Kichererbsen enthalten wichtige Nährstoffe. Sie sind die Grundzutat von Humus und Falafel. Sie überzeugen mit ihrem milden Geschmack und sind vielseitig in der Küche einsetzbar.
Die Kichererbse (lat. Cicer arietinum L.), auch spanische Erbse, Kicherling, Bengal gram oder Garbanzo genannt, gehört zur Familie der Schmetterlingsblütler, die botanisch eingeordnet zu den Leguminosen zählt. Kichererbsen gehören zusammen mit anderen Leguminosen zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt. Im Nahen Osten wurde durch archäologische Funde belegt, dass Kichererbsen schon seit etwa 8500 Jahren kultiviert wurden. Heute gelten die Kichererbsen als drittwichtigste Hülsenfrucht der Welt. Kichererbsen werden in den Hauptanbaugebieten Indien, Australien, Myanmar, Äthiopien und in der Türkei angebaut. Ihr fröhlicher Name stammt vom lateinischen Wort für Erbse «Cicer» ab, woraus sich im Laufe der Jahre die Bezeichnung Kichererbse ergab.
In den letzten Jahren wuchs die Nachfrage nach eiweissreichen Kulturpflanzen durch die veränderte Ernährungsweise der Bevölkerung stetig. Die Kichererbse ist aufgrund des hohen Proteingehalts sehr beliebt. Sie bevorzugt sonniges und warmes Klima und ist frostempfindlich, weshalb der Anbau in der Schweiz zwar möglich ist, aber aktuell intensiv daran geforscht wird, welche Sorte der Kichererbsen sich am ehesten für den Anbau eignet.
Kichererbsen sind in der Küche einfach zuzubereiten. Werden getrocknete Kichererbsen verarbeitet, so sollten sie in der dreifachen Menge kaltem Wasser acht bis zwölf Stunden quellen. Durch das Quellen können die Kichererbsen die beim Trocknen verlorene Flüssigkeit wieder aufnehmen. Zudem wird durch das Quellen die Garzeit verkürzt. Die Kichererbsen müssen in Wasser circa 1,5 Stunden weichgekocht werden. Im Dampfkochtopf sind die Kichererbsen in circa 7 Minuten genussbereit.
Übrigens herrscht bezüglich der Verwendung des Einweichwassers der Kichererbsen keine Einigkeit. Die Befürworter argumentieren, dass wertvolle Inhaltsstoffe verloren gehen, und die Gegner argumentieren, dass sich im Einweichwasser schädliche Keime ansammeln könnten.
Wo hingegen wieder Einigkeit herrscht, ist, dass du erst am Ende der Garzeit die Kichererbsen salzen solltest. Ansonsten kann sich die Garzeit der Kichererbsen verlängern. Als Alternative eignen sich auch die bereits vorgegarten Kichererbsen aus der Dose.
Kichererbsen sind vielseitig in der Küche einsetzbar. Sie haben einen milden Geschmack und eignen sich deshalb sehr gut für Curry, Eintöpfe, Suppen sowie Salate. Kichererbsen sind die Grundzutat von Falafel und Hummus. Ihr milder, leicht nussiger Geschmack harmoniert zu orientalischen und mediterranen Gewürzen wie Kreuzkümmel, Paprika, Koriander, Petersilie, Knoblauch und Zimt. (Fortsetzung weiter unten...)
Generell gilt jedoch für Hülsenfrüchte, dass sie nie roh verzehrt werden sollten. Kichererbsen und ihre Verwandten enthalten sogenannte Lektine und cyanogene Glykoside, welche zu Erbrechen, Durchfall sowie schweren Magen- und Darmbeschwerden führen können. Beim Kochen werden diese Stoffe unschädlich gemacht.
Getrocknete Kichererbsen müssen in einem gut verschlossenen Behälter an einem trockenen und lichtgeschützten Ort aufbewahrt werden. So sind sie mehrere Jahre haltbar. Gegarte Kichererbsen bleiben im Kühlschrank circa zwei Tage frisch. Auch können Kichererbsen tiefgekühlt werden und sind so bis zu drei Monaten haltbar.
In einer gekochten Portion Kichererbsen à 125 g stecken etwa 160 kcal und 9,1 g Eiweiss. Kichererbsen enthalten ausserdem pro Portion circa 8 g Nahrungsfasern, reichlich Folat und Mineralstoffe wie Kalium, Phosphor und Magnesium. Da Kichererbsen pro 125 g fast 9 g Eiweiss enthalten, sind sie in der vegetarischen und veganen Ernährung weitverbreitet und sehr beliebt.
Nährstoff |
Pro 100g ( roh, verzehrbahrer Anteil) |
Pro Portion = 125 g (roh, verzehrbahrer Anteil) |
Prozentuale Abdeckung des Tagesbedarfs mit einer Portion* |
---|---|---|---|
Energie |
127.0 kcal |
158.8 kcal |
7.9% |
Fett, total |
2.0 g |
2.5 g |
3.6% |
davon gesättigte Fett-säuren |
0.3 g |
0.4 g |
1.9% |
davon einfach un-gesättigte Fettsäuren |
0.5 g |
0.6 g |
2.2% |
davon mehrfach un-gesättigte Fettsäuren |
1.1 g |
1.4 g |
6.3% |
Kohlenhydrate | 16.8 g | 21.0 g | 8.1% |
davon Zucker | 0.9 g | 1.1 g | 1.3% |
Ballaststoffe | 6.2 g | 7.8 g | 25.8% |
Eiweiss | 7.3 g | 9.1 g | 18.3% |
Salz | 0.0 g | 0.0 g | 0.0% |
Vitamine | |||
Vitamin A | 10.00 µg | 12.50 µg | 1.6% |
Vitamin E | 0.58 mg | 0.73 mg | 6.0% |
Vitamin C (Ascorbinsäure) |
1.20 mg |
1.50 mg | 1.9% |
Vitamin B1 (Thiamin) | 0.14 mg | 0.18 mg | 15.9% |
Vitamin B2 (Riboflavin) | 0.04 mg | 0.05 mg | 3.6% |
Niacin | 0.44 mg | 0.55 mg | 3.4% |
Vitamin B6 (Pyridoxin) | 0.09 mg | 0.11 mg | 8.0% |
Folsäure | 68.00 µg | 85.00 µg | 42.5% |
Pantothensäure | 0.24 mg | 0.30 mg | 5.0% |
Mineralstoffe | |||
Kalium | 330.00 mg | 412.50 mg | 20.6% |
Chlorid | 33.00 mg | 41.25 mg | 5.2% |
Calcium | 44.00 mg | 55.00 mg | 6.9% |
Phosphor | 140.00 mg | 175.00 mg | 25.0% |
Magnesium | 48.00 mg | 60.00 mg | 16.0% |
Eisen | 1.90 mg | 2.38 mg | 17.0% |
Zink | 0.90 mg | 1.13 mg | 11.3% |
Jod | 0.20 µg | 0.25 µg | 0.2% |
*Referenzmenge für einen durchschnittlichen Erwachsenen (8400 kJ/2000 kcal)
Quelle: Schweizer Nährwertdatenbank; Stand 26.02.2024