Der Frühling ist da, es spriesst, blüht und treibt. Anbei die Ausflug-Tipps an Orte, wo sich Rosen, Narzissen und Tulpen besonders prächtig entfalten.
Wir alle wissen, was es bedeutet, eine rote Rose zu erhalten oder zu verschenken. In Schloss- und anderen Gärten spriessen sie im Frühling gleich hundertfach. Nicht zum Pflücken und Verschenken, sondern zum Anschauen und Geniessen. Auch Tulpen, Narzissen und ihre Verwandten stehen in voller Blüte. Wer Lust hat, einen Ausflug in wunderschöne Blumengärten der Schweiz zu machen, findet in der Bildgalerie Tipps und Inspirationen. Wollen Sie wissen, warum Blumen zu Symbolen verschiedener Gefühlszustände wurden? Dann lassen Sie sich jetzt gleich in den Orient entführen.
Lesen Sie unten alles zur non-verbalen Liebespoesie im Orient.
Die «Sprache der Blumen», wie wir sie heute kennen, hat ihre Wurzeln im Orient. Lady Mary Wortley Montagu war es, die in ihren Briefen aus dem Osmanischen Reich neben vielem anderen auch berichtete, welche symbolische Bedeutung die Türken gewissen Blumen und Gegenständen zuschrieben. Als Frau des englischen Botschafters 1716 Richtung Bosporus gereist, begnügte sie sich nicht damit, Teeeinladungen zu geben, sondern sie liess sich voller Begeisterung und Neugier auf das Gastland ein. Durch ihre unterhaltsamen Briefe, die später publiziert wurden, wurde sie zur ersten Reisejournalistin.
Einer Freundin in England schickte sie auf deren Wunsch einen türkischen Liebesbrief. Er bestand aus einem Schmuckkästchen, das verschiedene Gegenstände enthielt. Lady Mary legte der Box eine Übersetzungshilfe bei. «Fisch zuerst die Perle aus dem Etui», schrieb sie, «danach die Nelke, gefolgt von der Osterglocke (Narzisse), dem Papier, einer Birne und 11 weiteren Liebesgaben.» Die symbolische Bedeutung des Inhalts lieferte sie auch gleich mit:
Quelle: Letters from Constantinopel
Der Fantasie, wie das Schatzkästchen zur Angebeteten gelangte, sind keine Grenzen gesetzt: Glaubt man Lady Mary's Beschreibungen, dann liegt es nahe, dass der Verehrer es in einem der zahlreichen jüdischen Läden deponierte. Die Frau holte es dann zu einem späteren Zeitpunkt ab. Eine andere vorstellbare Variante bot der Selamlik, der von Männern bewohnte Teil des türkischen Hauses, zu dem auch Fremde Zugang hatten. Die Gaben konnten von dort auf unbekannten Pfaden im Haremlik eintreffen, dem Teil des Hauses, in dem die Frauen wohnten. Allerdings schrieb die reiselustige Lady selbst nichts darüber. Erst viel später taucht der Begriff Selamlik als Blumensprache auf. Vor allem in Artikeln zum Valentinstag.
In Europa wurde die Idee, «Blumen sprechen zu lassen», rund hundert Jahre später populär. Denn Gefühle zu zeigen, war in der viktorianischen Zeit ein Tabu. Es bestanden verschiedene Lexika, die den Blumen allerdings teils unterschiedliche Bedeutungen zuschrieben. Ein kurzes Gespräch über die Blumen-Enzyklopädien zuhause dürfte sich im Vorfeld der nonverbalen Liebes-Kommunikation deshalb gelohnt haben.
Die Blumensprache hat sich bis heute gehalten, die symbolischen Bedeutungen der Blumen und Blüten sind inzwischen allerdings ins Kraut geschossen.