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Gesünder leben?

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Ist Kaffee gesund? Ein umfassender Überblick

Kaffee ist eines der beliebtesten Getränke der Welt. Doch wie gesund ist Kaffee wirklich? Wir beleuchten die wichtigsten Aspekte des Kaffeekonsums, seine Vor- und Nachteile sowie aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse.

Ist Kaffee gesund oder nicht?

Die Frage, ob Kaffee gesund ist, beschäftigt Wissenschaftler seit Jahrzehnten. Die Antwort: Kaffee hat zahlreiche positive Effekte auf unterschiedliche gesundheitsrelevante Bereiche wie die Herz-Kreislauf- und Krebsprävention, die Blutzuckerregulation oder Diabetes. Neben der anregenden Wirkung auf das zentrale Nervensystem enthält das Getränk viele bioaktive Substanzen, die dafür verantwortlich sein könnten. 

Kaffee und seine positiven Wirkungen

Kaffee ist reich an Antioxidantien und anderen bioaktiven Stoffen – zum Beispiel sekundäre Pflanzenstoffe, wie diese Studie zeigt –, die sich positiv auf den Körper auswirken. Hier einige der bekanntesten Vorteile:

1. Unterstützung der Lebergesundheit

Studien zeigen (zum Beispiel BMJ 2018, Journal of Hepatology), dass Kaffee das Risiko von Lebererkrankungen wie Leberzirrhose, Leberfibrose und Leberkrebs reduzieren kann. Insgesamt haben Menschen, die häufig Kaffee konsumieren, ein geringeres Risiko für chronische Lebererkrankungen, verglichen mit Personen, die Kaffee meiden (Kennedy et al. BMC Public Health, 2021). Auch auf die Fettleber soll Kaffee einen leicht positiven Effekt haben, wie diese Studie zeigt. «Dabei spielt es keine Rolle, ob man einen Espresso, Instant- oder Filterkaffee oder entkoffeinierten Kaffee trinkt», erklärt David Fäh, Ernährungswissenschaftler an der Berner Fachhochschule. 

2. Förderung der Fettverdauung

Kaffee regt die Produktion von Gallenhormonen an und unterstützt so die Fettverdauung. Dies macht ihn besonders nach einer Mahlzeit nützlich. Gleichzeitig wird durch diese Wirkung das Risiko von Gallensteinen reduziert, wie Studien belegen. «In einigen Phasen des Verdauungsprozesses scheinen die Auswirkungen des Kaffeekonsums ziemlich eindeutig zu sein», sagt David Fäh und bezieht sich dabei auf eine aktuelle Studie. «Dies gilt für die Anregung der Magensäuresekretion, die Förderung der Gallen- und Bauchspeicheldrüsensekretion, die Verringerung des Gallensteinrisikos, die Stimulierung der Dickdarmbewegungen und Veränderungen in der Zusammensetzung der Darmmikrobiota», führt er weiter aus. Einen Kaffee nach dem Essen zu trinken, kann also durchaus sinnvoll sein. 

3. Schutz vor chronischen Krankheiten

Regelmässiger Kaffeekonsum wird mit einem geringeren Risiko für Alzheimer, Parkinson und Typ-2-Diabetes in Verbindung gebracht (Studie BMJ 2017). Besonders entkoffeinierter Kaffee scheint vorteilhaft gegen Diabetes zu wirken. Zusätzlich könnten Kaffeetrinker seltener an bestimmten Krebsarten wie Gebärmutterhals- oder Lungenkrebs erkranken, wobei Letzteres stark von anderen Faktoren wie dem Rauchen beeinflusst wird. Aktuelle Studien zeigen: 

Bluthochdruck: Interessant ist, dass Koffein akut zwar den Blutdruck leicht erhöht (Studie Science Direct 2021), Kaffeekonsum aber nicht zu einem erhöhten Risiko für Bluthochdruck führt (Studie J Korean Med Sci. 2022). 
    
Herz-Kreislauf-Krankheiten: Kaffeekonsum korreliert mit einem tieferen Risiko für Herzrhythmusstörungen, vor allem für Vorhofflimmern und Herzrasen. «Wobei es keine Hinweise darauf gab, dass genetisch bedingte Unterschiede im Koffeinstoffwechsel diese Zusammenhänge veränderten», erklärt der Ernährungswissenschaftler. Studien zeigen: Kaffee reduziert auch das Risiko für Diabetes Typ 2 und chronische Nierenerkrankungen. «Mässiger Kaffeekonsum, der in der Regel zwischen 1 und 5 Tassen pro Tag liegt, wird mit einem geringeren Risiko für Herzversagen und einer tieferen Sterblichkeitsrate in Verbindung gebracht», sagt David Fäh. 

Krebserkrankungen: Interessant ist, dass Kaffee für die meisten Menschen, die ihn konsumieren, die Hauptquelle von Acrylamid ist, einer krebserregenden Substanz. Trotzdem ist der Konsum mit einem tieferen Risiko für manche Krebsarten assoziiert, wie diese Studie Nutrients 2020 zeigt. Der Kaffeekonsum wurde mit einem geringeren Risiko für Mund-, Rachen-, Leber-, Dickdarm-, Prostata-, Endometrium- und Melanomkrebs in Verbindung gebracht – allerdings auch mit einem leicht erhöhten Lungenkrebsrisiko (Studie).

