Stinkende Füsse sind ein weit verbreitetes Problem. Schuld sind Bakterien, die geruchlosen Schweiss in übel riechende Substanzen verwandeln. Was tun? Wir sagen dir, was Abhilfe schafft.
Schweiss – auch Fussschweiss – stinkt nicht. Es sind bestimmte Bakterien auf der Haut und in der Hornschicht, die den Schweiss zersetzen und dabei übel riechende Abbauprodukte produzieren. Sie gehören zur normalen Hautflora und ernähren sich vom Keratin in der Hornschicht. Wenn diese Bakterienbesiedlung der Fusssohle überhandnimmt, kann das aussehen, wie viele winzige Warzen oder kleine Grübchen. In der Fachsprache heisst das «Keratoma sulcatum».
Die Bakterien, die für den Käsegeruch verantwortlich sind, gedeihen in warmem, feuchtem Klima besonders gut. Starke Schweissbildung begünstigt ihr Wachstum also. Jüngere Menschen und Sportlerinnen und Sportler neigen deshalb eher dazu, weil sie mehr schwitzen. Die Veranlagung zu Stinkfüssen kann auch familiär bedingt sein. Auch bestimmte Erkrankungen, zum Beispiel der Schilddrüse, können den unangenehmen Fussgeruch begünstigen.
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Hausmittel, zum Beispiel Wacholder-Fussbäder oder Salbeitropfen, wirken meist zu schwach. Fussbäder oder Waschungen mit Wirkstoffen gegen übermässige Schweissbildung wie Tannosynt® hingegen können helfen. Auch Wirkstoffe wie Glycopyrronium, Methenamin oder Aluminiumchlorid bremsen die übermässige Schweissbildung. Versuchsweise kann man eine Creme mit einem solchen schweisshemmenden Wirkstoff über Nacht auf die Füsse auftragen. Dem «Keratoma sulcatum» rückt man mit einem Antibiotikum zum Auftragen zu Leibe. Nur bei sehr starkem Befall ist ein Antibiotikum zum Einnehmen das Mittel der Wahl.
In vielen Fällen wirksam ist die Behandlung mit Gleichstrom, die sogenannte Iontophorese. Dabei badet man die Füsse anfangs täglich in Wannen, durch die ganz schwacher Strom fliesst. Dies bewirkt, dass die Schweissdrüsen an den Füssen degenerieren. Später genügt es, die Iontophorese zwei- bis dreimal pro Woche durchzuführen. Wenn man die Behandlung stoppt, regenerieren sich die Schweissdrüsen wieder. Ein Iontophorese-Gerät kostet rund 700 Franken. Manchmal bezahlen es die Krankenkassen, wenn man ein entsprechendes Gesuch stellt. Personen, die einen Herzschrittmacher tragen oder metallene Implantate im Körper haben, dürfen diese nichtmedikamentöse Behandlungsform nicht anwenden.