Melonen sind eine wunderbar süsse Erfrischung im Sommer. Sie eignen sich aber auch zum Kochen. Welche Sorten gibt es und was unterscheidet sie? iMpuls hat für dich Tipps und Tricks.
Wenn es draussen heiss ist, dann hat sie bei uns Hochsaison: die Melone. In der Schweiz wurden im Jahr 2020 pro Kopf über fünf Kilogramm Melonen gegessen und stehen so in den Top Ten der verzehrten Gemüsesorten in der Schweiz. Gemüse? Ja, du hast richtig gelesen, die Melonen gehören zur Familie der Kürbisgewächse und gelten als Gemüse. Unterschieden wird hauptsächlich zwischen Zucker- und Wassermelonen.
Anders als Wassermelonen gehören Zuckermelonen zur Gattung der Gurken. Ihre Kerne sitzen in einer Kammer in der Mitte der Frucht und können vor dem Verzehr leicht entfernt werden. Die Zuckermelonen sind wesentlich kleiner als Wassermelonen, ihr Fruchtfleisch ist weich, aromatisch und meist süss.
Die Melone liebt Sonne und Wärme. Sie gedeiht am besten in den Tropen und Subtropen sowie im südlichen Mittelmeerraum. Ihr Ursprung wird in Westafrika vermutet, allerdings konnte ihre Herkunft nicht zweifelsfrei geklärt werden. Die meisten Melonen, die hierzulande verkauft werden, stammen aus Spanien, Italien oder Frankreich. Ein klimafreundlicher Anbau ist aber auch in der Schweiz möglich.
Allerdings ist die Produktion in der Schweiz verschwindend klein, da die klimatischen Bedingungen oft zu unsicher sind. 2020 wurden 4 Tonnen Melonen in der Schweiz produziert, demgegenüber stehen die Importzahlen von knapp 70 000 Tonnen Wasser- und Zuckermelonen. Ihre Hauptsaison haben die Melonen aus Europa zwischen Mai/Juni und September.
Die Honigmelone ist eine der beliebtesten Melonensorten bei uns. Sie gehört zu den sogenannten Wintermelonen, einer Unterkategorie der Zuckermelonen. Wie ihr Name schon verrät, ist die Honigmelone süss.
In der Küche sind mit der Zutat Honigmelone kaum Grenzen gesetzt. Mit ihr können nicht nur Desserts zubereitet werden. Zusammen mit kräftigen, pikanten Gewürzen kann sie auch zu einer wunderbaren Vorspeise oder zu einem Chutney werden.
Honigmelone: Geschmack, Saison etc.
Die eher kleine, runde Cantaloupe-Melone ist die italienische Zuckermelone. Ihre Schale ist grünlich-gelb und mit einem engmaschigen, weiss-braunen Netz überzogen. Ihr Fruchtfleisch ist leuchtend orange und saftig. Sie ist die süsseste Zuckermelone, die es bei uns gibt.
In der Küche lässt sich die Cantaloupe-Melone vielseitig einsetzen. Der Klassiker, Schinken mit Cantaloupe-Melone, ist immer wieder köstlich. Aber auch als erfrischender Snack zwischendurch, als sommerliche Suppe oder in einem Salat schmeckt die Melone hervorragend.
Cantaloupe: Geschmack, Saison etc.
Die Charentais-Melone ist eine Unterart der Cantaloupe-Melone und wird häufig in Südfrankreich angebaut. Im Vergleich zu ihrer grossen Schwester hat die Charentais-Melone eine glatte, hellgrüne Schale mit dunklen Nähten. Das Fruchtfleisch ist ebenfalls orange. Sie hat ein sehr intensives Aroma.
Charentais: Geschmack, Saison etc.
Die Galia-Melone gehört zu den Netzmelonen. Ihre Schale ist sehr charakteristisch mit einem weiss-grünen, feinmaschigen, rauen Netz überzogen. Das Fruchtfleisch ist weiss-grün. Sie schmeckt sehr erfrischend und weniger süss als die Cantaloupe-Melone. Sie passen sowohl zu Süssem als auch zu Pikantem.
Galia: Geschmack, Saison etc.
Die Futuro-Melone stammt aus Spanien und hat eine ovale Form. Die runzelige, dunkelgrüne Schale ist von gelben Furchen durchzogen. Sie ist ebenfalls unter dem Namen «Piel de Sapo» (Krötenhaut) bekannt. Ihr Fruchtfleisch ist grünlich-weiss, knackig, erfrischend und aromatisch zugleich.
Futuro: Geschmack, Saison etc.
