er die Rückresorption von Flüssigkeit durch die Nieren drosselt. Wer genügend Wasser trinkt, beugt der Dehydration vor.

Wasser- und Weinglas

Bei Bier und Wein etwa dieselbe Menge Wasser trinken

Einen Liter Wasser auf eine 7dl-Flasche Wein oder einen Liter Bier.

Spirituosen mit Wasser

Bei Spirituosen sollte man mindestens die doppelte Menge Wasser trinken

Etwa fünf Deziliter auf zwei Deziliter 40-prozentige Spirituosen.

Weizenbier wird gezapft

Fuselakohole meiden

Alkoholika mit hohem Gehalt an Fuselalkoholen (Methylen) meiden, etwa Weizenbier (Weissbier)

Bananen

Zuckerhaltig essen

Vor dem zu Bett gehen etwas Zuckerhaltiges zu sich nehmen, etwa eine Banane. Das verhindert die Unterzuckerung.

Freundinnen in der Bar

Mit Mass trinken

Am besten bleibt der Kater weg, wenn man mit Mass trinkt.

Katerpotenzial von Alkoholika

Whiskey im Tumbler mit Eiswürfeln
Bourbon Whiskey

Schlägt mit 260 mg Methanol pro Liter zu Buche.

  • «Obstler» wie etwa Williams, «Pflümli» und weitere enthalten über 5000 mg Methanol pro Liter
  • Bei unverdünntem Bourbon Whiskey  fallen rund 260 mg Methanol pro Liter an
  • Die Geniesser eines Glases Rotwein  müssen mit 120 mg pro Liter rechnen
  • Weisswein enthält rund 50 mg pro Liter
  • Prosecco schlägt mit 38  mg pro Liter zu Buche
  • Wodka hingegen ist zwar ebenfalls hochprozentig, aber rein: Er weist nur knapp über 20 mg Methanol pro Liter auf. Ebenfalls tief an Methanol und anderen Fusel- oder auch Begleitalkoholen  sind die aus Weizen hergestellten Kornbrände
  • Obergäriges Bier – also auch Weizenbier – enthält zwei mg pro Liter

Kater-hau-ab-Tricks

Frau trinkt Wasser nach dem Sport

Trinken

Viel Wasser trinken!

Frau mit Bauchschmerzen sitzt auf dem Bett

Erbrechen

Nach dem Erbrechen geht es einem akut besser. Die Beschwerden können aber wieder auftauchen.

Frau mit Kaffee im Bett

Kaffee trinken

Koffein hilft bei manchen. Bei Menschen mit empfindlichem Magen ist es aber kontraproduktiv.

Mann trinkt Fruchtsaft

Zuckerspiegel wieder ausgleichen

Alkohol enthält viel Energie. Dies veranlasst den Körper, die eigene Produktion und Bereitstellung von «Brennstoff» in Form von Traubenzucker (Glucose) zu drosseln: Der Blutzuckerspiegel sinkt, es stellen sich Müdigkeit, verminderte Leistungsfähigkeit, aber auch Kopfschmerzen und Schwindel, Sehstörungen, Übelkeit bis hin zum Erbrechen ein. Zuckerhaltige Getränke wie Cola, Eistee, Isostar, Gatorade oder Fruchtsäfte sind gefragt.

Frau am Frühstückstisch schneidet Brot

Essen

Etwas Leichtes Essen, ohne den Magen zu überlasten (etwa ein Stück Brot, Toast, Zwieback, Salzstängel, Haferschleimsuppe).

Mann isst Miso-Suppe mit Tofu

Elektrolytverlust mit Bouillon ausgleichen

Die Niere scheidet mit dem Wasser auch zu viele Mineralstoffe aus

Tabletten in der Hand

Vorsicht bei Schmerzmitteln

Sie überlasten die ohnehin angeschlagenen Magen und Leber.

