Der Frühling ist da, es spriesst, blüht und treibt. Anbei die Ausflug-Tipps an Orte, wo sich Rosen, Narzissen und Tulpen besonders prächtig entfalten.
Wir alle wissen, was es bedeutet, eine rote Rose zu erhalten oder zu verschenken. In Schloss- und anderen Gärten spriessen sie im Frühling gleich hundertfach. Nicht zum Pflücken und Verschenken, sondern zum Anschauen und Geniessen. Auch Tulpen, Narzissen und ihre Verwandten stehen in voller Blüte. Wer Lust hat, einen Ausflug in wunderschöne Blumengärten der Schweiz zu machen, findet in der Bildgalerie Tipps und Inspirationen. Willst du wissen, warum Blumen zu Symbolen verschiedener Gefühlszustände wurden? Dann lass dich jetzt gleich in den Orient entführen.
Rosenstadt nennt sich das schmucke, sehenswerte Bischofszell (TG), das mit neun angelegten Rosengärten aufwartet. Sie haben ihren Ursprung im 18. Jahrhundert, als barocke Gärten der Kleinstadt Pracht verliehen. Der Glanz früherer Jahre wurde wieder aufgegriffen. Von März bis November findet jeweils samstags der Wochenmarkt in der Stadt statt.
Höhepunkt: Die grösste Rosenschau der Schweiz geht Ende Juni mit zahlreichen Veranstaltungen über die Bühne.
Empfehlung: Bischofszell ist einer von mehreren Orten in der Nähe des Bodensees, der sich mit anderen zu einem grossen Gartenerlebnis zusammengeschlossen hat.
Mehr Infos: www.bodenseegaerten.eu
Der Rosengarten lohnt das ganze Jahr einen Besuch. Er ist täglich durchgehend geöffnet. Ab Mitte Juni präsentiert er sich als grandioses Fest der Farben und Düfte. 1700 hielt die höfisch-barocke Gartenkultur Einzug. Der Rosengarten und die Heidegg gelten heute als «Rosenschloss» der Schweiz.
Höhepunkt: Die grosse Anzahl vielfarbiger und verschiedenartiger Rosen – von der englischen Rose bis zur Edelrose. Blick auf den Baldeggersee.
Empfehlung: Spaziergang vom Baldeggersee zum Schloss hinauf, das auch besichtigt werden kann.
Mehr Infos: www.heidegg.ch
Nur zehn Minuten vom Bahnhof entfernt erstreckt sich der städtische Rosengarten in Winterthur auf dem Heiligberg. Hier wachsen 2900 Stöcke und 300 Sorten, darunter Englische Rosen und Strauchrosen. Ein um 1911 erbautes Teehaus, das heute geschlossen ist, und der Rundblick runden den entspannten Aufenthalt ab.
Höhepunkt: Das Gesamtbild mit Teehaus, Rosen und altem Baumbestand.
Empfehlung: Tagesausflug einplanen mit Besichtigung des ehemaligen Sulzerareals und der Altstadt von Winterthur.
Mehr Infos: stadt.winterthur.ch
Jeden Frühling findet in Morges direkt am Genfersee im Parc de l’Indépendance von Ende März bis in den Mai hinein das Tulpenfest statt (Gratiseintritt). Ein beliebter Treffpunkt an einem ganz besonderen Ort mit Blick auf die Alpen. Gezeigt werden 120’000 Tulpen von 300 verschiedenen Sorten in schön angelegten Beeten.
Höhepunkt: Die Lage am See und die beeindruckenden, alten Bäume im Park.
Empfehlung: Geeignet für einen Familienausflug. Getränke und Essen vor Ort.
Mehr Infos: www.morges-tourisme.ch
Die auf einer Anhöhe über Morges gelegenen Schlossgärten in Vullierens sind Oasen, die einen Besuch wert sind. Das Schloss bietet einen herrlichen Blick auf die Alpen und den Genfersee. Im Frühling blühen in den grossen Gärten rund 50'000 Iris und Taglilien.
Höhepunkt: Das Blumenmeer während der Irisblüte von Mai bis Mitte Juni. Um Aufmerksamkeit wetteifern rund 400 verschiedene Arten.
Empfehlung: Im Café können die Besucher im Schatten der Birken entspannen. Weinverkostungen des Schlosses und Führungen durch die Gärten werden auf Reservierung organisiert.
