Internet Explorer wird nicht mehr unterstützt

Für ein optimales Website-Erlebnis bitten wir dich einen aktuellen Webbrowser zu nutzen.

Schliessen

Gesünder leben?

Gesünder leben?

Was sollte man beim Winterschwimmen beachten?

Ins kalte Wasser eintauchen braucht Überwindung. Doch es lohnt sich: Winterschwimmen kann bei guter Gesundheit positive Effekte haben.

Egal, wie kalt es draussen ist: viele schwören auf die Wirkung vom täglichen Schwumm im See oder Fluss. Auch in diesem Winter sind die Wagemutigen wieder zuhauf in den hiesigen Gewässern anzutreffen. Doch was bringt das für die Gesundheit, und was gilt es zu beachten?

Wie lange sollte man beim Winterschwimmen maximal im Wasser bleiben?

«Schwimme maximal so viele Minuten, wie das Wasser Grade über null hat. Dieser Grundsatz ist wichtig», erklärt Christoph Dehnert, der Sportarzt und Kardiologe vom Sports Medical Center Medbase in Zürich.

«Die zeitliche Begrenzung verhindert, dass der Körper auskühlt. Denn hält man sich zu lange in kaltem Wasser auf, sinkt die Temperatur des Blutes in Armen und Beinen. Gelangt kaltes Blut zum Herzen, kann es Rhythmusstörungen auslösen, und das kann gefährlich werden», so Christoph Dehnert. Dies ist auch der Grund, weshalb der Arzt empfiehlt, sich nach der Abkühlung nicht sportlich zu betätigen. Besser sei es, man gebe dem Körper die Zeit, sich wieder aufzuwärmen und zu regenerieren.

Welche positiven Effekte hat das Eisbad?

Im kalten Wasser verengen sich die Venen, sodass das Blut aus den Armen und Beinen in die inneren Organe gedrückt wird. Dies ist ein gutes Training für die Gefässe. «Die Hände, Füsse und Schleimhäute werden besser durchblutet und das Immunsystem stimuliert», weiss Christoph Dehnert.

Danach ist man wacher, präsenter, vitaler und schläft ­besser. Zudem soll die Immunabwehr gestärkt werden, wissenschaftliche Studien gibt es dazu allerdings kaum. Auch von einer stimmungsaufhellenden Wirkung wird berichtet. Diese erklärt sich der Mediziner so: «Wie bei anderen Sportarten auch werden beim Schwimmen Botenstoffe wie etwa das Glückshormon Serotonin ausgeschüttet. Dies wirkt sich auf die Stimmung aus.»

Wer sollte nicht winterschwimmen?

Menschen mit Herz­-Kreislauf-Erkrankungen, Kälteasthma oder ­Kälteallergie rät der Experte generell vom Winterschwimmen ab. Wer aber gesund ist und nicht an zu hohem Blutdruck leidet, darf dem eisigen Hobby unbesorgt nachgehen. 

Kurzinterview mit Dr. med. Roberto Noce

Wie oft sollte man winterschwimmen?

Dr. med. Roberto Noce: Regelmässig, ideal wäre wöchentlich. Dann gewöhnt sich der Körper daran, und positive Effekte werden spürbar.

Was passiert beim Winterschwimmen mit dem Körper?

Dr. med. Roberto Noce: Durch den Kälteschock verengen sich Gefässe in der Haut, und die Blutbahnen im Körperinnern weiten sich aus. So wird die Durch­blutung der wichtigen Organe sichergestellt. Stresshormone wie Adrenalin kurbeln den Kreislauf an, indem sie Puls und Blutdruck in die Höhe jagen. ­Zugleich erzeugen ­Hormone wie Sero­tonin ­Glücksgefühle.

Was passiert, wenn man unterkühlt ist?

Dr. med. Roberto Noce: Es kann schnell ge­fährlich werden. Wenn kaltes Blut zum Herzen gelangt, kann dies zu Herzrhythmusstörungen führen. Ein zu starkes Absinken der Körpertemperatur kann Muskelver­stei­fung, Taubheits­gefühl und Verwirrung mit sich bringen. Erstes ­Anzeichen ist ein lähmendes Körpergefühl.

Um Unterkühlung zu verhindern, versucht der Körper, Wärme zu erzeugen – man zittert. Das Schlottern kann bereits im Wasser beginnen. Schwimmt man angemessen kurz, beginnt es erst an Land. Auf das Schlottern folgt anhaltende, wohlige Wärme.

Was ist das Spezielle an der Wim-Hof-Atemtechnik?

Dr. med. Roberto Noce: Dabei wird bewusst und schnell ein- und ausgeatmet, was zu einer beabsichtigten Hyperventilation führt. Die Atemtechnik soll helfen, den Körper und die eigenen Widerstandskräfte zu stärken. Ungeübte sollten jedoch darauf verzichten, sie kann auch zu Bewusstlosigkeit führen. Erfunden wurde die Methode vom holländischen Extremsportler Wim Hof auch bekannt als «The Iceman». Er hat durch intensives Training seinen Körper an Extrembedingungen gewöhnt.

Die 7 wichtigsten Winterschwimm-Regeln

  1. Regelmässigkeit zahlt sich aus: Am Ende des Sommers weiterschwimmen … und dranbleiben.
  2. Aufwärmen vor dem Schwimmen.
  3. Nicht reinspringen, sondern langsam eintauchen.
  4. Den Kopf mit einer Mütze schützen und nicht tauchen: Ein Drittel der ­Körperwärme geht über den Kopf verloren. Auch Neoprenschuhe und -handschuhe schützen vor­ dem Auskühlen.
  5. Stets in Begleitung schwimmen.
  6. Maximal so viele Minuten schwimmen, wie die ­Wassertemperatur an Grad Celsius ­anzeigt.
  7. Danach langsam aufwärmen, ohne weitere sportliche Betätigung und ohne gleich warm ­zu duschen.

Mehr zum Thema Sport im Winter

von Regula Burkhardt-Lehmann,

veröffentlicht am 17.02.2017, angepasst am 04.12.2025


Das könnte dich interessieren:

SSW und Geburtstermin einfach berechnen

jetzt berechnen
Eine schwangere Frau liegt auf dem Sofa und hält sich den Bauch.