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Gesünder leben?

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Nagelbettentzündung am Finger oder am Zeh? Das hilft

Rot, heiss, schmerzhaft – wenn sich die Haut um die Finger- oder Zehennägel entzündet, ist oft zu intensive Nagelpflege schuld. Die wichtigsten Fragen beantwortet.

Die Haut um den Nagel rötet sich, schwillt an und schmerzt. Innerhalb von Tagen kann sich diese Infektion rund um den Nagel ausbreiten. Nagelumlauf heisst das im Volksmund, vom «Panaritium» reden Fachkundige.

Wie entsteht eine Nagelbettentzündung?

Am Anfang steht eine kleine Bagatellverletzung, die oft nicht einmal bemerkt wurde: 

  • ein kleiner Riss in der Haut nahe eines Nagels
  • unsachgemässe Maniküre oder Pediküre
  • ein zu heftig abgezupftes Häutchen

Und dann entzündet sich die Stelle. Der Grund für diese Nagelbettentzündung sind Bakterien, welche in die – oft unscheinbare – Wunde eindringen und zur Infektion führen.

So sieht eine Nagelbettentzündung aus

Illustration Nagelbettentzündung
Illustration Nagelbettentzündung

Nagelbettentzündung am grossen Zeh: Eine Entzündung der Haut um den Nagel herum, die plötzlich auftreten kann. Das Gewebe ist gerötet, angeschwollen und schmerzempfindlich. Auch eine Eiterbildung ist möglich (siehe Abbildung).

Wie wird eine Nagelbettentzündung behandelt?

In den meisten Fällen hilft es, die betroffene Stelle mehrmals täglich in einer desinfizierenden Lösung zu baden, zum Beispiel in einem kleinen Schnapsglas oder einem gesäuberten Joghurtbecher. Gut geeignet ist dafür jodhaltige Desinfektionslösung aus der Apotheke. Man darf die Desinfektionslösung 
etwas verdünnen, die betroffene Stelle darin baden oder abtupfen und danach gut trocknen lassen.

Welche Hausmittel helfen bei einer Nagelbettentzündung?

Bei einer leichten Nagelbettentzündung können diese Hausmittel helfen:

  • Kühlung: Leicht gekühlte Kompressen können Schwellungen mindern und Schmerzen lindern.
  • Kamille oder Teebaumöl: Ein lauwarmes Bad mit Kamille oder Teebaumöl kann entzündungshemmend wirken.

Wie gefährlich ist eine Nagelbettentzündung?

In seltenen Fällen kann sich die Infektion ausbreiten. Etwa ins darunterliegende Nagelbett und bis in den Finger- bzw. Zehenknochen. Es kann sich ein Abszess bilden oder die Nagelbettentzündung kann sogar zu einer Blutvergiftung führen. Dies sind seltene, aber ernste Komplikationen. 

Ist die Immunabwehr vermindert, wie etwa bei Diabetes, sollten Betroffene eine Nagelbettentzündung immer besonders sorgfältig behandeln (lassen).

Weitere Tipps, um Komplikationen zu verhindern:

  • Erkundige dich bei einer Nagelbettentzündung in deiner Apotheke oder Arztpraxis, ob eine Auffrischimpfung gegen Wundstarrkrampf (Tetanus) nötig ist. Verschmutzte Wunden können als Eintrittspforten für Tetanusbakterien dienen, die ein tödliches Gift produzieren. Die Impfung schützt davor. In welchen Abständen diese Impfung aufgefrischt werden sollte, hängt vom Lebensalter ab und vom Tetanusrisiko der Wunde.
  • Bestimmte Hauttumore können eine chronische Nagelbettentzündung vortäuschen. Eine länger anhaltende Schwellung, Rötung oder Schuppung am Nagel sollte man deshalb einer Fachperson zeigen, um auszuschliessen, dass es sich um einen Hautkrebs handelt.

Wann muss der Nagel entfernt werden?

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Ein eingewachsener Zehennagel verursacht Schmerzen, Rötungen und Schwellungen. Daraus entsteht oft eine Nagelbettenzündung.

Bessert sich die Nagelbettentzündung mit den genannten einfachen Massnahmen nicht, oder ist er zu weit fortgeschritten, kann eine chirurgische Behandlung der Wunde nötig sein, damit der Eiter abfliessen und die Wunde gereinigt werden kann. Manchmal muss der Nagel entfernt werden (er wächst wieder nach). Auch eine antibiotische Behandlung, entweder lokal oder durch Einnahme von Medikamenten, kann notwendig sein. Solange die Entzündung akut ist, sollte man den Finger möglichst ruhig halten. Wenn die Nagelbettentzündung durch einen eingewachsenen Nagel verursacht wurde, ist es sinnvoll, diese Problematik zu behandeln. Es kann eine Nagelspangenbehandlung erfolgen und manchmal muss ein Teil des Nagels operativ entfernt werden.

Die Nagelbettentzündung heilt nicht ab?

Neben der akuten Nagelbettentzündung gibt es die chronische Nagelbettentzündung. Schuld daran sind u.a. Chemikalien, allergieauslösende Substanzen oder mechanische Irritationen, die das Nagelbett über längere Zeit reizen, bis es sich entzündet. Als Folge davon können sich Pilze oder Bakterien am Entzündungsort einnisten. Die langanhaltende Entzündung bewirkt Wachstumsstörungen und Veränderungen des Nagels. Typisch hierfür sind quer verlaufende Rillen. Teilweise kann sich der Nagel ablösen. Die Behandlung eines chronischen Nagelumlaufs besteht in erster Linie darin, ihre Ursache zu beseitigen.

Wie kann man einer Nagelbettentzündung vorbeugen?

Vorbeugend hilft es, die Haut um die Nägel mit einer hydratisierenden Basispflege geschmeidig zu halten und bei verletzungsträchtigen Arbeiten (z. B. als Handwerker) Schutzhandschuhe zu tragen.

Diese Faktoren begünstigen eine Nagelbettentzündung und sollten daher vermieden werden:

  • Übertriebene Nagelpflege (zu grobe Maniküre oder Pediküre)
  • eingewachsene Nägel
  • Nägel beissen
  • Daumen lutschen
  • Fussnägel rund schneiden
  • zu lange Finger- oder Zehennägel
  • Tätigkeiten, bei denen die Nägel oft nass werden

FAQ Nagelbettentzündung: weitere Fragen

Eine leichte Nagelbettentzündung verheilt in der Regel von selbst, wenn sie frühzeitig entdeckt wird. Es hilft, die betroffene Stelle trocken und sauber zu halten und Druck zu vermeiden.

Behandle die betroffene Stelle am Finger- oder Fussnagel mit einer jodhaltigen Desinfektionslösung. Auf diese Weise wird die Entzündung beruhigt und die Wunde gereinigt.

  • Aufschneiden oder Aufstechen der Entzündung (Eiterherd), das kann zu weiteren Komplikationen führen
  • Schneide oder zupfe nicht an der betroffenen Stelle, das kann die Entzündung verstärken und die Heilung verlangsamen
  • Wenn du eine Nagelbettentzündung an den Zehen hast, trage nicht zu enge Schuhe, da diese Druck auf die Stelle ausüben

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Zum Dossier

von Dipl. med. Oliver Das,

veröffentlicht am 01.01.2023, angepasst am 31.07.2025


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