Das wasserlösliche Vitamin B2 ist verantwortlich für die Gelbfärbung von Pflanzen und nimmt in unserem Körper eine wichtige Rolle im Stoffwechsel ein.
Das Vitamin B2 ist das am meisten verbreitete Vitamin im Körper. Aus dem sogenannten Riboflavin werden mehr als 60 verschiedene Enzyme und Coenzyme hergestellt. So ist es unentbehrlich für die Gewinnung von Energie aus Kohlenhydraten, Fetten und Proteinen. Auch spielt Riboflavin eine wichtige Rolle in der Herstellung einiger Vitamine und der roten Blutkörperchen.
Der Vitamin-B2-Bedarf ist abhängig vom Energieverbrauch: Frauen benötigen durchschnittlich 1,2 mg pro Tag und Männer 1,5 mg. Schwangere, Stillende und Jugendliche brauchen mehr Vitamin B2. Untersuchungen haben ergeben, dass vor allem Teenager-Mädchen und Seniorinnen und Senioren den Bedarf nicht ganz decken können, was oftmals mit einem zu geringen Fleisch- bzw. Proteinverzehr einhergeht.
Den höchsten Gehalt an Vitamin B2 hat Hefe, die aber mengenmässig in unserer Ernährung nur eine untergeordnete Rolle spielt. Das meiste Vitamin B2 ist proteingebunden, weshalb Lebensmittel mit hohem Eiweissanteil viel des lebenswichtigen Vitamins liefern. Käse, Quark, Eier und Fleisch sind die besten Riboflavin-Lieferanten. Bereits mit vier Gläsern Milch oder vier Eiern ist der Tagesbedarf gedeckt. Gemüse und Obst hingegen enthalten nur wenig davon. In Bezug auf Getreide gilt für alle Vertreter der B-Vitamine dasselbe: Keim und Kleie enthalten relativ viel Vitamin B2. Wird das Korn zu Weissmehl verarbeitet, verliert es zwei Drittel des Vitamin-B2-Gehalts.
Der Körper kann seinen Vitamin-B2-Speicher für lediglich zwei bis sechs Wochen anlegen, also muss es dem Körper regelmässig zugeführt werden. Da das Vitamin in vielen Lebensmitteln vertreten ist, sind Mängel in Industrieländern selten. Zu Beginn zeigen sich Mangelerscheinungen uncharakteristisch: Betroffen sind die Mundschleimhäute, die Personen zeigen Mundwinkelrhagaden (eingerissene Mundwinkel). Meistens zeigt sich ein Vitamin-B2-Mangel zusammen mit einem Mangel anderer B-Vitamine. Alkoholkranke Menschen oder Betagte zeigen ein grösseres Risiko für einen Mangel.
Das Vitamin B2 ist hitzeresistent, jedoch extrem lichtempfindlich. Schon nach wenigen Stunden Sonnenlichteinstrahlung können die Verluste bis zu 80 Prozent betragen.