Weltweit gibt es über 150 verschiedene Sorten Wassermelonen. Sie können rund oder oval sein. Ihre Schale ist hell- bis dunkelgrün und einfarbig, gestreift oder marmoriert. Das Fruchtfleisch besteht zu 95% aus Wasser, was sie besonders erfrischend macht. Das Fruchtfleisch ist meist rot, aber es gibt auch gelbe, grüne, orangefarbene und weisse Sorten.
Wassermelone: Geschmack, Saison etc.
(Fortsetzung weiter unten…)
Erst wenn die Melone reif ist, schmeckt sie richtig saftig und süss. Unreife Melonen schmecken herber. Wie du den Reifegrad der Melone trotz ihrer dicken Schale bestimmen kannst, erfährst du hier.
Reife Netz- und Cantaloupe-Melonen sollten eine einheitliche Farbe (grünlich-gelb) haben, zudem gut sichtbare Verflechtungen. Grau-grüne Früchte ohne sichtbare Struktur sind noch unreif. Bei reifen Zuckermelonen (ausser bei Honigmelonen) fällt der Stiel ab. Wassermelonen haben oft einen hellen Fleck auf der Seite. Ein gelber Fleck deutet auf eine reife Wassermelone hin, ein oranger Fleck auf eine überreife Frucht, und ein weisser bis grünlicher Fleck auf eine unreife Frucht. Der Stiel von reifen Wassermelonen ist vertrocknet.
Reife Netz- und Cantaloupe-Melonen erkennst du vor allem an ihrem Geruch. Dieser sollte angenehm süss sein. Bei Überreife riechen sie zu intensiv, leicht vergoren und unangenehm. Wassermelonen, Honig- und Futuromelonen duften nicht über die Schale, egal, ob reif oder unreif.
Reife Melonen sind schwerer als gleich grosse, unreife Exemplare. Hebe also ruhig ein paar Melonen zum Vergleich an. Oftmals sind kleinere Melonen aromatischer als grosse.
Ob eine Wassermelone reif ist, erkennst du daran, wenn du leicht gegen die Schale klopfst und einen dumpfen Klang hörst.
Bei reifen Zuckermelonen gibt die Stelle, wo der Stiel sitzen müsste, leicht nach, wenn man behutsam dagegendrückt. Bei der Futuro- und der Honigmelone funktioniert dieser Trick leider nicht, da die Schale zu fest ist.
Je robuster die Schale, desto länger lassen sich ganze Melonen lagern. Wichtig ist, dass die Melonen kühl gelagert werden. Cantaloupe- und Galia-Melonen sind relativ empfindlich. Diese werden idealerweise im Kühlschrank gelagert und bleiben eine bis maximal zwei Wochen frisch. Kühl gelagert bleiben Wasser- und Honigmelonen bis zu drei Wochen gut.
Angeschnittene Melonen sollten immer im Kühlschrank gelagert werden. Hier ist die Küchenhygiene besonders wichtig, da sich schnell Keime oder Schimmelpilze auf dem säurearmen Fruchtfleisch vermehren können. Angeschnittene Stücke sollten immer mit einer Frischhaltefolie oder in einer luftdichten Box im Kühlschrank gelagert werden. Im Kühlschrank halten sich angeschnittene oder halbierte Melonen 2−3 Tage.
Wenn du auch nach dem Sommer Melonen geniessen willst, kannst du sie problemlos einfrieren. Am besten schneidest du sie in kleine Stücke. Im Gefrierfach sind Melonen gut 3 Monate haltbar. Allerdings sind die Melonen nach dem Auftauen nicht mehr knackig, sondern eher weich. Sie eignen sich dann besser für Smoothies oder Pürees.
Wichtig ist, dass die Melone vor dem Schneiden gut gewaschen wird. Denn auf der Schale können Keime wie Salmonellen, Listerien oder andere Bakterien haften, die beim Anschneiden der Melone leicht ins Fruchtfleisch übergehen können. Anschliessend kann die Melone mit einem langen, spitzen Messer halbiert und weiterverarbeitet werden. Bei den Zuckermelonen lassen sich die Kerne einfach mit einem Löffel entfernen.
(Fortsetzung weiter unten…)
Die Wasser- und die Zuckermelonen unterscheiden sich von ihren Inhaltsstoffen her. In der Wassermelone stecken, wie es ihr Name schon verrät, über 90 Prozent Wasser. Die anderen Nährstoffe sind wenig bis kaum enthalten. Dafür liefert die Wassermelone auch nur 37 kcal pro 100 Gramm.
Die Zuckermelone enthält etwas mehr Kalorien (62 kcal/100 Gramm), aber dies hat bei herkömmlicher Menge auf die Gesamtenergiezufuhr verteilt auf den ganzen Tag kaum einen relevanten Einfluss. Die Zuckermelone enthält mehr Kohlenhydrate und Zucker und mehr von gewissen Mikronährstoffen im Vergleich zur Wassermelone.
