Das Problem der Büromenschen sind nicht schwere Lasten oder schlechtes Wetter, sondern ständiges Sitzen und fehlende Bewegungen.
Bürojobs sind eine Herausforderung für unseren Körper: Ununterbrochenes Sitzen ist für die Skelettmuskulatur, Wirbelsäule und Bänder anstrengend. Wir sitzen zudem oft falsch. Richtig zu sitzen, ist aber gar nicht so schwer: eine aufrechte Sitzhaltung einnehmen, Rundrücken vermeiden und die Sitzhöhe so einstellen, dass Arme und Beine einen rechten Winkel bilden. Sitzt man zu hoch, helfen Fussstützen. Sie entlasten Bein- und Rückenmuskulatur zusätzlich. Man sollte zudem auf der gesamten Sitzfläche des Stuhles sitzen und sich wenn möglich an der Rückenlehne anlehnen. Aufstützen der Arme auf Stuhllehnen oder Tisch entlastet den Schulterbereich.
Noch einfacher funktioniert richtiges Sitzen mit der passenden Einrichtung des Arbeitsplatzes. Handballenauflagen helfen etwa, Schultern und Nacken zu entlasten. Mit einem Sitzkissen kann man eine abfallende Sitzfläche schaffen: So richtet sich das Becken auf, und man sitzt fast automatisch mit geradem Rücken da. Muskeln, Bänder und Bandscheiben werden so im gesamten Rücken entlastet und tieferes Atmen ist möglich. Dasselbe passiert bei Kniestühlen. Der Nachteil dieser Stühle ist jedoch, dass die Knie einer stärkeren Belastung ausgesetzt und Unterschenkel schlechter durchblutet sind.
Auch auf den sogenannten Sattelstühlen wird die Hüfte nach vorne gekippt, sie ermöglichen ein rückenschonendes Steh-Sitzen – man sitzt dabei etwa dreissig Zentimeter höher als auf einem herkömmlichen Stuhl. Der Vorteil: Das Blut in den Beinen zirkuliert viel besser und man nimmt insgesamt eine bessere Haltung ein. (lesen Sie unten weiter...)
Sitzbälle galten lange als Wundermittel für gesundes Sitzen. Man glaubte, dass die konstante leichte Bewegung die Muskeln stärkt und für eine gerade Wirbelsäule sorgt. Doch die ständige Beanspruchung der Muskeln kann zur Überbelastung führen und es fehlen Armlehnen, welche die Schultern entlasten.
Ein Wundermittel ist hingegen die ständige Abwechslung. Rundum empfehlenswert ist ein höhenverstellbares Pult: So kann man stehende und sitzende Tätigkeit kombinieren. Einige schwören bei stehender Bürotätigkeit auf MBT-Schuhe. Die runden Sohlen und der fehlende Halt führen dazu, dass wenig gebrauchte Muskeln in den Füssen und Gelenken aktiviert werden. Der positive Effekt ist aber nach etwa sechs Wochen schon wieder vorbei – der Körper hat sich an die Schuhe gewöhnt.
Auch beim Stehen ist ein Zuviel möglich – denn was schadet, ist die stets gleichbleibende Haltung. Man sollte einmal pro Stunde ein paar Schritte herumgehen, sich strecken und sich bewegen. Auch beim Sitzen sind Übungen mit Oberkörper und Armen möglich. Wenn man nicht regelmässig aufsteht oder sich bewegt, hilft kein noch so ergonomisch eingerichteter Arbeitsplatz.
Auch zu Hause kann man falsch sitzen, wenn man die Beine verschränkt oder mit Krummrücken gemütlich herumfläzt. Oft haben Sofas zu weiche Polsterung und man sitzt zu tief. Eine Decke kann Abhilfe schaffen – zumindest damit man hoch genug sitzt.