Eines von fünf Kindern hat Warzen an den Händen, einer von etwa 100 Erwachsenen hat sie im Genitalbereich. Was kann man tun?
Warzen sind gutartige Hautwucherungen, die durch Viren verursacht werden. Ausgelöst werden sie durch Verletzungen auf der Haut in welche die Viren eindringen.
Da es die Warzenviren an Händen und Füssen gern kühl haben, kann man heisse Finger- oder Fussbäder mit Salzwasser versuchen. Oder man beklebt die Warze immer wieder mit einem luftundurchlässigen Pflaster. Hornhautsalbe, auch unter dem Pflaster, befördert die Heilung.
Indem man sie – oft über Monate – beharrlich «ärgert»: Beim Abtragen mit eiskaltem Flüssigstickstoff oder beim Behandeln mit speziellen Tinkturen (zum Beispiel mit Salicylsäure, Fluoruracil oder mit Schöllkraut) kommt es zu einer leichten Entzündung. Dann wird das Immunsystem an der Stelle aktiver und überwindet die Infektion eher. Operieren nützt nichts, weil es die zugrunde liegende Ursache, also die Infektion mit Warzenviren, nicht beseitigt.
Ja, man kann auch einfach abwarten. Sobald das Immunsystem die Warzen erfolgreich abwehren kann, verschwinden sie – nur dauert es bis dahin manchmal Monate. Danach ist man meist jahrzehntelang immun gegen diesen Virentyp. Oft hält diese Immunität aber nicht lebenslang, man kann sich also irgendwann wieder damit anstecken.
Am häufigsten treten Warzen bei Kindern auf, weil ihr Abwehrsystem noch nicht gegen die Viren immun ist. Kinder mit Neurodermitis oder Heuschnupfen haben gegenüber den Warzenviren eine schwächere Immunabwehr und neigen deshalb eher dazu. Bei ihnen sollte man nicht einfach abwarten, sondern die Warzen behandeln.
Die Studienlage ist dünn, aber in der Praxis scheint es, als könnten solche Suggestionstherapien tatsächlich helfen. Manche Betroffenen legen auch einen Gegenstand auf die Warze auf und stellen sich dabei vor, dass sie verschwindet, oder sie nehmen ein homöopathisches Mittel wie Thuja D6.
Der Mensch kommt um Warzen leider nicht herum. Alle Warzenviren sind hochansteckend und der Kontakt damit ist unvermeidlich. Auch Badeschuhe im Schwimmbad verhindern die Ansteckung kaum. Gegen die häufigsten Warzenviren, die zu Genitalwarzen führen, schützt die HPV-Impfung. Warzen an Händen und Füssen entstehen vor allem dort, wo die Haut schwach durchblutet ist, wo sie kühler ist oder rissig. Die Haut gut zu pflegen und Hände und Füsse warm zu halten, beugt vor.
Es gibt rund hundert verschiedene Virentypen, die Warzen hervorrufen können. Manche verursachen Warzen an Händen, Füssen oder im Gesicht, andere Genitalwarzen. Die Genitalwarzen haben es gern «kuschelig». Sie siedeln sich dort an, wo es schön warm ist und werden typischerweise beim Sex übertragen, aber auch durch Schmierinfektionen bei engem Hautkontakt. Und diese Warzen gibt es:
Die häufigste Warzenform. Sie sind stecknadelkopf- bis erbsengross, ihre Oberfläche ist rau. Da fast alle Warzen durch Humane Papillomviren (HPV) ausgelöst werden, gilt generell: Keinesfalls aufkratzen, da sich sonst die Erreger weiterverbreiten. Socken und Strümpfe sowie Handtücher sollten möglichst bei 60 Grad gewaschen werden.
An der Fusssohle wachsen die Warzen in die Tiefe. Aufgrund der steten Belastung dringt die Verhornung ins Gewebe und bildet eine Art Dorn, der bei jedem Schritt Schmerzen bereiten kann. Auf der Haut sind Dornwarzen flach, allenfalls leicht erhaben, und zeigen typischerweise winzige dunkle Punkte auf ihrer Oberfläche.
Eine Unterart der gewöhnlichen Warzen. Verdanken ihren Namen dem charakteristischen Wachstum.
In den meisten Fällen treten Flachwarzen (plane Warzen) bei Kindern oder Jugendlichen auf.
Treten gehäuft ab dem 50. Lebensjahr an den Händen oder am Kopf auf. Mediziner sprechen auch von seborrhoischer Keratose. Sie gelten eigentlich nicht als echte Warzen, weil sie nicht durch Viren ausgelöst werden. Allerdings gibt es inzwischen Hinweise, dass auch bei ihnen Humane Papillomviren (HPV) eine Rolle spielen.
Feigwarzen (Kondylome) sind eine durch HPV verursachte Geschlechtskrankheit. Die winzigen Warzen breiten sich oft blumenkohlartig im Genital- oder Analbereich aus und lösen Juckreiz aus. Gefährlich sind sie nur, wenn krebserregende HPV-Typen sie auslösen.
Sie werden nicht durch HPV ausgelöst, sondern durch so genannte Molluscum-contagiosum-Viren. Sie sind stecknadelkopfgross und zeigen eine typische Delle in der Mitte. Die weiche breiige Masse im Inneren ist hoch ansteckend, Dellwarzen sollte ein Hautarzt behandeln.