Mehr Infos: chateauvullierens.ch
Verschiedene markierte Wanderwege in den Höhen von Montreux und Vevey erlauben es, die Narzissen während der Blütezeit im Mai zu bestaunen. Die Wege sind gut markiert und beginnen an einer Zug-Haltestelle.
Höhepunkt: Fünf einfache Wanderwege, auch für Familien geeignet, führen durch die Narzissenwelt. Die Aussicht auf den Genfersee allein ist eine Reise wert!
Empfehlung: Am besten alle fünf Spaziergänge machen.
Mehr Infos: narcisses.com
Der Parco San Grato bei Lugano liegt am Hang eines Hügels. Bekannt ist er für die Azaleen, Rhododendren und Nadelbäume. Im April und Mai bezaubern die Blüten mit ihrer Vielfalt an Farben und Formen. Sechs Themenwege rücken jeweils andere Aspekte in den Vordergrund.
Höhepunkt: Themenweg «Panorama»: Von hier aus kann man eine schöne Aussicht geniessen. Insgesamt lohnen sich alle sechs Themenwege.
Empfehlung: Ein Panoramarestaurant und ein Spielplatz für Kinder laden zum Verweilen ein. Der Park San Grato ist das ganze Jahr offen, Eintritt gratis.
Mehr Infos: www.ticinotopten.ch
(Lies unten alles zur non-verbalen Liebespoesie im Orient.)
Die «Sprache der Blumen», wie wir sie heute kennen, hat ihre Wurzeln im Orient. Lady Mary Wortley Montagu war es, die in ihren Briefen aus dem Osmanischen Reich neben vielem anderen auch berichtete, welche symbolische Bedeutung die Türken gewissen Blumen und Gegenständen zuschrieben. Als Frau des englischen Botschafters 1716 Richtung Bosporus gereist, begnügte sie sich nicht damit, Teeeinladungen zu geben, sondern sie liess sich voller Begeisterung und Neugier auf das Gastland ein. Durch ihre unterhaltsamen Briefe, die später publiziert wurden, wurde sie zur ersten Reisejournalistin.
Einer Freundin in England schickte sie auf deren Wunsch einen türkischen Liebesbrief. Er bestand aus einem Schmuckkästchen, das verschiedene Gegenstände enthielt. Lady Mary legte der Box eine Übersetzungshilfe bei. «Fisch zuerst die Perle aus dem Etui», schrieb sie, «danach die Nelke, gefolgt von der Osterglocke (Narzisse), dem Papier, einer Birne und 11 weiteren Liebesgaben.» Die symbolische Bedeutung des Inhalts lieferte sie auch gleich mit:
Quelle: Letters from Constantinopel
Der Fantasie, wie das Schatzkästchen zur Angebeteten gelangte, sind keine Grenzen gesetzt: Glaubt man Lady Mary's Beschreibungen, dann liegt es nahe, dass der Verehrer es in einem der zahlreichen jüdischen Läden deponierte. Die Frau holte es dann zu einem späteren Zeitpunkt ab. Eine andere vorstellbare Variante bot der Selamlik, der von Männern bewohnte Teil des türkischen Hauses, zu dem auch Fremde Zugang hatten. Die Gaben konnten von dort auf unbekannten Pfaden im Haremlik eintreffen, dem Teil des Hauses, in dem die Frauen wohnten. Allerdings schrieb die reiselustige Lady selbst nichts darüber. Erst viel später taucht der Begriff Selamlik als Blumensprache auf. Vor allem in Artikeln zum Valentinstag.
In Europa wurde die Idee, «Blumen sprechen zu lassen», rund hundert Jahre später populär. Denn Gefühle zu zeigen, war in der viktorianischen Zeit ein Tabu. Es bestanden verschiedene Lexika, die den Blumen allerdings teils unterschiedliche Bedeutungen zuschrieben. Ein kurzes Gespräch über die Blumen-Enzyklopädien zuhause dürfte sich im Vorfeld der nonverbalen Liebes-Kommunikation deshalb gelohnt haben.
Die Blumensprache hat sich bis heute gehalten, die symbolischen Bedeutungen der Blumen und Blüten sind inzwischen allerdings ins Kraut geschossen.