Nicht nur Vegetarier und Veganer lieben die Sonjabohne. iMpuls verrät warum das so ist und was in der Sojabohne steckt. Erfahre hier, auf welch vielseitige Arten Soja verwendet werden kann.
Die Sojabohne gehört zu den Hülsenfrüchten (Leguminosen) und stammt ursprünglich aus Nordchina und Japan. Sie gehört neben Weizen und Mais zu den meistgehandelten Nutzpflanzen der Welt. So erstaunt es nicht, dass ihr Anbau sechs Prozent der globalen landwirtschaftlichen Nutzfläche einnimmt.
Als Schweizer Pionierin sind wir einen Schritt voraus: Wir produzieren unsere Migros-Sojaprodukte (Joghurt & Drink) ausschliesslich mit europäischer Bio-Soja.
Fast 80 Prozent der angebauten Sojabohnen werden jedoch nicht zu Lebensmitteln verarbeitet, sondern als Futtermittel für Tiere genutzt. Der Anbau hinterlässt deutliche Spuren auf unserem Planeten. Ein Hauptproblem ist, dass der Regenwald in den südamerikanischen Ländern der Anbaufläche weichen muss. Soja aus ökologischem europäischem Anbau ist die unbedenklichste Quelle. Aber die Hauptproduzenten sind weiterhin die USA, Brasilien, Argentinien, China und Indien. Auch die Schweiz produziert jedes Jahr mehr Soja.
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Das Aroma ist eher neutral, süsslich und leicht nussig. Dadurch können die Sojabohnen durch Würzen und die Kombination mit anderen Lebensmitteln ein breites Geschmacksspektrum annehmen. Dazu eignen sich zum Beispiel:
Gut zu wissen: Pflanzliche Milchersatzprodukte dürfen nicht unter den Bezeichnungen Milch, Joghurt oder Käse, wie zum Beispiel «Sojamilch» oder «Sojajoghurt», verkauft werden. Deshalb werden Begriffe wie «Drink» oder «Alternative» eingesetzt.
Sojadrink eignet sich als Milchersatz in Müesli, gemixt mit Früchten, als Beigabe in Milchreis, Griessbrei oder Desserts. Sojadrink ist laktosefrei. Wer calciumangereichten Sojadrink geniesst, bekommt auch diesen wichtigen Mineralstoff.
Soja-Joghurtalternative, auch «Vegurt» genannt, wird aus Sojadrink hergestellt. Vom Hauptnährstoffgehalt her ist er dem Joghurt aus Kuhmilch ähnlich. Der grösste Unterschied liegt im Calciumgehalt. Eine Joghurtalternative aus Soja enthält kein Calcium. Es gibt aber auch Sojajoghurt-Alternativen, die mit Calcium angereichert sind.
Tofu wird aus Sojadrink hergestellt, die durch die Zugabe von Nigari zum Gerinnen gebracht wird und danach zu Blöcken gepresst wird. Tofu enthält 17 Prozent Protein und 9 Gramm Fett pro 100 Gramm. Er enthält somit mehr Fett und auch mehr Kalorien als ein mageres Stück Fleisch. Mittlerweile finden sich viele verschiedene Tofusorten in den Regalen, beispielsweise geräucherter Tofu oder Seidentofu, die sich im Geschmack und der Textur unterscheiden. Der geruchslose Tofu lässt sich vielseitig einsetzen.
Sojaflocken enthalten etwa 40 Prozent Eiweiss und Nahrungsfasern. Im Vergleich zu Haferflocken enthalten sie dreimal so viel Eiweiss und sind eine geeignete Abwechslung im Müesli.
Sojabohnen, die unreif geerntet werden, heissen Edamame. Die Bohnen werden meistens ganz gegart und die Schale mit Meersalz und anderen Gewürzen bestreut. Vor allem in japanischen Restaurants sind sie ein beliebter Snack. Mittlerweile finden sich in den Regalen der Supermärkte auch Edamame in Konservendosen.
Sojasauce besteht meistens aus vier Zutaten: Sojabohnen, Weizen, Salz und Wasser. Ihren speziellen Geschmack erhält die Würzsauce durch die Anreicherung mit Mikroorganismen, welche die Sojasauce fermentieren lassen. Dieser Prozess kann Wochen bis Monate dauern. Sojasauce enthält vor allem Salz, weshalb sie wie das Speisesalz massvoll genossen werden sollte.
Sojaschnetzel werden auch texturiertes Soja genannt. Es wird aus Sojamehl hergestellt und wird als Fleischersatz verwendet. Es enthält über 50 Prozent Eiweiss und kaum Fett. Sojaschnetzel eignen sich für die Herstellung von vegetarischen Bolognese Saucen, diverse Füllungen und Pfannengerichte. Für die Zubereitung muss das Sojaschnetzel nur in heisser Bouillon quellen.
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Gelobt wird die Sojabohne vor allem für ihre Inhaltsstoffe: Sie liefert Eiweiss, enthält kaum gesättigte Fettsäuren, dafür Nahrungsfasern. Aufgrund des Proteinanteils von fast 40 Prozent wird sie von Vegetariern und Veganern als Fleischersatz genutzt.
Die Forschung ist aber an ganz anderen Inhaltsstoffen interessiert: den sogenannten Phytoöstrogenen. Das sind sekundäre Pflanzenstoffe. Hier sind jedoch noch weitere Studien notwendig, um Aussagen darüber treffen zu können. Die schweizerische Gesellschaft für Ernährung (SGE) rät zu einem massvollen Genuss von 60 bis 100 Gramm Soja pro Tag. Für Säuglinge werden Sojaprodukte nur in Ausnahmefällen empfohlen.
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Pro 100 g, getrocknet |
Pro Portion = 60g, getrocknet (Empfehlung 60-100g, angepasst an den Gesamtenergiebedarf) |
Prozentuale Abdeckung des Tagesbedarfs mit einer Portion |
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Energie |
387 kcal | 232 kcal | |
Protein |
38,2 g | 22,9 g | |
Kohlenhydrate |
6,3 g | 3,8 g | |
Nahrungsfasern |
22 g | 13,2 g | 44% |
Fett |
18,3 g | 11 g | |
Vitamin A | 32 µg | 19 µg |
2% für Männer |
Betacarotin |
380 µg |
228 µg |
Noch keine Referenzwerte |
Vitamin B1 (Thiamin) |
1 mg | 0,6 mg |
50% für Männer |
Vitamin B2 (Riboflavin) |
0,46 mg | 0,28 mg |
20% für Männer |
Vitamin B6 (Pyridoxin) |
1 mg | 0,6 mg |
40% für Männer |
Niacin | 2,7 mg | 1,62 mg |
11% für Männer |
Folat |
250 µg | 150 µg |
50% |
Pantothensäure |
1,7 mg | 1,02 mg |
17% |
Vitamin C |
34 mg | 20 mg |
19% für Männer |
Vitamin E |
1,5 mg | 0,9 mg |
6% für Männer |
Kalium |
1800 mg |
1080 mg |
27% |
Calcium |
200 mg | 120 mg |
12% |
Magnesium |
220 mg |
132 mg |
38% für Männer |
Phosphor |
550 mg | 330 mg |
47% |
Eisen | 6,6 mg | 3,96 mg |
40% für Männer |
Zink | 4,2 mg | 2,52 mg |
25% für Männer |
Quelle: Schweizer Nährwertdatenbank