Die Atemtherapie wirkt ganzheitlich auf Körper, Geist und Seele. Atemtherapie-Übungen können bei emotionalen und körperlichen Beschwerden helfen.
Die Atemtherapie umfasst gezielte Übungen und Methoden, die helfen, die Atmung zu erleichtern und das Bewusstsein für den eigenen Körper zu stärken. Atemtherapeutinnen und -therapeuten betrachten den Menschen in seiner Gesamtheit, denn Atmung verbindet Körper und Geist, Innen und Aussen. Die komplementärtherapeutische Methode richtet sich immer nach den individuellen Bedürfnissen und kann bei verschiedenen Themen wie etwa Stress, Angst, Schlafstörungen oder Atemwegserkrankungen eingesetzt werden.
Tiefe Atmung verbessert die Durchblutung. Dadurch werden die Organe und das Gewebe mit Sauerstoff versorgt und damit das Immunsystem gestärkt. Eine zentrale Rolle spielt dabei das Zwerchfell, unser Hauptatemmuskel: Er massiert bei jedem Atemzug Magen und Darm und fördert so die Verdauung.
Bewusstes Atmen beruhigt zudem das vegetative Nervensystem, so dass wir entspannen können. Das führt zu emotionaler Stabilität und Balance. Stress wird abgebaut, der Blutdruck gesenkt und die Konzentration steigt. Viele Menschen finden durch eine ruhige Atmung leichter in den Schlaf. Zudem kann die bewusste Atemführung die Schmerzwahrnehmung verändern. Auch können wir mit Hilfe der Atmung unsere Gedankenschleifen reduzieren, Gedanken ordnen und mentale Klarheit erlangen.
«Wenn wir lernen, unseren eigenen Atem wahrzunehmen, dann können wir ihn bewusst zu unseren Gunsten einsetzen», sagt Barbara Spahni, dipl. Atemtherapeutin und Präsidentin des Atemfachverbands Schweiz AFS. «Atem reagiert sofort auf alles, was wir denken, fühlen, machen». Im Alltag, aber auch bei Stress oder Ängsten, atmen wir oft flach und oberflächlich. Die Atemübungen zielen darauf ab, den Atem in den tiefen Atemraum, also in den Bauch zu lenken, um Entspannung und Wohlbefinden zu fördern. Atemtherapeutinnen und -therapeuten arbeiten dabei mit verschiedenen Ansätzen:
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Bereits nach drei bis fünf Sitzungen sind spürbare Veränderungen möglich. Durch regelmässiges Atemtraining zu Hause kann die positive Wirkung nachhaltig in den Alltag integriert werden.
Die Atemtherapie wirkt ganzheitlich und hat positive Auswirkungen auf Körper, Geist und Seele. Sie fördert körperliche Lockerung und Dehnung sowie geistige Entspannung und Beruhigung und kann bei einer Vielzahl von körperlichen und psychischen Erkrankungen helfen.
Atemübungen sind ein hilfreiches Werkzeug, um im Alltag Beschwerden zu lindern oder Stresssituationen zu meistern. Welche Übungen im Einzelfall geeignet sind, wird innerhalb der Therapie bestimmt. Auch beim Üben zu Hause gilt: «Wichtig ist es, gut auf den Körper zu hören», so Barbara Spahni. Am Anfang könnte in seltenen Fällen etwas Schwindel auftreten. Dann macht man Pause oder passt die Übung an. «Jede Atemübung sollte angenehm wirken – dann gibt es nur positive Nebenwirkungen.»