Klassisch oder Skating, Nordic Cruising oder Backcountry – der Langlaufsport bietet für jeden etwas. Wir haben die passenden Loipen dazu.
Wer hat nicht schon mit Olympiasieger Dario Cologna oder den Biathlon-Schwestern Selina, Elisa und Aita Gasparin mitgefiebert? Spitzenathleten wie sie haben dem Langlaufsport ein frisches Gesicht gegeben und viel Aufschwung gebracht.
Langlaufen ist primär ein Herz-Kreislauf-Training, aber mit einem hohen Kraft- und Ausdauer-Anteil. Daneben werden auch koordinative Fähigkeiten wie Gleichgewichtsfähigkeit und Rhythmisierungsfähigkeit geschult. Durch diese grosse Muskelaktivität haben wir einen hohen Energieverbrauch. Es ist also eine recht effektive Bewegungsform, allerdings aber viel gelenkschonender als beispielsweise Joggen. (Lies unten weiter...)
Mit der Technik steuert man die Intensität der Bewegung: Der klassische Stil auf gespurten Loipen ähnelt unserem Laufrhythmus. Es ist ein ruhiges Gehen mit einer Gleitphase auf dem Ski im Gleichtakt. Was leicht aussieht, muss man sich aber mit Rhythmus, guter Balance und Technik erarbeiten.
Beim Skating werden die Ski seitlich nach aussen gestellt und so angefahren. Der Bewegungsablauf erinnert ans Schlittschuhlaufen. Skating gilt als dynamisches Fitnessprogramm. Zum klassischen Stil und zum Skating gesellen sich moderne Varianten wie Nordic Cruising – neudeutsch für Skiwandern –, das an den Erfolg von Nordic Walking anknüpft, und Backcountry, das Querfeldeinwandern abseits der Loipe. Für jede Langlauftechnik wird ein entsprechender Ski angeboten, obwohl auch Universalskis für Allrounder erhältlich sind.
Das offene Tal des Oberengadins mit 230 Loipenkilometern ist der Klassiker. Zusätzlich zur bekannten Marathonstrecke gibt es viele Nebenloipen. Über die zugefrorenen Seen? Von malerischen Dörfchen zum mondänen Wintersportort? Auf der Höhen- oder Gletscherloipe? Jeder Abschnitt hat seine Faszination. Die weiten Flächen sind zudem ideal für Skater, gerade auch für Einsteiger.
Auf der Südseite des Lukmanierpasses, im oberen Bleniotal, liegt der Ort Campra auf einer Hochmoorebene. Abwechslungsreiche Loipen für jedes Niveau führen über Lichtungen entlang des Flüsschens Brenno und schlängeln sich durch verschneite Erlen- und Nadelwälder. Auf der schwarzen Loipe ist allerdings eine gute Technik gefragt.
Die Hügel der Freiberge im Jura erinnern ein wenig an die Landschaften nördlich des Polarkreises. Die Loipen auf dem Hochplateau mit ihren Buckeln voller Tannenbäume verbinden Ortschaften wie Saignelégier mit Le Noirmont oder Mont-Soleil. Und entlang der Loipen lädt so manche charmante Auberge zum gemütlichen Einkehren ein.
Studen nahe bei Einsiedeln gilt als Engadin der Innerschweiz. Breite Loipen, viel Sonne – falls das Wetter mitspielt – und eine gute Infrastruktur zeichnen das Schwyzer Langlaufparadies aus. Insgesamt 27 Loipenkilometer sind für Klassiker und Skater präpariert. Im Langlaufzentrum Studen befinden sich ein Wachs- und Umkleideraum mit sechs Duschen und ein Restaurant. Die Ausrüstung kann im gleichen Gebäude gemietet werden.
Arosa rühmt sich, schneesicher zu sein. Der Lage auf 1800 m ü. M. sei Dank. In Arosa-Maran liegen die kurze Trainings- und Nachtloipe. Fortgeschrittene klassische Läufer starten von hier auch zur Prätschalp oder verlängern sogar auf der Panoramaloipe Ochsenalp. Kenner schwärmen zudem von den Isel-Loipen beim Untersee. Diese sind vielleicht etwas weniger sonnenverwöhnt, dafür hat man mehr Loipe und mehr Ruhe für sich.
(Fortsetzung weiter unten...)
Wer der Stille und der Natur auf der Spur sein möchte, findet auf dem Urnerboden ein magisches Fleckchen. Das lange, von Gipfeln umrahmte Hochtal auf 1400 m ü. M. bietet eine 10-km-Loipe für klassische Läufer und Skater. Flache Abschnitte wechseln ab mit kurzen Steilhängen und Schrägpartien. Die schattige Lage, vor allem im Dezember und Januar, sorgt für eine gute Schneelage. Auf den Urnerboden kommt man im Winter nur von Linthal im Kanton Glarus aus.
Mit der Gondel hinauf ins schneesichere und autofreie Melchsee-Frutt: Für Langläufer gibt es auf der schönen Hochalp 15 km präparierte Loipen, die im klassischen oder Skating-Stil gelaufen werden. Eine einfachere Strecke führt dem gefrorenen Melchsee entlang. Wer zwischendurch auch mal eine Steigung und Abfahrt möchte, kann den längeren Parcours via Tannensee zur Tannalp und zurück unter die Langlauf-Skier nehmen.
Die Engstligenalp ist ein idyllisches Hochplateau unter dem Wildstrubel mit 8 km Loipen. Präpariert sind sie für den klassischen wie auch Skating-Stil: Die längere und einfachere Läger-Loipe führt am Lägerstein vorbei. Wer mehr Training möchte, kann diese auch mit der Groppi-Loipe verbinden und etwas anspruchsvollere Schlaufen ziehen. Bei Schnee im Tal kann man auch schon von Adelboden her bis zur Talstation der Engstligenalpbahn laufen.
Auf der Gondelfahrt von Leukerbad auf den 2300 m ü. M. hohen Gemmipass wird man mit einer fantastischen Aussicht auf die höchsten Walliser und Berner Gipfel belohnt. Langläufer steigen dann in eine Pendelbahn hinunter zum Daubensee und finden hier eine 7 km und eine 8 km lange Loipe mit klassischer und Skating-Spur. Gleiten durch eine abgeschiedene Winteridylle – dafür ist das Gemmigebiet perfekt.
Weit hinauf geht es von Crans-Montana aus: Der Pleine-Morte auf fast 3000 m ü. M. ist einer der grössten Flachgletscher der Alpen. Seine Spur ziehen kann man auf zwei Schleifen von 3 km und 5 km Länge. Ob im klassischen Stil oder Skating – auf der leichten Höhen-Loipe zieht man im Winter vorbei an einem Igludorf und an Schlittenhunden – stets umringt vom eindrücklichen Gipfelpanorama.
Es muss wohl eine der höchstgelegenen Loipen in den Schweizer Alpen sein: Die 7 km auf dem Glacier de Tsanfleuron im Skigebiet Glacier 3000 bieten eine klassische und Skating-Spur für ein mittleres Niveau. Dank der hochalpinen Lage kann man hier sogar im Sommer seine Bahnen ziehen. Kein Wunder trainieren auch professionelle Langlauf-Sportler auf dem Gletscher.