Frau nimmt Tabletten

Protonenpumpenblocker einnehmen

Der Magen übersäuert bei vielen Festfreudigen. Abhilfe können allenfalls Protonenpumpenblocker schaffen. Am besten schon während des Alkoholkonsums einnehmen

Mann trinkt Bier am Morgen

Konterbier trinken

Fuselalkohole (vor allem Methanol) können während dem Abbau über «Ameisensäure» Kopfschmerzen und Übelkeit verursachen. In solchen Fällen kann die Einnahme von Ethanol (also von «normalem» Alkohol) am nächsten Morgen tatsächlich helfen. Ein Pils (nicht Weizenbier!) am Morgen danach lindert Kopfweh und andere Beschwerden.

Suchtmittel
Wie berechnet man den Alkoholgehalt eines Getränks?

Alkohol ist weniger dicht und damit bei gleichem Volumen leichter als Wasser. 1 Milliliter Wasser wiegt 1 Gramm, 1 Milliliter Alkohol hingegen ungefähr 0,8 Gramm. Hersteller geben den Alkoholgehalt ihrer Getränke in Volumenprozenten an. In 1 Deziliter Bier mit 5 Volumenprozenten stecken also nicht 5 Gramm Alkohol, sondern lediglich 4 (5 x 0,8); 1 Deziliter Wein mit 15 Volumenprozenten enthält 12 Gramm Alkohol und nicht 15.

David Fäh ist Ernährungsexperte und Dozent an der Berner Fachhochschule.

Suchtmittel
Warum stehen auf Verpackungen alkoholischer Getränke keine Angaben zum Gehalt an anderen Nährstoffen wie Zucker oder Fett?

Auf den Verpackungen praktisch aller Lebensmittel steht, wie viel Fett, Zucker und Eiweiss im Produkt stecken. Auch der Gesamtkaloriengehalt wird angegeben. Die ist auch bei Süssgetränken und Fruchtsäften der Fall. Nicht so bei alkoholischen Getränken. Enthält Weizenbier mehr Kohlenhydrate als ein Pils? Ein süsser Sekt mehr als ein trockener? Wahrscheinlich. Und was steckt ausser Alkohol in einem Eierlikör, einem Fertigcocktail oder in einem Alkohol-Soda-Mischgetränk? Wir wissen es nicht, weil die Hersteller diese Angaben von Gesetzes wegen nicht machen müssen.

David Fäh ist Ernährungsexperte und Dozent an der Berner Fachhochschule.

Suchtmittel
Warum vertragen Männer mehr Alkohol als Frauen?

Alkohol verteilt sich im wasserhaltigen Gewebe - sprich in den Muskeln - und nicht im Fettgewebe. Männer haben «von Natur aus» eine grössere Muskelmasse, bei Frauen ist in der Regel der Fettanteil höher. Damit verteilt sich bei Frauen der Alkohol in weniger Gewebe und sie erreichen bei gleichem Gewicht und gleicher konsumierter Alkoholmenge schneller höhere Pegel im Blut als Männer. Der Unterschied wird noch grösser, wenn man bedenkt, dass Männer meist auch noch schwerer sind als Frauen. Bei den Männern findet der Alkoholabbau auch bereits im Magen statt und auch der Abbau in der Leber ist durch einen «besseren Trainingseffekt» effizienter als bei den Frauen.

David Fäh ist Ernährungsexperte und Dozent an der Berner Fachhochschule.

Suchtmittel
Warum vertragen manche Völker (Asiaten) Alkohol schlechter als andere?

Ethanol wird hauptsächlich von zwei Enzymen abgebaut. Eines davon ist immer gleich aktiv, das andere ist «trainierbar». Das MEOS genannte Enzym wird desto mehr produziert, je regelmässiger wir Alkoholhaltiges trinken. Dies ist aber nicht bei allen Völkern der Fall. Bei den meisten Asiaten fehlt das MEOS-Enzym oder es lässt sich nur schlecht «trainieren». Das erklärt, warum manche Chinesen oder Japaner nach einem Glas Wein so beschwipst sind, wie Mitteleuropäer nach einer Flasche.

