Nach den Schulferien haben sie Hochsaison und wechseln freudig ihren Wirt. Die gute Nachricht? Man kriegt sie dran. Wir sagen wie und klären die 10 wichtigsten Fragen.
Es ist möglich, dass die Läuse unbemerkt bleiben. Einzelne spüren jedoch diese Symptome:
Ein ausgewachsenes Tier misst zarte 3 bis 4 Millimeter und ist somit kleiner als ein Streichholzkopf. Die Farbe dieser Parasiten variiert zwischen durchsichtig-gräulich und bräunlich-rötlich, je nachdem wie lange die letzte Blutmahlzeit zurückliegt. Läuse können zwar nicht springen, aber sie können sich dank ihrer sechs Beine gut am menschlichen Haar festhalten.
Das solltest du bei einem Verdacht tun:
«Mach deine Haare nass, verteile eine Pflegespülung und kämme sie gut durch. Danach die Haare vom Ansatz zu den Spitzen, Strähne für Strähne, mit einem Nissenkamm durchkämmen», erklärt Susan Musicaro, Apothekerin und Geschäftsführerin der Medbase Apotheke Zürich HB. Den Kamm zwischendurch an einem weissen Stück Haushalts- oder Toilettenpapier abstreifen und kontrollieren. Man erkennt ziemlich schnell, ob Läuse, Eier oder Nissen da sind.
Weitere Tipps:
Jeder von uns kann Kopfläuse kriegen. Mangelnde Hygiene oder Sauberkeit haben nichts damit zu tun.
Es ist wichtig, dass man bei einem Befall schnell kommuniziert und relevante Stellen informiert:
Nur so lässt sich die weitere Ausbreitung von Kopfläusen stoppen.
«Am wirkungsvollsten sind spezielle Shampoos gegen Läuse. Ein Beispiel für einen wirksamen Inhaltsstoff ist Dimeticon», empfiehlt die Apothekerin. Dimeticon, ein Silikonöl, wirkt, indem es Läuse und ihre Eier erstickt. Eine Behandlung ist nicht ausreichend. «Deshalb wird immer eine weitere Shampoo-Behandlung nach 7 Tagen empfohlen», führt Susan Musicaro aus. Siehe auch die Frage «Wie bekämpfe ich lebende Kopfläuse?».
Die gute Nachricht: Wenn die Kammkontrolle keine lebende Laus zeigt, braucht es noch keine Radikalbehandlung. Es ist also irrelevant, ob schon Nissen (die weisslichen Eihüllen) auf dem Papiertuch liegen.
Wichtig ist zu wissen: Eine weibliche Laus legt zwei bis drei Tage nach der Befruchtung vier bis sechs minikleine Eier. Nach sieben Tagen kommt das Laus-Baby (auch Nymphe oder Larve genannt) zur Welt. «Eine Laus lebt etwa 20 bis 30 Tage und kann in dieser Zeit eine bis zu 100 Läuse starke Grossfamilie gründen», sagt die Expertin.
Eine Nymphe oder Larve kann den Kopf übrigens noch nicht wechseln. Wer Nissen oder Eier findet, muss die Haare daher zweimal pro Woche für zwei Wochen lang gründlich mit dem Nissenkamm nach Läusen durchsuchen.
Leider ja: Läuse kennen keine Hemmungen und können immer wieder kommen.
Radikaler geht es lebenden Läusen an den Kragen: Man braucht ein Shampoo gegen Läuse. Erhältlich in Drogerien und Apotheken. Meist sind das leicht ölige, geruchlose Shampoos, die ins trockene Haar kommen, nach einer Einwirkzeit aufgeschäumt und dann gründlich ausgespült werden.
Die Hülle der Eier – sie besteht aus Chitin - ist ziemlich widerstandsfähig. Eine Behandlung reicht nicht unbedingt. Die Shampoo-Behandlung also unbedingt nach 7 Tagen noch einmal wiederholen und zweimal die Woche mit dem Zackenkamm durchgehen. So überprüfen wir den Erfolg der Behandlung und verhindern eine Neuansteckung. Übrigens: Einmal die Haare föhnen, bringt nichts. Läuse sind ziemlich hitzebeständig.
Gut zu wissen: Das Haar während 14 Tagen zweimal die Woche mit dem Nissenkamm durchsuchen. Gibt’s keine lebenden Läuse, dann reicht das. Dann sind die Eier leer oder die Nissen/Läuse darin schon tot.
In bestimmten Situationen ist eine ärztliche Beratung sinnvoll:
Die gute Nachricht: Läuse brauchen Menschen zum Überleben. Wenn sie mit ihrem Stech-Saugrüssel nicht alle 2 bis 3 Stunden frisches Blut bekommen, dann sterben sie. Läuse brauchen die speziellen Bedingungen auf der Kopfhaut. Da ist es warm, leicht feucht und das Blut immer verfügbar. Es bringt auch nichts, eine lange Haarpracht zu stutzen. Läuse sind genügsam, ein paar wenige Haarzentimeter reichen zum Gedeihen.
Was sich lohnt: Kämme, Bürsten oder Haargummis in heisses Seifenwasser legen; Läuse sterben bei ca. 60 Grad.
Was sich nicht lohnt: Waschen von Plüschtieren, Sofabezügen, Decken und anderen Textilien sowie das Entsorgen des Velo-Helms und anderen Kopfbedeckungen.
Haustiere sind nicht betroffen und benötigen keine Behandlung, da Kopfläuse ausschliesslich Menschen befallen. Auch eine Desinfektion der Wohnung oder der Einsatz von Insektiziden ist nicht erforderlich.
Die Kopfhaut mit allerhand ätherischen Ölen (z.B. Olivenöl) zu versorgen, ist wenig wirkungsvoll. Und die prophylaktisch behandelte Kopfhaut reagiert im schlimmsten Fall allergisch. «Eine Wirkung konnte nie nachgewiesen werden. Auch nicht bei Essig oder Mayonnaise», so die Apothekerin.