Ein kleiner Schnitt am Finger, eine Schürfung am Knie: Mit ein paar Handgriffen sinkt das Infektionsrisiko, das Pflaster hält besser und der Verband lässt sich angenehmer wechseln.
Kleine Wunden können Sie mit sauberem Wasser oder einem geeigneten Desinfektionsmittel gut ausspülen und reinigen. Das reduziert die Zahl der Bakterien in der Wunde massiv und dadurch sinkt auch das Risiko, dass sich die Wunde infiziert. Wo kein sauberes Wasser vorhanden ist, kann man eine Gaze-Kompresse mit steriler Kochsalzlösung aus der mitgeführten Notfallapotheke beträufeln und auf die Wunde legen. An ihr bleiben viele Schmutzpartikel haften. Die gute Wundreinigung hat grossen Einfluss auf die Wundheilung. Bei grösseren Wunden sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Wenn die Wunde sauber ist, wird sie mit Pflaster oder sterilem Verbandmaterial verbunden. Bei tiefen oder ausgedehnten Verletzungen sind spezielle Wundauflagen sinnvoll, die verhindern, dass der Verband mit der Wunde verklebt. Bewährt haben sie sich insbesondere bei Kindern, damit man den Verband später möglichst schmerzfrei wechseln kann.
Bei Verletzungen an Händen oder Füssen kann man die Extremität nach oben halten und kühlen. Ein Kompressionsverband oder zur Not der Druck mit behandschuhten Händen stoppt die Blutung.
Wenn die Wunde stark blutet, bei Bisswunden oder wenn die Wunde stark auseinanderklafft und möglicherweise genäht oder geklebt werden muss, sollte man sie rasch einem Arzt zeigen. Auch bei Anzeichen für eine Infektion, wenn sich der Allgemeinzustand verschlechtert oder wenn es zu Fieber kommt, ist sofort ärztliche Behandlung nötig. Wundheilungsstörungen – wenn die Wunde zum Beispiel nach 14 Tagen noch nicht verheilt ist – gehören ebenfalls in fachkundige Hände.
Bei zunehmenden Schmerzen (oft pulsierend) im Bereich der Wunde besteht Verdacht auf eine Infektion. Wenn die Umgebung der Wunde sich zu röten oder anzuschwellen beginnt oder wenn Eiter austritt, sollte man ebenfalls rasch einen Arzt konsultieren.
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Auch kleine Wunden, zum Beispiel Dornverletzungen, können gefährlich sein. Dabei gelangen oft Schmutz und Bakterien ins Gewebe. Solche abgeschlossenen Wunden, an die kein Sauerstoff gelangt, sind ideal für Tetanus-Bakterien. Ihr Gift verursacht den sehr gefährlichen Wundstarrkrampf. Darum bei jeder Wunde prüfen (lassen), ob eine Auffrischimpfung gegen Wundstarrkrampf nötig ist.
Das Wichtigste ist, die Wunde richtig zu versorgen. Das bedeutet, immer steriles Verbandmaterial zu benutzen. Personen, welche die Wunde versorgen, sollten mit Handschuhen arbeiten. Wir müssen auch 1-mal pro Jahr prüfen, ob unsere Notfallapotheke vollständig und nicht verfallen ist. Wurden wir von Insekten gebissen und ist in der Nähe der Bissstelle eine grosse Schwellung ersichtlich oder haben sich Blasen gebildet, besteht Verdacht auf Blutvergiftung.
Die Gefahr, die von Bisswunden ausgeht, wird oft unterschätzt. Im Maul von Tieren leben viele Bakterien, die bei einem Biss tief ins Gewebe gelangen und häufig zu Infektionen führen. Am gefährlichsten sind Menschenbisse, an zweiter Stelle folgen Katzenbisse und an dritter Hundebisse. Solche Wunden zeigt man besser einem Arzt. In vielen Ländern ist zudem die Tollwut noch verbreitet. Wer im Ausland gebissen wird, sollte sich unverzüglich an eine Fachperson wenden. Zu den beissenden Tieren gehören auch Zecken. Diese sofort entfernen oder in der Apotheke entfernen lassen. Wer nicht geimpft ist gegen FSME, die durch Zecken übertragbare Hirn- und Hirnhautentzündung, kann sich bei dieser Gelegenheit gleich in der Apotheke impfen lassen.