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Gesünder leben?

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Fettleber: Ursachen, Symptome und Behandlung

Die sogenannte Fettleber ist eine typische Zivilisationskrankheit. In der westlichen Welt leidet jeder fünfte Erwachsene daran, Tendenz steigend. Dr. Christian Ambrosch erklärt, was die Ursachen dieser Erkrankung sind und wie sie behandelt werden kann.

Was ist eine Fettleber?

Von einer Fettleber spricht man, wenn sich zu viel Fett in den Leberzellen ansammelt – konkret, wenn über 50 Prozent der Leberzellen verfettet sind oder wenn mehr als zehn Prozent der Leber, die etwa 1,5 Kilo wiegt, aus Fett bestehen. Heute leiden mehr als 20 Prozent der erwachsenen Bevölkerung in westlichen Ländern an einer Fettleber, in unterschiedlich ausgeprägten Stadien, so Dr. Ambrosch.

Was sind die häufigsten Ursachen einer Fettleber?

«Auch, wenn der Name es vermuten lässt, sind nicht allein Fette in der Nahrung für eine Fettleber verantwortlich», erklärt Dr. Christian Ambrosch. Häufig sind es grosse Mengen an Kohlenhydraten, die dazu führen, dass die Leberzellen Fette einlagern. 

Es gibt laut Dr. Ambrosch zwei Hauptursachen, die zu einer Fettleber führen: 

  • Bis etwa vor zehn Jahren war übermässiger Alkoholkonsum die häufigste Ursache dieser Erkrankung. Alkohol enthält viele Kalorien und ist ein Zellgift. Bei hohem Konsum kommt es zu einer starken Fettansammlung in den Leberzellen. Hier erfährst du mehr über die Wirkung von Alkohol auf unseren Körper.
  • Inzwischen ist der Hauptgrund für eine Fettleber in westlichen Ländern wie im Fall der Schweiz ein ungesunder Lebensstil. Dieser beinhaltet unter anderem eine kalorienreiche Ernährung, wenig Ballaststoffe und zu wenig körperliche Bewegung. Oft tritt die nicht-alkoholische Fettleber in Kombination mit Typ-2-Diabetes oder dem sogenannten metabolischen Syndrom auf – einer Kombination aus gestörtem Zuckerstoffwechsel, Bluthochdruck, erhöhten Cholesterinwerten und Übergewicht.

Was sind die Symptome einer Fettleber?

In vielen Fällen verursacht eine Fettleber keine spürbaren Symptome, vor allem im frühen Stadium, und bleibt deshalb lange unbemerkt. Manche Betroffene fühlen sich allgemein müde und abgeschlagen. In fortgeschrittenen Fällen können Schmerzen oder ein Druckgefühl im rechten Oberbauch auftreten, wo die Leber liegt. Langfristig kann eine Fettleber zu Entzündungen und ernsthaften Problemen wie Gelbsucht führen. Wird die Ursache frühzeitig erkannt und behandelt, kann sich die Leber oft wieder erholen.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Dem Arzt oder der Ärztin kann beim Abtasten des Bauchs auffallen, dass die Leber vergrössert ist. «Häufig wird die Diagnose jedoch zufällig bei einer Ultraschalluntersuchung der Bauchorgane erkannt», erklärt Dr. Ambrosch.

Die Wahrscheinlichkeit für eine Fettleber lässt sich mit dem Fettleber-Index berechnen. In diese Berechnung fliessen der Body-Mass-Index​​​​​​​, der Bauchumfang auf Taillenhöhe und die Blutwerte Triglycerin und GGT ein.

Die Leberwerte im Blut (abgekürzt ALT, AST) sind bei einer Fettleber oft nicht erhöht. Sind sie es doch, weist das auf eine Leberentzündung hin – ein deutliches Alarmsignal. In solchen Fällen sind weitere Abklärungen wie eine Ultraschalluntersuchung und Bluttests nötig. Eine Gewebeentnahme aus der Leber (Leberbiopsie) wird nur selten durchgeführt und kommt nur infrage, wenn die Ursache der Leberschädigung anders nicht geklärt werden kann. 