David Fäh ist Ernährungsexperte und Dozent an der Berner Fachhochschule.

Suchtmittel
Warum gewöhnt man sich an Alkohol?

Manche starke Trinker fahren Lastwagen, obwohl sie eigentlich tot oder zumindest bewusstlos sein müssten. Schliesslich sind fünf Alkoholpromille und mehr im Blut lebensgefährlich, weil so viel Alkohol das Atemzentrum im Gehirn lähmt. Ein Mensch kann dies nur deshalb vertragen, weil sich der Körper an solche Alkoholmengen gewöhnt. Auch das Gehirn «lernt», mit den Alkoholeffekten umzugehen. Für einen weiteren Gewöhnungseffekt sorgt die sogenannte «Enzyminduktion»: Bei regelmässigem Alkoholkonsum produziert die Leber mehr vom Enzym, das Alkohol abbaut. Dadurch können Gewohnheitstrinker ihre Pegel schneller senken als Gelegenheitskonsumenten.

David Fäh ist Ernährungsexperte und Dozent an der Berner Fachhochschule.

Suchtmittel
Wie schnell baut unser Körper Alkohol ab?

Der Alkoholgehalt im Blut sinkt zwischen 0,1 und 0,2 Promille pro Stunde, je nach Alter, Geschlecht, genetischer Konstitution und Trinkgewohnheiten einer Person. Wer sich also einen Alkoholpegel von 1 Promille angetrunken hat, braucht zwischen 5 und 10 Stunden, um sein Blut komplett vom Alkohol zu befreien.

David Fäh ist Ernährungsexperte und Dozent an der Berner Fachhochschule.

Suchtmittel
Entscheidet das Alter darüber, wie gut ich Alkohol vertrage?

Ja. Im Alter nimmt die Fähigkeit des Körpers, Alkohol abzubauen ab. Der Alkohol verteilt sich auch schlechter im Körper, weil im Alter der Körperfettanteil steigt. Damit kommen Senioren schneller auf höhere Blutalkoholwerte als junge Menschen, die eine gleiche Menge trinken. Ältere Menschen müssen häufig Medikamente einnehmen. Zusammen mit Alkohol kann ein gefährlicher Cocktail entstehen, der zu Stürzen führen kann, von denen sich Betroffene oft nur schwer wieder erholen.

David Fäh ist Ernährungsexperte und Dozent an der Berner Fachhochschule.

Suchtmittel
Welcher Alkoholkonsum ist gesundheitlich unbedenklich?

Es gibt keinen risikofreien Konsum. Statistisch gesehen steigt das Risiko für manche Krebsarten schon ab einem Glas Wein oder Bier am Tag. Auch der Gelegenheitskonsum erhöht das Risiko für Unfälle zu Hause, auf oder neben der Strasse.

David Fäh ist Ernährungsexperte und Dozent an der Berner Fachhochschule.

Suchtmittel
Gibt es gesündere und ungesündere Trinkmuster?

Es gibt mehr oder weniger ungesunde Trinkmuster. Typischerweise trinken Menschen in Mittelmeerländern ein oder zwei Gläschen zu einer Mahlzeit. Dabei geniessen sie traditionell lieber Rotwein als Bier oder Schnaps. Das mediterrane Muster ist für den Körper verträglicher. Dieser bildet durch den mässigen aber regelmässigen Konsum Enzyme, die den Alkohol schneller und effizienter unschädlich machen. Gleichzeitig finden Blutveränderungen statt, die das Risiko für manche Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken können. Wer die gleiche Menge Alkohol wie ein Mittelmeeranrainer anstatt über die Woche verteilt an einem Samstagabend trinkt, lebt gefährlicher. Die Belastung für den Körper ist deutlich grösser, das Unfall- und Suchtrisiko erhöht und mögliche positive Gesundheitseffekte fehlen. Dies macht die längere alkoholfreie Pause auch nicht wett.

