Wenn ein bis zwei Tage nach dem Sonnenbad rote Flecken oder Pusteln auftreten, handelt es sich wahrscheinlich um eine Sonnenallergie. Apothekerin Vera Vonwil erklärt, wie man sie behandelt – oder noch besser: vermeidet.
Der Begriff Sonnenallergie ist streng genommen nicht korrekt, denn es handelt sich nicht um eine eigentliche Allergie. In der medizinischen Sprache wird der Hautausschlag als polymorphe Lichtdermatose bezeichnet. Der Begriff polymorph bedeutet «vielgestaltig», was bereits auf die diversen möglichen Erscheinungsformen hinweist.
Häufig äussert sich eine polymorphe Lichtdermatose, die Sonnenallergie, durch rote Flecken oder Pusteln, Bläschen und Schwellungen, verbunden mit Juckreiz. Betroffen sind sonnenexponierte Hautpartien, also am häufigsten die Arme, Schultern, der obere Rücken- und Brustbereich sowie das Gesicht.
«Meist tritt sie im Frühling oder anfangs Sommer auf, wenn man sich zum ersten Mal wieder den Sonnenstrahlen aussetzt», sagt Vera Vonwil, Leiterin der Medbase Apotheke in Pfäffikon (ZH). Mit der Zeit komme es in der Regel zu einem gewissen Gewöhnungseffekt.
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Während sich ein Sonnenbrand schon wenige Stunden nach der Exposition bemerkbar macht, vergehen bei der Sonnenallergie 24 bis 48 Stunden. Bei einem Sonnenbrand ist die gesamte betroffene Hautfläche gerötet und brennt. Für eine Sonnenallergie dagegen sind fleckige Muster typisch.
Der Auslöser einer Sonnenallergie ist hauptsächlich die UV-A-Strahlung, während für einen Sonnenbrand vor allem UV-B-Strahlung verantwortlich ist. Die Ursache für die Reaktion ist jedoch nicht genau bekannt.
Dabei handelt es sich um einen Hautausschlag, der ähnlich aussieht wie Akne bei Jugendlichen. Ausgelöst wird dieser durch die UV-A-Strahlung im Sonnenlicht in Kombination mit fettreicher Sonnencreme oder körpereigenem Talg. Auch Schwitzen kann eine Rolle spielen. Oft sind jüngere Menschen mit einer Neigung zu fettiger Haut betroffen sowie Körperpartien mit fettigerer Haut wie etwa das Gesicht oder der Décolleté-Bereich. Bei der Mallorca-Akne handelt es sich um eine Sonderform der polymorphen Lichtdermatose.
Es gelten dieselben Empfehlungen wie gegen Sonnenbrand, der bekanntlich das Risiko für Hautkrebs erhöht. «Am besten meidet man die Sonne, besonders zur Mittagszeit, wenn sie am höchsten steht», rät Vera Vonwil. Auch langärmlige Kleider und ein Sonnenhut halten die Strahlen ab. Einen gewissen Schutz bietet zudem eine Sonnencreme mit einem genügend hohen Faktor, also mindestens Faktor 30. Bei einer Mallorca-Akne dagegen sollte eine möglichst fett- und emulgatorfreie Creme gewählt werden.
Welche Kleider am besten vor der Sonne schützen und was du sonst noch beachten solltest.
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Kleinkinder haben eine speziell empfindliche Haut, die es zu schützen gilt – nicht nur gegen Sonnenallergie, sondern besonders auch gegen Sonnenbrand. Denn starke Strahlung erhöht das Risiko für späteren Hautkrebs markant. Für Kinder ist es deshalb besonders wichtig, sich in den Mittagsstunden nur am Schatten aufzuhalten. Bei Sonnenexposititon sind langärmlige, luftige Kleidung, Sonnenhut und –brille empfohlen. An ungeschützten Hautstellen braucht es eine Kindersonnencreme mit hohem Schutzfaktor.
Das kommt auf die Symptome an. Apothekerin Vera Vonwil rät zu einer guten Hautpflege mit einer kühlenden Lotion. Beruhigend wirken auch Zusätze wie Aloe Vera, Heilerde oder leicht kühlende Anwendungen – etwa ein feuchter Waschlappen oder ein Quarkwickel. Bei starkem Juckreiz kann eine Creme mit Kortison oder einem Antihistamin helfen. Viel Aufwand betreiben müsse man bei einer Sonnenallergie jedoch nicht, betont Vonwil. «Der Ausschlag geht von selber wieder weg.»
Hellhäutige Personen und Frauen reagieren häufiger mit einer polymorphen Lichtdermatose als andere Bevölkerungsgruppen. Das Alter hingegen scheint keine Rolle zu spielen.
Selten sind phototoxische und photoallergische Reaktionen. Erstere werden beim Kontakt mit Pflanzen wie Riesenbärenklau, Angelika, Feigenbaum, Zitrusfrüchten Johanniskraut, Bergamotte oder Sellerie ausgelöst, aber auch von Stoffen in Medikamenten oder Kosmetika. Unter dem Einfluss von Sonnenstrahlen kommt es zu einer Interaktion mit Hautzellen. Bei der photoallergischen Reaktion erfolgt unter Sonneneinwirkung eine Überreaktion des Immunsystems auf gewissen Substanzen. Ebenfalls selten ist die Lichturtikaria – eine Form von Nesselfieber – bei der es zu einer Ausschüttung von Histamin kommt. In der Folge bilden sich stark juckende Quaddeln. Während eine Sonnenallergie verzögert auftritt, kann sich eine Lichturtikaria innert Minuten bilden und sehr selten sogar von starkem künstlichen Licht ausgelöst werden.