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Gesünder leben?

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Reiz im Rachen: Was bei Husten hilft

Husten ist meist harmlos, aber ziemlich lästig. Etwa weil er die Nachtruhe stört. Erfahren Sie hier, wie er sich lindern lässt, was den Schleim löst, welche Hausmittel helfen und was bei Reizhusten hilft.

Husten kommt selten allein. Meist hat der Patient auch eine Triefnase, fühlt sich abgeschlagen, leidet an Kopfschmerzen, vielleicht fiebert er. In solchen Fällen lautet die Diagnose in aller Regel harmloser Infekt, fast immer durch Viren verursacht. Mit solchen Erregern wird der Körper im Normalfall selbst fertig. Medikamente und Hausmittel können die Infektion nicht heilen, wohl aber die Symptome lindern – wie etwa quälenden Husten.

Muss ich wegen Husten zum Arzt?

Nein, wenn es sich um einen banalen Infekt handelt und Sie ansonsten gesund sind. Ja, wenn Sie an einer chronischen Krankheit wie COPD leiden, HIV-infiziert sind oder aus anderen Gründen ein schwaches Immunsystem haben und besonders stark zu Infektionen neigen. Letzteres ist zum Beispiel während einer Chemotherapie der Fall.

Alarmzeichen sind zudem blutiger Auswurf, Atemnot, Kreislaufschwäche oder Brustschmerzen. Dann muss unbedingt ein Arzt abklären, ob eine andere Krankheit hinter dem Husten steckt.

Einen Arzt sollte man auch aufsuchen, wenn Fieber nach drei Tagen nicht sinkt oder gleich anfangs besonders hoch ist. Ansonsten gilt: Der Husten klingt meist von allein wieder ab. Um die Symptome zu lindern, kann man sich selbst behandeln und in der Apotheke beraten lassen.

Nützen mir bei Husten Antibiotika?

Nein, sofern Sie ansonsten gesund sind. 90 Prozent aller Atemwegsinfektionen werden von Viren verursacht, gegen die Antibiotika nichts ausrichten. Und selbst bei den restlichen zehn Prozent der Infekte ist nicht nachgewiesen, dass Antibiotika die Krankheitsdauer verkürzen. Eher hat man dann noch mit Nebenwirkungen wie Durchfall zu kämpfen.

Bronchitis gilt als eine der häufigsten Ursachen für nutzlose Antibiotika-Verschreibungen. Doch jedes unnötige Rezept verschärft das Problem, dass zunehmend mehr Krankheitserreger gegen die Mittel resistent werden.

Was kann ich gegen Reizhusten tun?

Der Husten ist meist zu Anfang und wenn der Infekt schon fast ausgeheilt ist, quälend trocken. Dazwischen liegt die produktive Phase, bei der jeder Hustenstoss Schleim löst. Gegen trockenen Reizhusten helfen Rauchverzicht und Hustenblocker. Letztere heilen den Husten zwar nicht, aber sie helfen, besser zu schlafen. Zu diesem Zweck eignen sich Dextromethorphan und Dropropizin. Die pflanzlichen Alternativen heissen Spitzwegerich oder Eibisch. Verschreibungspflichtig ist Codein. Dessen Wirkung ist aber schwerer vorhersehbar, weil es im Körper erst umgebaut wird. Möglicherweise wirkt es dann zu schwach oder hat erhebliche Nebenwirkungen. (Lesen Sie unten weiter...)

So können Sie Ihren Husten lindern

Was hilft, den Schleim zu lösen?

Die beliebtesten Wirkstoffe dafür sind Ambroxol und Acetylcystein. Wer das Gefühl hat, dass es ihm hilft, kann es nehmen. Hinweise auf einen Nutzen gibt es auch für eine Reihe pflanzlicher Mittel wie die ätherischen Öle Cineol und Myrtol, die Heilpflanze Pelargonium sidoides sowie eine Kombination von Thymian mit Efeu oder Primeln. Der Vorteil pflanzlicher Mittel: Sie werden gut vertragen und wirken häufig gleichzeitig hustenstillend und schleimlösend.

Welche Hausmittel sind empfehlenswert?

Das lässt sich objektiv nicht sagen, weil Hausmittel wissenschaftlich kaum untersucht sind. Machen Sie deshalb, was Sie kennen und Ihnen guttut. Das Spektrum reicht von Brustwickeln und Inhalationen bis hin zu Hühnerbrühe, Honig in Milch, Zitronenwasser oder Tee, etwa mit Lindenblüten. Das wohl wichtigste Hausmittel: Trinken Sie ausreichend, aber nicht deutlich mehr als sonst. Wenn ärztlich nicht anders empfohlen, sind 1,5 Liter täglich ein gutes Mass. (Lesen Sie unten weiter...)

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Wann nennt man Husten «chronisch»?

Oft hält der Husten noch an, wenn andere Symptome der Erkältung schon verschwunden sind. Kratzt es im Rachen auch zwei bis drei Wochen später noch, kann man einen Arztbesuch in Betracht ziehen. Dann könnte sich zum Beispiel in den Nebenhöhlen der Infektionsherd verstecken. Bei bestimmten Erregern wie Adenoviren oder Mykoplasmen ist ein lang andauernder Husten aber völlig normal. Erst nach acht Wochen sprechen Mediziner von einer chronischen Form, die eine genaue Abklärung erfordert – etwa mit Röntgenbildern, Labordiagnostik und einer Untersuchung des Auswurfs.

Das passiert beim Husten

Husten ist ein Reflex, der über einen Regelkreis von Rezeptoren, Gehirn und Muskeln ausgelöst wird. Vermittler sind dazwischengeschaltete Nerven.

  1. Infektion: Viren gelangen durch Mund oder Nase in den Atemtrakt. Dort befallen sie die Schleimhautzellen, die die Atemwege auskleiden. Entzündungsbotenstoffe reizen die Hustenrezeptoren dieser Zellen.
  2. Nerven-Reflex: Der Vagusnerv überträgt den Reiz an das Hustenzentrum im Stammhirn. Dieses bewirkt, dass sich das Zwerchfell hebt und die Muskeln zusammenziehen. Der Kehldeckel schliesst sich.
  3. Hustenstoss: Das Zusammenziehen der Muskeln mündet in eine explosionsartige Öffnung der Stimmritze im Kehlkopf und des Kehldeckels. Die gespeicherte Luft samt Viren und Schleimtröpfchen entweicht.

von Reinhard Door,

veröffentlicht am 20.11.2018, angepasst am 22.07.2021


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