Mit den fallenden Temperaturen sinkt oft auch die Motivation, sich im Freien zu bewegen. Dabei wäre genau das die beste Prävention gegen Grippe und Erkältung.
Der Mythos hält sich hartnäckig in vielen Köpfen: Körperliche Betätigung bei tiefen Temperaturen sei nicht gut für die Gesundheit. Doch was könnte dabei passieren?
Man weiss heute, dass regelmässiges Ausdauertraining bei kälteren Temperaturen das Risiko, an einer Grippe oder Erkältung zu erkranken, deutlich senkt. Zudem stabilisiert sich das seelische Gleichgewicht – depressiven Verstimmungen kann man auf diese Weise erfolgreich begegnen.
Es gibt doch nichts Besseres, als bei frisch gefallenem Schnee und klirrender Kälte die Schönheiten der Natur zu Fuss oder mit den Skiern zu erkunden. Einige Ratschläge sollte man sich aber trotzdem zu Herzen nehmen. (Lesen Sie unten weiter...)
Intensität: Die Intensität der Betätigung sollte der Aussentemperatur angepasst werden. Wer an Asthma oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen leidet, sollte intensive Trainings zuerst mit dem Arzt besprechen.
Bekleidung: Mütze, Handschuhe, Funktionskleidung und gutes Schuhwerk sind wichtige Begleiter.
Sonnenschutz: Wer in der Höhe trainiert, sollte auf entsprechenden Sonnenschutz achten.
Je tiefer die Temperaturen sind, desto mehr sollte man die Bewegungen drosseln. Bei rund fünf Grad bestehen in der Regel keine Probleme, bei Temperaturen darunter sollte man das Training leicht reduzieren. Ab minus 15 Grad ist es besser, auf intensive Belastungen zu verzichten. Einem ausgedehnten Winterspaziergang steht aber auch dann nichts im Weg.
Wer Lust auf etwas Intensiveres hat, sollte sich indoor aufwärmen und auch Dehnübungen im Warmen ausführen.
Wichtig ist zudem eine den Temperaturen angepasste Sportbekleidung. Bewährt haben sich Funktionskleider, die man nach dem Zwiebelschalenmodell an- und ausziehen kann. Ideal sind auch Windstopper und griffige, wasserdichte Schuhe. Und wer sich in der Dunkelheit sportlich betätigt, sollte auf jeden Fall Stirnlampe und Reflektoren tragen. Dann steht dem winterlichen Outdoor-Vergnügen nichts mehr im Weg.
Weil die Luft sehr trocken ist, belasten tiefere Temperaturen die Lungen und den Nasen-Rachen-Raum stärker. Wer an Asthma oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen leidet, sollte deshalb im Winter mit intensiven Belastungen vorsichtig sein und die Situation mit seinem Arzt besprechen.
Dr. med. Walter Kistler ist Leiter der Sportmedizin in Davos (Swiss Olympic Medical Center).