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Gesünder leben?

Gesünder leben?

10 Schlaf-Mythen im Check

Schlafen wir bei Vollmond tatsächlich schlechter? Kann man Schlaf nachholen? Und wie wichtig ist ein regelmässiger Schlafrhythmus wirklich? Wir klären auf.

1. Bei Vollmond schläft man schlechter.

Die Ergebnisse verschiedener wissenschaftlicher Studien deuten darauf hin, dass der Vollmond die Schlafqualität tatsächlich beeinflussen kann. Bei Vollmond haben die Probanden länger gebraucht, um einzuschlafen. Ausserdem haben sie weniger tief und weniger lang geschlafen. Warum das so ist, liess sich bis heute jedoch noch nicht erklären.

2. Alle brauchen 8 Stunden Schlaf pro Nacht.

«Bezüglich Schlafdauer spielt die genetische Veranlagung eine grosse Rolle. Während einige nur sechs Stunden Schlaf brauchen, benötigen andere neun Stunden, um sich wohlzufühlen», erklärt die Somnologin Daniela Janssen. Somit sind die acht Stunden zwar ein guter Richtwert, doch dieser lässt sich nicht pauschal auf alle Menschen anwenden.

Gut zu wissen: Ein wichtiger Indikator für die Schlafqualität ist die Schlafeffizienz . Sie zeigt das Verhältnis zwischen der effektiven Schlafdauer und der Zeit, die man im Bett verbringt, auf. Hilfreiche Hinweise dazu können Schlaftracker liefern.

3. Man kann Schlaf nachholen.

Kurzfristig lässt sich ein Schlafdefizit nachholen. Hat man in der Nacht zuvor wenig oder schlecht geschlafen, kann ein Powernap helfen, die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit wieder zu steigern. Dass langfristiger Schlafmangel durch «Nachschlafen» - zum Beispiel am Wochenende – wieder ausgeglichen werden kann, konnte wissenschaftlich bisher jedoch nicht belegt werden.

4. Zu wenig Schlaf macht dick.

Schlafmangel kann den Energiestoffwechsel durcheinanderbringen. Das führt dazu, dass der Körper vermehrt Fett einlagert und Proteine abbaut. Gerät zusätzlich der Hormonhaushalt aus dem Gleichgewicht, werden Hunger und Sättigung nicht mehr korrekt reguliert. Eine Folge davon: Heisshungerattacken. «Lang anhaltender Schlafmangel erhöht jedoch nicht nur das Risiko für Übergewicht, sondern auch das Risiko für Diabetes Typ 2 sowie die Anfälligkeit für Infekte und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Zudem leiden die Konzentrationsfähigkeit, die Gedächtnisleistung und die Stimmung darunter», ergänzt die Expertin. 

5. Der Schlaf vor Mitternacht ist der beste.

In den ersten Stunden ist der Schlaf am tiefsten und intensivsten. Deshalb ist diese Phase für die Erholung besonders wichtig. Ob man jedoch vor oder nach Mitternacht ins Bett geht, hat darauf keinen Einfluss. Für die Schlafqualität ist also nicht die Uhrzeit entscheidend, sondern der individuelle Schlafrhythmus und die Einhaltung einer ausreichenden Schlafdauer.

6. Zu zweit im Bett schläft man besser.

Eine amerikanische Studie hat ergeben, dass Personen, die sich das Bett mit ihrem Partner teilen, deutlich besser schlafen. Sie leiden weniger unter Schlaflosigkeit, schlafen schneller ein und fühlen sich generell weniger müde und gestresst. Es gibt jedoch auch Faktoren, welche die Schlafqualität negativ beeinflussen können. Dazu gehören zum Beispiel unterschiedliche Schlafrhythmen, Schnarchen oder nächtliche Bewegungen.

Gut zu wissen: Die Studie hat neben dem Einfluss der Partnerin oder des Partners auch untersucht, wie Kinder die Schlafqualität beeinflussen. Dabei zeigte sich, dass die Schlafqualität der Eltern leidet, wenn Kinder im selben Bett schlafen.

7. Wer träumt, schläft besonders tief.

Während der Tiefschlafphase entspannt sich die Muskulatur, und sowohl Blutdruck als auch Kreislauf sinken. Diese Phase gilt als besonders erholsam für den Körper. Träume sind in dieser Zeit jedoch selten. Stattdessen träumen wir hauptsächlich während der REM-Phase, auch bekannt als Traumphase. In dieser Phase nähert sich der Körper dem Wachzustand an, das Gehirn ist aktiver, und intensive Träume treten auf.

8. Alkohol hilft beim Einschlafen.

Der Konsum von Alkohol kann dazu führen, dass man schneller einschläft. Oftmals überspringt der Körper dabei jedoch die ersten Schlafphasen  und fällt direkt in den Tiefschlaf, bringt das den Schlafrhythmus durcheinander. Ausserdem kann Alkohol zu Durchschlafstörungen führen. Dadurch verkürzt sich zum einen die Schlafdauer, zum anderen aber auch die Schlafqualität, da die Schlafphasen zu oft unterbrochen werden.

9. Schlafmangel wirkt auf unser Gehirn wie Alkohol.

Schlafentzug kann ähnliche Folgen haben wie Trunkenheit. So verschlechtern sich beispielsweise unsere Konzentration, Reaktionsfähigkeit und Feinmotorik. Bereits 17 Stunden ohne Schlaf können mit einem Blutalkoholgehalt von 0,5 Promille verglichen werden. Bei 24 Stunden ohne Schlaf ist es bereits 1 Promille. 

10. Ein fester Schlafrhythmus ist wichtig.

«Regelmässige Schlafenszeiten können dabei helfen, den biologischen Rhythmus zu stabilisieren und so Schlafproblemen vorzubeugen. Besonders wichtig ist dabei die regelmässige Aufstehzeit», meint Daniela Janssen vom Zentrum für Schlafmedizin. Am besten achtet man deshalb auch am Wochenende darauf, nicht zu stark von den normalen Einschlaf- und Aufwachzeiten abzuweichen.

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von Lara Brunner,

veröffentlicht am 11.08.2025


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