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Gesünder leben?

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Power Yoga: was es ist und was es bringt

Bei diesem dynamischen Yogastil fliesst eine Stellung in die nächste. Das fördert die Körperkraft – und auch der Kopf kann gut abschalten.

Was ist Power Yoga?

Power Yoga ist ein athletischer und kräftigender Yogastil. Basis ist das traditionelle Ashtanga Vinyasa Yoga. Dabei fliesst eine Yogastellung in die nächste. Jede Bewegung wird mit der Atmung synchronisiert (Vinyasa). Während beim Ashtanga Yoga die Reihenfolge der Asanas strikt eingehalten wird, werden Intensität, Tempo und Reihenfolge dieser Stellungen im Power Yoga variiert. Je nach Lehrperson kann man länger in einer Stellung bleiben oder einen Flow gestalten. Der Fokus liegt auf der körperlichen Praxis und weniger auf Spiritualität. 

Woher kommt dieser fliessende Yogastil?

Der indische Yogalehrer Patthabi Jois hat den Ashtanga Vinyasa Yogastil entwickelt, aus dem die dynamischen Yogastile wie Vinyasa Flow Yoga oder Power Yoga abgeleitet wurden. Der Amerikaner Bryan Kest war sein Student und hat später den Ashtanga Stil an westliche Bedürfnisse angepasst: eine Ausrichtung auf den Körper sowie Kraft- und Fitnesstraining, ohne spirituelle Rituale wie Meditation oder Mantras. Das spricht vor allem fitnessaffine Menschen an und hat ab den 1990er Jahren die Fitnesscenter erobert. (Fortsetzung weiter unten…)

Welche Vorteile hat Power Yoga?

Das dynamische Ganzkörpertraining ist beeinflusst von der modernen Sportmedizin und von funktionellem Training. Es fördert Kraft, Stabilität, Beweglichkeit und Konzentration. In den einzelnen Stellungen werden die Muskeln gleichzeitig gedehnt, aufgebaut und gestärkt. Auch Balance und Koordination werden geschult. Dabei hat die Praxis zudem einen wichtigen mentalen Aspekt: Die Synchronisation von kontrollierter tiefer Atmung und Bewegung fördert die Konzentration und verhilft zu mentaler Ruhe und Ausgeglichenheit. Vor allem, wenn man die Übungsabfolgen wiederholt, kann man gut abschalten und loslassen. «Power Yoga bietet viel Freiheit, die Lektion zu gestalten. Dabei gibt es einen klaren Aufbau wie eine Fitnesslektion mit Warm-up, Workout und Cool-down. Die Stunde ist meistens yanglastig, also aktiv und energiegeladen. Das kann helfen, im Cool-down einfacher ins Yin, in die Entspannung, zu kommen. Beide Aspekte sind auch im Power Yoga wichtig», sagt Yoga-Instruktorin Barbara Wapf. 

Ist das kraftvolle Yoga auch für Anfänger*innen geeignet?

Der Yogastil ist für Anfänger*innen wie auch Fortgeschrittene geeignet. Es ist möglich, in einem Kurs verschiedene Level zu unterrichten, da man die Stellungen modifizieren kann. So können alle Teilnehmenden ihre Praxis für sich stimmig anpassen. Sicher ist eine gewisse Grundfitness von Vorteil. Interessant ist es für alle, die ein gutes Workout gepaart mit mentaler Entspannung suchen. Beim Power Yoga kann man durchaus an seine Grenzen und ins Schwitzen kommen. Es ist eine gute Ergänzung zu anderen Trainings wie etwa Ausdauertraining, weil es verkürzte Muskeln dehnt. «Power Yoga ist für alle und ein guter Einstieg ins Yoga, auch weil es ohne esoterischen oder spirituellen Anstrich auskommt», sagt Yoga-Instruktorin Barbara Wapf. (Fortsetzung weiter unten…)

Wie viel Kalorien verbrennt man beim Power Yoga?

Zum Abnehmen braucht es immer ein Kaloriendefizit, das kann mit Hilfe von genügend regelmässiger Bewegung und angepasster Ernährung erreicht werden. Power Yoga ist sicher einer der Yogastile, der am meisten Kalorien verbrennt. 

In der Sportwissenschaft wird als Mass für den Energieverbrauch durch körperliche Aktivität das metabolische Äquivalent (MET) verwendet. Ein MET entspricht 1 kcal pro Kilogramm Körpergewicht pro Stunde. Power Yoga hat den Wert von 4 MET, klassisches Hatha Yoga 2,3 MET. Eine 60 kg schwere Person verbraucht also in einer Stunde Power Yoga 240 kcal, im Hatha Yoga 138 kcal. 

Wie unterscheidet sich Power Yoga von anderen Yogastilen

  • Ashtanga Vinyasa Yoga gilt als eine der strengsten und fordernsten Stile mit immer gleichen Bewegungsabfolgen. Es gibt insgesamt sechs Serien von dynamisch ausgeführten Yogastellungen, die sich in der Schwierigkeit steigern. Meist werden vor allem die Serie 1 und 2 ausgeführt. Aus dem Ashtanga haben sich die neuen Stile Power Yoga und Vinyasa Flow Yoga entwickelt.
  • Power Yoga ist kein geschützter Titel, Lehrpersonen können den fitnessbasierten Kurs grundsätzlich frei gestalten. Der Fokus liegt auf der Körperkraft und es gibt kaum Yogaphilosophie. Für die Stellungen werden meist die deutschen oder englischen Begriffe verwendet. Die Lehrperson korrigiert die Teilnehmenden, damit die Übungen richtig ausgeführt werden.
  • Auch beim Vinyasa Flow werden die Stellungen aneinandergereiht. Es ist aber freier als Ashtanga, es gibt keine strengen Regeln und Abfolgen. Im Gegensatz werden bei diesem Stil in der Regel auch Atemtechniken und spirituelle Praktiken wie Meditation und Mantras integriert. 

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von Petra Koci,

veröffentlicht am 30.07.2024


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