Moore sind spezielle, streng geschützte Naturschönheiten. Auf dafür frei gegebenen Wegen dürfen sie vorsichtig begangen werden. Fünf Ausflugs- und Wandertipps in mystische Landschaften.
Das Hochmoor Rothenthurm ist das berühmteste Moor der Schweiz. Im Zuge der Rothenthurm-Initiative im Jahr 1987 wurden alle Schweizer Moore unter Schutz gestellt. Das mit über zehn Kilometern Länge grösste Schweizer Hochmoor ist zu jeder Jahreszeit einen Ausflug wert, aber besonders schön im Herbst mit dem Farbenspiel der sich verfärbenden Moorpflanzen. Die Biber ist eines von wenigen Fliessgewässern im ursprünglichen Zustand.
Um den Étang de la Gruère, einem gestauten Moorsee, erstreckt sich in den jurassischen Freibergen ein zauberhaftes Naturschutzgebiet. Die Torfschichten des dazugehörenden, 56 Hektar grossen Hochmoors sind bis zu neun Meter dick und bis zu 12 000 Jahre alt. Eine gemütliche Rundwanderung führt über den federnden Moorboden rund um den vom Torf dunkel gefärbten See. Der Wanderweg ist mit seinen Brücken und Stegen auch für Kinder ein Erlebnis.
Zwischen Wetzikon, Hinwil und Dürnten lässt sich eine schweizweit einzigartige Moorlandschaft durchwandern: die Drumlinlandschaft Zürcher Oberland. Nach der letzten Eiszeit haben Gletscher hier langgestreckte Kuppen zurückgelassen, sogenannte Drumlins. In den feuchten Mulden dazwischen entwickelten sich im Lauf der Jahrtausende Moore. Die einst meterdicken Torfschichten sind inzwischen zerstört; zurück blieb ein vielfältiges Mosaik aus Übergangs- und Flachmooren, Gräben und Tümpeln.
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Die Moorlandschaft Glaubenberg erstreckt sich von der Pilatuskette bis zum Glaubenbielenpass. Mit 130 Quadratkilometern ist sie grösser als der Vierwaldstättersee und die grösste zusammenhängende Moorlandschaft in der Schweiz. In den lockeren Fichten- und Bergföhrenwäldern dieser mystischen Landschaft fühlt sich auch das stark gefährdete Auerhuhn wohl. Teile des Gebiets werden von der Schweizer Armee für Schiessübungen genutzt – entsprechende Umleitungen und Verbote beachten!
Auf dem Amdener Höhenweg lässt sich das grösste Hochmoor der Ostschweiz bequem durchwandern. Die sumpfige, mit Legföhren überwachsene Landschaft ist ein Höhepunkt dieser Wanderung, Der andere ist der atemberaubende Weitblick ins Toggenburg, auf das Alpsteingebirge, in die Glarner Alpen und auf den türkisblauen Walensee. Wie bei allen Moorwanderungen gilt auch hier: Stets auf den Wegen bleiben, denn Moore sind äusserst anfällig auf Störungen.