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Gesünder leben?

Gesünder leben?

«Mit dem Velo zur Arbeit fahren ist wie Ferien»

Bei Sonnenaufgang per Mountainbike auf der Krete anzukommen, ist der Tageshöhepunkt für Patrick Schafroth. Der 42-Jährige ist Controller in der Stadt Zürich. Auf dem Weg vom Dorf zur Arbeit überquert er die 870 Meter hohe Albiskette.

Während die Pendler im Morgenblues-Modus auf volle Busse oder die S-Bahnen warten, trifft Patrick Schafroth mit seinem Mountainbike kurz nach der Abfahrt von seinem Wohnort Hedingen auf einem einsamen Bauernhof oberhalb von Stallikon ein.

Es ist wie eine Alp

«Es ist wie das Ankommen auf einer Alp», schwärmt er. Es gibt Wiesen, Ruhe, frische Luft und ab und zu ein Reh, das knapp vor ihm über den Weg springt. Auch Füchse tummeln sich beim Bauernhof – es ist der Ort, wo sich Hase und Fuchs leise guten Morgen zuflüstern.

Über die Albiskette zur Arbeit

Patrick Schafroth mit Mountainbike vor Fototapete
Patrick Schafroth mit Mountainbike vor Fototapete
Patrick Schafroth

Startort des morgendlichen Highlights des vierfachen Familienvaters ist das Dorf Hedingen mit gut 3600 Einwohnern. Es liegt auf der einen Seite der Albis-Bergkette, zu der auch der Zürcher Hausberg Uetliberg gehört. Die Stadt Zürich mit über 400 000 Einwohnern, dehnt sich auf der anderen Seite des Zürcher Hausberges aus.

Erster Akt des Tages: 400 Höhenmeter

Dazwischen liegen 400 Höhenmeter, 16 Kilometer und ein wunderschöner Mountainbike-Ritt durch die frühmorgendliche Stille hinauf auf die Krete des Uetlibergs.

Alles ist angeregt

«Jeder einzelne Tag ist eine glatte Freude. Ich möchte es nicht mehr missen. Es tut mir einfach gut», sagt der Controller, der sich im Alltag schwergewichtig mit Prosaischem beschäftigt. Von «der Alp» aus pedalt Patrick vom Bauernhof ins steilere Gelände Richtung Uetliberg-Grat. Der Körper ist hellwach. Vom grossen Zeh bis zum Scheitel ist jede Faser angenehm angeregt. (Lesen Sie unten weiter …)

Hautnah am Kreislauf der Natur

Vor allem im Frühling, wenn die Sonne bedächtig zu heizen beginnt, steigert sich das Kribbeln. «Die Freude, wenn es nur ein bisschen wärmer wird, ist riesengross, vor allem wenn ich wieder die kurze Hose anziehen kann.» Pro Woche nimmt er die 16 Kilometer auf dem Mountainbike von Hedingen nach Zürich (und abends wieder zurück) zwei Mal in Angriff. Fahrzeit pro Weg: eine Stunde.

Joggend im Sommer, zu Fuss im Winter

Patricks Strecken

Mountainbike: Hedingen – Bonstetten – Stallikon – Uetliberg – Allmend Zürich – Sihlcity – Enge 

Besonderheit: Naturwege – Sonnenaufgang auf der Krete – Aussicht – Naturerlebnis

Rennvelo: der Strasse entlang über Bonstetten – Stallikon – Uitikon Waldegg – Zürich Triemli – Enge 

Besonderheit: Kontaktfreudigkeit anderer Velofahrer (vor allem Expats), die gerne ein Schwätzchen halten.

Mehr Velorouten.

Auch im Winter gibt es keine Pause. Nur wenn Schnee liegt, lässt er das Mountainbike stehen und stapft auf Schusters Leisten in knapp zwei Stunden über die Albiskette. Im Sommer gibt es ab und zu ein Feierabend-Jogging nach Hause. Bei Regen kommt das Rennvelo während 19 Kilometern auf der Strasse zum Einsatz.

Velofahren müsste als Arbeitszeit gelten

Abschalten, runterfahren, die Sorgen des Alltags hinter sich lassen, Stress durch das Pedalen in der Natur ableiten. Das sind die entspannenden Aspekte des Velofahrens. Doch wirkt die Umgebung auch inspirierend. «Bin ich mit dem Velo unterwegs, kommen mir die besten Lösungen.»

Sport im Alltag

Aus praktischen Gründen kam Patrick für den Weg zur Arbeit auf den Drahtesel: Der Sport sei so in den Alltag integriert und verbrauche keine Freizeit. «Wenn ich abends nach Hause komme, kann ich mich der Familie widmen und die Kinder zu Bett bringen». Einzig der Aufwand für die Logistik, um Büroanforderungen und Anreise im Freizeit-Look aufeinander abzustimmen, sei nicht zu unterschätzen.

«Herrlich!»

Während die Pendler versuchen, sich aus dem Tröpfchenbereich des hustenden Nachbarn zu drehen, lichtet sich bei Patrick der Wald. Erste Lichtbahnen fallen durch die Bäume. Und dann ist es soweit: Die Krete ist erreicht, die Sonne geht auf, der Blick geht über den Zürichsee und die Stadt – die ganze Poesie scheint sich nur für ihn zu entfalten, frühmorgens, bevor der Alltag hereinbricht. Das einzige Wort, das Patrick jeweils durch den Kopf schiesst, lautet: «Herrlich!»

Andacht im Morgenrot

Nach einigen Minuten der Andacht in der Morgensonne über dem glatten See und der erwachenden Stadt, folgt die Abfahrt Richtung Allmend, die am Rande der Stadt Zürich unterhalb des Uetlibergs liegt. Dort sind die ersten «Hündeler» unterwegs. Danach geht es noch wenige 100 Meter durch die Stadt bis zum nahen Arbeitsort.

«7.10 Uhr: Ich sitze topfit im Büro»

«Nach einer erfrischenden Dusche sitze Ich um 7.10 Uhr topfit im Büro», fasst der Controller die Wirkung seiner Fahrt zusammen. Langsam treffen auch die ersten Kollegen ein – bereits das erste Mal erschöpft nach dem Pendlerstress …

von Silvia Schütz,

veröffentlicht am 26.04.2018, angepasst am 26.06.2019


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