So kann eine Portion Zuckermelone (= eine Handvoll oder 120 g) bereits mehr als die Hälfte des Vitamin-C-Bedarfs einer erwachsenen Person decken. Vitamin C trägt unter anderem zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei. Ebenfalls enthalten Zuckermelonen Vitamin A, Folsäure und Kalium. Vitamin A trägt zur Erhaltung normaler Haut bei, Folsäure hat eine Funktion bei der Zellteilung und Kalium trägt zu einer normalen Muskelfunktion bei.
Nährstoff |
Pro 100 g (roh) |
Pro Portion = 120 g ( roh, verzehrbahrer Anteil) |
Prozentuale Abdeckung des Tagesbedarfs mit einer Portion* |
---|---|---|---|
Energie |
37 kcal |
44 kcal |
2.2% |
Fett, total |
0 g | 0 g |
0% |
Kohlenhydrate |
8,3 g | 10 g |
3.8% |
davon Zucker |
7,9 g |
9,5 g |
10.5% |
Ballaststoffe |
0,5 g | 0,6 g |
2% |
Eiweiss |
0,7 g | 0,8 g |
2% |
Vitamin A |
69 µg |
82,8 µg |
10% |
Vitamin C (Ascorbinsäure) |
5,8 mg |
6,96 mg |
9% |
Vitamin B1 (Thiamin) |
0,03 mg |
0,04 mg |
3% |
Vitamin B2 (Riboflavin) |
0,02 mg | 0,02 mg |
2% |
Niacin |
0,26 mg |
0,31 mg |
2% |
Vitamin B6 (Pyridoxin) |
0,06 mg | 0,07 mg |
5% |
Folsäure |
20,4 µg |
24.48 µg |
12% |
Pantothensäure |
0,18 mg |
0,22 mg |
4% |
Kalium |
100 mg |
120 mg |
6% |
Chlorid |
8.3 mg |
9.96 mg |
1% |
Calcium |
6 mg |
7.2 mg |
1% |
Phosphor |
9.7 mg |
11.64 mg |
2% |
Magnesium |
11 mg |
13.2 mg |
4% |
Eisen | 0,2 mg | 0,24 mg |
2% |
Zink | 0,1 mg | 0,1 mg |
1% |
Selen |
0,4 µg |
0,5 µg |
1% |
Jod |
10 µg |
12 µg |
8% |
*Referenzmenge für einen durchschnittlichen Erwachsenen (8400 kJ/2000 kcal)
Quelle: Schweizer Nährwertdatenbank
Stand: 10.8.23
Nährstoff |
Pro 100 g (roh) |
Pro Portion = 120 g ( roh, verzehrbahrer Anteil) |
Prozentuale Abdeckung des Tagesbedarfs mit einer Portion* |
---|---|---|---|
Energie |
62 kcal |
74 kcal |
3.7% |
Fett, total |
0,1 g | 0,1 g |
0.2% |
Kohlenhydrate |
14,8 g | 17,8 g |
6.8% |
davon Zucker |
10,6 g |
12,7 g |
14.1% |
Ballaststoffe |
1,3 g | 1,6 g |
5.2% |
Eiweiss |
1,1 g | 1,3 g |
2.6% |
Salz |
0.1 g |
0.1 g |
2.0% |
Vitamin A |
462 µg |
554.4 µg |
69.3% |
Vitamin E |
0,08 µg | 0,1 µg |
0.8% |
Vitamin C |
41,9 mg |
50,28 mg |
62.8% |
Vitamin B1 (Thiamin) |
0,05 mg |
0,06 mg |
5.5% |
Vitamin B2 (Riboflavin) |
0,02 mg | 0,02 mg |
1.7% |
Niacin |
0,82 mg |
0,98 mg |
6.2% |
Vitamin B6 (Pyridoxin) |
0,08 mg | 0,1 mg |
6.9% |
Folsäure |
37 µg |
44.4 µg |
22.2% |
Pantothensäure |
0,12 mg |
0,14 mg |
2.4% |
Kalium |
380 mg |
456 mg |
22.8% |
Chlorid |
18 mg |
21.6 mg |
2.7% |
Calcium |
11 mg |
13.2 mg |
1.7% |
Phosphor |
17 mg |
20.4 mg |
2.9% |
Magnesium |
16 mg |
19.2 mg |
5.1% |
Eisen | 0,2 mg | 0,24 mg |
1.7% |
Zink | 0,2 mg | 0,24 mg |
2.4% |
Selen |
0,5 µg |
0,6 µg |
1.1% |
Jod |
2 µg |
2,4 µg |
1.6% |
*Referenzmenge für einen durchschnittlichen Erwachsenen (8400 kJ/2000 kcal)
Quelle: Schweizer Nährwertdatenbank
Stand: 10.8.23