Triff möglichst täglich Freunde! Diesen Rat legt eine Analyse von britischen Demenzforschern nahe.
Wer rege Freundschaften pflegt und jeden Tag Freunde trifft, hat ein zwölf Prozent tieferes Risiko, an Demenz zu erkranken, verglichen mit Menschen, die nur alle paar Monate Freunde sehen. Für Verwandte gilt dieser Zusammenhang hingegen nicht.
Wie finden Forscher so etwas heraus? Von 1985 bis 1988 wurden in London über 10’000 Angestellte des öffentlichen Diensts insgesamt sechsmal befragt und auf ihre geistigen Fähigkeiten getestet. Zu Beginn waren sie 35 bis 55 Jahre alt.
Anhand der elektronischen Krankenakten liess sich bis ins Jahr 2017 verfolgen, wie viele der Personen später an Demenz erkrankten. Von den ursprünglich 10’308 Personen widerfuhr das 463.
Das Risiko dafür war höher, wenn sie früher nur wenig Kontakte zu Freunden gehabt hatten. Dieser Zusammenhang zeigte sich vom 50. Lebensjahr an aufwärts, also lange, bevor die Demenzerkrankungen auftraten. (Fortsetzung weiter unten...)
Freundschaften zu pflegen, könne einerseits zu einem gesundheitsbewussteren Verhalten führen und andererseits geistig reger halten, als Verwandte zu treffen. Und da die Freunde – im Gegensatz zur Familie – selbst gewählt seien, bewirke dies möglicherweise mehr Freude und reduziere den Stress besser als Treffen mit Verwandten. So erklären die Forscher den Zusammenhang.
Quelle: «PLOS Medicine»