Spazieren, wo immer man Lust hat? Nicht ganz. Lungen und Arterien tanken nicht überall auf. Warum das so ist und wo man promenieren sollte.
Wer seinem Körper etwas Gutes tun will, der spaziert besser nicht an Hauptverkehrsstrassen entlang. Auch um Fitness-Studios und Sporthallen an stark befahrenen Strassen sollte man einen Bogen machen – ausser, die Luft dort drin wird gut gefiltert. Denn für die Blutgefässe macht es einen Riesenunterschied, ob die Luft einigermassen rein ist oder nicht.
Dass die Luftverschmutzung so unmittelbare Effekte auf die Arterien hat, war selbst für die internationale Forschergruppe überraschend. Sie schickten 129 über 60-jährige Versuchspersonen für jeweils zwei Stunden «auf die Piste»: Einmal in den Londoner Hyde Park, das andere Mal ans Westende der Londoner Oxford Street, wo besonders viele Dieselfahrzeuge unterwegs sind.
Nach dem Spazieren im grünen Hyde Park verbesserte sich die Lungenfunktion, der Lungenwiderstand sank und die Arterienwände wurden elastischer – lauter positive Effekte, die sich bei den gesunden Versuchspersonen genauso einstellten wie bei jenen mit der Lungenerkrankung COPD oder mit verengten Herzgefässen. Manche dieser Wirkungen waren sogar 26 Stunden später noch messbar.
Anders nach dem Spaziergang entlang der stark befahrenen Oxford Street: Er schwächte alle diese gesundheitsförderlichen Wirkungen ab oder verkehrte sie sogar ins Gegenteil. Die Teilnehmer mit COPD mussten danach auch mehr husten und sie waren kurzatmiger.
Quelle: «The Lancet»