David Fäh ist Ernährungsexperte und Dozent an der Berner Fachhochschule.

Suchtmittel
Wie kann ich als Wein- oder Biergeniesser mein Gesundheitsrisiko minimieren?

Indem ich meine sonstigen Gesundheitsrisiken möglichst gering halte, und versuche gesund zu leben. Eine Ernährung, die reich an Früchten, Nüssen und Gemüse sowie Vollkornprodukten ist, jedoch arm an rotem Fleisch,  ist mit einem reduzierten Krebsrisiko verbunden. Eine solche Ernährung kann also einen Teil des vom Alkohol ausgehenden Risikos kompensieren. Neuere Studien zeigen, dass regelmässige Kaffeetrinker seltener Leberzirrhose und Leberkrebs haben als Kaffeemuffel. Diese Lebererkrankungen kommen gehäuft bei Alkoholtrinkern vor. Die Kombination von Alkohol mit Kaffeekonsum kann aus der Optik der Lebergesundheit also Sinn machen. Um die Risiken möglichst gering zu halten, sollten Wein- und Bierliebhaber auf ihr Gewicht achten und vor allem nicht rauchen. Wer raucht und zudem trinkt, erhöht sein Krebsrisiko überproportional.

David Fäh ist Ernährungsexperte und Dozent an der Berner Fachhochschule.

Suchtmittel
Trägt der Bierbauch seinen Namen zu Recht?

Viele Männer neigen zum Biertrinken und auch dazu, überschüssige Pfunde am Bauch anzusetzen. Aber stimmt die Schlussfolgerung «Bier gleich Bauch»? Tatsächlich enthält Alkohol reichlich Kalorien. Das heisst aber nicht automatisch, dass er dick macht. Der Körper verbrennt diesen bevorzugt. Zudem erweitert Alkohol die Hautgefässe, womit dem Körper viel Energie in Form von Wärme verloren geht. Auch das Umwandeln von Alkohol in Fett ist ineffizient. Es gibt Studien in denen Frauen, die ein bis zwei Gläser Wein am Tag trinken, leichter sind als abstinente Frauen. Alkohol beeinflusst aber das Essverhalten, indem er den Blutzucker senkt und damit den Appetit fördert. Alkoholische Getränke verleiten dazu, mehr und anders zu essen. Bier und Wein fördern also wahrscheinlich dann die Apfelfigur, wenn sie mit einer kalorienreichen Mahlzeit kombiniert werden. Somit müsste der Bierbauch viel mehr Pommes-Wurst-Bier-Bauch heissen.

David Fäh ist Ernährungsexperte und Dozent an der Berner Fachhochschule.

Suchtmittel
Woher kommt der Kater?

Das ist nicht restlos geklärt. Wahrscheinlich ist es eine Kombination aus vielen Effekten, die der Alkohol auf den Körper ausübt. Dazu zählen Entzündungsreaktionen, Entwässerung und die Veränderung des Säure-Basen- und Elektrolythaushaltes. Auch entstehen Abbaustoffe von Alkohol, die einen alt aussehen lassen. Besonders problematisch sind Stoffe, die entstehen, wenn die Leber Fuselalkohole verstoffwechselt. Zu diesen gehört beispielsweise Methanol, das in grösseren Mengen blind macht oder einen sogar umbringt. Methanol entsteht besonders beim Destillieren, vor allem, wenn Früchte verwertet werden. Fuselalkohole entstehen aber auch beim Vergären. Weizenbier enthält mehr davon als ein Lager, Rotwein etwas mehr als Weisswein oder Prosecco.

David Fäh ist Ernährungsexperte und Dozent an der Berner Fachhochschule.

Suchtmittel
Gibt es ein Mittel bei Katersymptomen?