(Fortsetzung weiter unten…)

Wie wird die Fettleber behandelt?

«Es gibt bisher keine Medikamente gegen Fettleber», stellt Dr. Ambrosch fest. «Eine Fettleber ist jedoch in den meisten Fällen heilbar, wenn man die Ursachen beseitigt.» Bei der alkoholischen Fettlebererkrankung ist der Verzicht auf Alkohol essenziell. Bei einer nicht-alkoholischen Fettleber besteht die Behandlung aus einer Ernährungsumstellung und Gewichtsreduktion. 

Kann man mit der Ernährung einer Fettleber vorbeugen?

Ja, die Ernährung ist das wichtigste Element sowohl bei der Behandlung als auch bei der Vorbeugung einer Fettleber. Eine abwechslungsreiche Ernährung mit vielen Ballaststoffen, Antioxidantien, gesunden Fetten und wenig Zucker ist ideal. «Es gibt eine direkte Verbindung vom Darm zur Leber», erklärt Dr. Ambrosch. «Das bedeutet, dass alle Nährstoffe, aber auch Schadstoffe, vom Darm in die Leber gelangen. Je gesünder der Darm, desto weniger wird die Leber belastet.» Mehr zur Pflege und Entgiftung der Leber findest du hier.

Hilft Fasten bei einer Fettleber?

«Ja, längere Nüchternphasen sind gut für den Stoffwechsel, denn bei jeder Insulinausschüttung müssen die Leberzellen arbeiten», sagt Dr. Ambrosch. «Wenn sie eine Pause bekommen, können sie sich erholen, und der Stoffwechsel funktioniert besser.» Diese Nüchternphasen lassen sich auf unterschiedliche Weise umsetzen: Du kannst mal eine Mahlzeit aussetzen oder bei einer Mahlzeit auf Kohlenhydrate verzichten, da diese den Insulinspiegel stark ansteigen lassen. Alternativ kannst du die 5:2-Regel befolgen, also an fünf Tagen in der Woche normal essen und an zwei Tagen die Kalorienzufuhr auf 800 bis 1000 Kalorien reduzieren. Radikales Fasten empfiehlt Dr. Ambrosch jedoch nicht, da dabei auch Muskelmasse abgebaut wird. 

Tipps gegen die Fettleber

  • Reduziere die tägliche Kalorienzufuhr auf die Menge, die du wirklich brauchst. Eine Gewichtsabnahme führt zu einer Verringerung der Leberverfettung. 
  • Iss nur zwei- bis dreimal täglich, um deiner Leber Pausen zu gönnen. 
  • Achte auf eine abwechslungsreiche und vollwertige Ernährung mit ausreichend Ballaststoffen und hochwertigen pflanzlichen Fetten (Oliven, Nüsse, Rapsöl). Besonders gut für die Leber sind hochwertige Eiweisse, Salate, Gemüse und Bitterstoffe. 
  • Trinke täglich 1,5 bis 2 Liter Wasser. 
  • Bewege dich regelmässig und stärke deine Muskulatur. Regelmässige Bewegung ist sehr wichtig, denn durch den Muskelaufbau verändert sich auch der Stoffwechsel positiv, wovon auch die Leber profitiert.
  • Vermeide Smoothies und Fruchtsäfte, da sie viel Fruchtzucker (Fruktose) enthalten. Greife stattdessen lieber zu frischen Früchten wie Äpfeln, Pflaumen, Beeren, Aprikosen und Zitrusfrüchten.
  • Verzichte auf Fertigprodukte und Fast Food und reduziere den Konsum von tierischen Fetten und Süssigkeiten. 
  • Wenn du Alkohol trinkst, halte dich an einen moderaten Konsum. Ein Deziliter Wein täglich ist weniger schädlich als ein hoher Alkoholkonsum am Wochenende. Hier erfährst du mehr darüber.
  • Ausserdem verspricht die unterstützende Behandlung mit Probiotika für den Darm eine positive Wirkung auf die Leber. Allerdings werden die Kosten für diese Probiotika bisher noch nicht von der Krankenkasse übernommen. 

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von Nadia Fernández,

veröffentlicht am 31.10.2024


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