4. Kaffee und die Haut

Eine überraschende Erkenntnis ist die Wirkung von Kaffee auf die Haut. Studien haben gezeigt, dass Frauen, die täglich vier oder mehr Tassen Kaffee trinken, ein um 25% geringeres Risiko haben, an Rosazea zu erkranken. Verantwortlich hierfür sind vermutlich die entzündungshemmenden Eigenschaften des Kaffees. Wichtig ist dabei, dass der Kaffee koffeinhaltig ist, da koffeinfreier Kaffee diesen Effekt nicht aufweist. (Fortsetzung weiter unten…)

5. Koffein als legales Dopingmittel

Spannend ist, dass Koffein das beste legale Dopingmittel ist, weil es universal eingesetzt werden kann und praktisch bei allen Disziplinen zu besseren Leistungen führt. Kaffee verbessert etwa die Muskelausdauer und die Muskelkraft (Studie). 

6. Verbesserung der geistigen Leistungsfähigkeit

Kaffee (oder Koffeinsupplemente) gezielt fürs Lernen oder für die Prüfung einzusetzen, ist keine schlechte Idee. Allerdings darf man nicht unter Prüfungsangst und -nervosität leiden, weil Koffein beides verstärken kann (Studie Scientific Reports 2024). 

Kaffee gegen Müdigkeit

Der bekannteste Effekt von Kaffee ist seine Fähigkeit, Müdigkeit zu bekämpfen. Das enthaltene Koffein wirkt anregend auf das zentrale Nervensystem, steigert die Wachsamkeit und verbessert die Konzentration. Studien zeigen, dass dies auch bei anspruchsvollen kognitiven Aufgaben hilft. Kein Wunder, dass viele Menschen ohne ihre morgendliche Tasse Kaffee nicht in den Tag starten wollen.

Ab wann ist Kaffee ungesund?

Wie bei vielen Dingen im Leben kommt es auf die Dosis an. Während drei bis vier Tassen pro Tag als gesund gelten, kann übermässiger Kaffeekonsum negative Folgen haben:

  • Schlafprobleme: Bei den meisten Erwachsenen, die regelmässig Kaffee trinken, spielt abendlicher Kaffeekonsum oft keine Rolle. Im Einzelfall kann zu viel Koffein aber Schlaflosigkeit, Unruhe und Herzrasen verursachen. Es wird geraten, Kaffee spätestens am frühen Nachmittag zu trinken, um Schlafstörungen zu vermeiden. Bei Kindern oder jungen Erwachsenen wirkt Koffein aufgrund des geringeren Körpergewichts noch stärker. 
  • Schwangerschaftsrisiken: «Die Studienlage ist nicht eindeutig. Neuere, besser aufgebaute Studien widersprechen älteren Studien, die zum Beispiel ein erhöhtes Risiko für eine Frühgeburt oder einen Abort festgestellt haben», sagt David Fäh. Einzelne Studien weisen jedoch darauf hin, dass der mütterliche Kaffeekonsum während der Schwangerschaft das Geburtsgewicht des Nachwuchses beeinflussen kann. Schwangere sollten Kaffee moderat trinken, ein kompletter Verzicht ist aber nicht notwendig. Am besten bespricht man dies mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt.
  • Saures Aufstossen: Die Rolle von Kaffee beim sauren Aufstossen (gastroösophagealer Reflux, GERD) ist nicht eindeutig geklärt. Bei Menschen, die dazu neigen, kann eine Reduktion des Kaffeekonsums helfen (Studien: Clinical Gastroenterology an Hepatology, Oxford Academic).

Negative Wirkungen von Kaffee

Vereinzelte Aussagen zu negativen Wirkungen von Kaffee halten sich hartnäckig. Was tatsächlich stimmt:

  • Entwässernde Wirkung: Die Aussage, «Kaffee wirkt harntreibend, insbesondere bei Menschen, die ihn nicht regelmässig konsumieren», ist inzwischen überholt. Diese Studie zeigt, dass dieser Effekt bei Gewohnheitstrinkern kaum noch auftritt.
  • Beeinträchtigung der Mineralstoffaufnahme: «Die Studienlage ist sehr dünn», bemerkt David Fäh. Die wenigen Studien, die vorliegen, sprechen eher dagegen. So wurden bei Allgemeinbevölkerungen keine Zusammenhänge zwischen Kaffeekonsum und tiefen Eisenwerten gefunden. Bei Frauen nach der Menopause zeigte sich jedoch, dass diejenigen, die drei oder mehr Tassen am Tag konsumierten, schlechter mit Eisen versorgt waren als diejenigen, die keinen Kaffee tranken.

Koffeinfreier Kaffee: eine gesunde Alternative?

Viele Menschen fragen sich, ob koffeinfreier Kaffee gesund ist. Koffeinfreier Kaffee enthält ebenfalls viele gesundheitsfördernde Stoffe wie Antioxidantien und bioaktive Substanzen, die positive Auswirkungen haben können. Besonders für Menschen, die empfindlich auf Koffein reagieren, stellt er eine gute Alternative dar.

Fazit: Ja, Kaffee kann gesund sein

Kaffee ist in moderaten Mengen gesund und bietet zahlreiche Vorteile für die Gesundheit. Er schützt die Leber, unterstützt die Fettverdauung, wirkt entzündungshemmend und hilft, Müdigkeit zu bekämpfen. Dennoch solltest du deinen Konsum im Auge behalten, um mögliche negative Auswirkungen zu vermeiden. Besonders Schwangere und Menschen mit empfindlichem Magen sollten vorsichtig sein und den Konsum an ihre individuellen Bedürfnisse anpassen. Das gilt auch für Personen, die zu saurem Aufstossen (gastroösophagealer Reflux, GERD) neigen. 

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