Manche trinken ein Bier gegen die Kopfschmerzen am Tag danach. So dumm ist das gar nicht. Ethanol «verdrängt» nämlich die Verstoffwechslung von Fuselalkoholen, weil es von der Leber bevorzugt verarbeitet wird. Damit entstehen weniger Stoffe aus dem Abbau von Fuselalkoholen, die Kopfschmerzen und andere Katersymptome verursachen. So viel zur Theorie. Ob das Bier danach tatsächlich zur Linderung von Katersymptomen beiträgt, ist nicht bekannt. Ebenso fehlt der Wirkungsnachweis für alle Mittelchen und Pülverchen, von denen Hersteller behaupten, dass sie Katersymptome lindern. Ausser natürlich Kopfschmerztabletten.

David Fäh ist Ernährungsexperte und Dozent an der Berner Fachhochschule.

Suchtmittel
Warum müssen wir öfters aufs Klo, wenn wir Alkohol trinken?

Alkohol gelangt sehr leicht ins Gehirn. Dort beeinflusst er eine Hormondrüse. Sie produziert ein Hormon, das die Nieren dazu veranlasst, Wasser im Körper zurückzubehalten. Trinken wir Alkohol, hemmen wir im Gehirn die Produktion dieses «Antidiuretischen Hormons, ADH». Die Nieren nehmen weniger Wasser zurück ins Blut auf und scheiden mehr über den Urin aus. Wenn wir Bier, Wein oder Schnaps trinken, produzieren die Nieren also mehr Urin, als wenn wir die gleiche Menge eines nicht alkoholischen Getränks trinken. Je hochprozentiger das Getränk, desto stärker fällt die Entwässerung aus. Dies ist mit ein Grund für Katersymptome und auch für den Nachbrand nach einer durchzechten Nacht. Clevere Zecher trinken zu Alkoholischem also mindestens die gleiche Menge Wasser.

David Fäh ist Ernährungsexperte und Dozent an der Berner Fachhochschule.

Suchtmittel
Kann ich Aufnahme und Abbau von Alkohol im Körper beeinflussen?

Wer Bier, Wein oder Härteres konsumiert, kann die Aufnahme von Alkohol ins Blut mit gleichzeitigem oder etwas vorgelagertem Essen beeinflussen. Vor allem fettreiche Speisen verzögern die Absorption von Alkohol. Fettes bleibt besonders lange im Magen und bewirkt, dass sich sein Inhalt langsamer in den Dünndarm entleert. Erst dort findet der Grossteil der Aufnahme von Alkohol und anderer Nährstoffe in den Körper statt. Den Abbau von Alkohol können wir aber durch Essen oder Trinken nicht beeinflussen, selbst wenn dies Hersteller von «Abbaubeschleuniger» immer wieder behaupten.

David Fäh ist Ernährungsexperte und Dozent an der Berner Fachhochschule.

Suchtmittel
Was ist ungesünder, Wein oder Bier?

Dazu gibt es widersprüchliche Resultate. Manche Studien zeigen, dass Weintrinker ein geringeres Risiko haben an Krebs oder Bluthochdruck zu erkranken als Menschen, welche die gleiche Alkoholmenge in Form von Bier oder Schnaps konsumieren. Zugeschrieben wird dies den sekundären Pflanzenstoffen im Wein, allen voran dem sogenannten "Resveratol". Unterschiede zwischen den Alkoholquellen könnten aber auch daran liegen, dass sich Weinliebhaber bezüglich Gesundheit vorteilhafter verhalten als Bier- oder Schnapstrinker und die Studie das nicht genügend berücksichtigen konnten. Betrachtet man die aktuelle Studienlage, so kommt man am ehesten zum Schluss, dass der Alkohol alleine oder zumindest überwiegend für die positiven und negativen gesundheitlichen Konsequenzen verantwortlich ist. Das bedeutet: Wein ist wahrscheinlich nicht "gesünder" als Bier.

David Fäh ist Ernährungsexperte und Dozent an der Berner Fachhochschule.

von Silvia Schütz,

veröffentlicht am 18.10.2017, angepasst am 22.07.2021


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