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Medizinische Bäder – gesund eintauchen

Mehr als nur Wellness: Spezielle Badezusätze helfen bei vielen Beschwerden oder verschaffen zumindest etwas Linderung. Eine Expertin sagt, was wie wirkt.

Ätherische Öle

Essenzen mit Eukalyptus, Rosmarin oder Fichtennadeln enthalten intensiv duftende ätherische Öle. Sie gelangen über die Atemwege und teilweise auch durch die Haut in den Körper und entfalten dort ihre Wirkung. Je nach Zusammensetzung des Extrakts lösen sie Schleim, erleichtern die Atmung, aktivieren die Durchblutung oder beruhigen die Nerven.

Ölbäder

Menschen mit trockener Haut profitieren von Ölbädern, die einen leichten Fettfilm auf der Haut hinterlassen. Bei Schuppenflechte-Patienten beispielsweise gehören diese zur üblichen Basisbehandlung. «Eine regelmässige Rückfettung kann die Empfindlichkeit der Haut gegenüber klimatischen Einflüssen oder mechanischen Reizen verringern und so den Hautzustand deutlich verbessern», erklärt Dr. Maria Gaiser, Oberärztin an der Universitäts-Hautklinik Mannheim. Die Medizinerin empfiehlt, höchstens 15 Minuten und in nicht zu warmem Wasser zu baden. Anschliessend nicht trocken rubbeln, sondern nur trocken tupfen, damit die Lipide auf der Haut verbleiben. Achtung: Ölige Rückstände in der Badewanne erhöhen die Rutschgefahr! (Lesen Sie unten weiter...)

Salz

Bekannt ist die heilsame Wirkung von Salzbädern in Kombination mit Sonnenstrahlung. Zur Behandlung von Schuppenflechte und Neurodermitis nutzt man den Effekt seit langer Zeit im Rahmen von Kuraufenthalten am Toten Meer. «Die hohe Salzkonzentration des Wassers lässt die UV-B-Strahlen der Sonne besser in tiefere Hautschichten eindringen und begünstigt das Abheilen», so Hautärztin Gaiser. Vermutet werde zudem eine Wirkung weiterer Inhaltsstoffe des Meersalzes, wie zum Beispiel Brom, Jod, Magnesium, Kalium oder Kalzium. Diese können Sie auch zu Hause anwenden. Salz aus dem Toten Meer gibt es in Apotheken und Drogerien. Von zu langen Bädern in stark salzigem Wasser rät die Medizinerin jedoch ab, weil die Haut dadurch austrocknen und brennen könne.

Peloide

Moor und Torf speichern Wärme hervorragend. Sie geben sie über lange Zeit konstant an den Körper ab. Daher lassen sich damit vor allem rheumatische Beschwerden lindern. Das Problem: In der heimischen Badewanne sind Moorbreibäder nicht zu handhaben. Moorlaugen und -konzentrate, die einfach im Badewasser verteilt werden, enthalten einige der Inhaltsstoffe von Peloiden. Die Effekte sind aber mit den eigentlichen Moorbädern nicht zu vergleichen. 

Schwefel

Auch Schwefelzusätze gelten als hilfreich bei der Behandlung von entzündlichen Hautkrankheiten wie Schuppenflechte und Neurodermitis. «Der Schwefel im Badewasser hemmt Entzündungen, mildert Juckreiz und fördert die Durchblutung», erläutert Dermatologin Gaiser. Allerdings gebe es für die Anwendung bei Hauterkrankungen bisher keinen wissenschaftlichen Wirksamkeitsnachweis. Doch aufgrund der guten Verträglichkeit könnten maximal 20-minütige Schwefelbäder die Therapie ergänzen. Die unangenehm riechenden Schwefelbestandteile müssen anschliessend abgeduscht werden.

Kohlensäure

Badezusätze, die prickelnde Blubberbläschen erzeugen, wirken in erster Linie erfrischend und belebend. Aber die Sprudelbäder können noch mehr, vor allem wenn sie Kohlendioxid (CO2) enthalten. Das CO2 durchdringt die Haut besonders leicht und bewirkt eine deutliche Zunahme der Durchblutung und eine Blutdrucksenkung. Weil es auch die Kälterezeptoren der Haut hemmt, können die Bäder rund zwei Grad kühler temperiert werden. Das entlastet das Herz. Bei Herz- und Venenpatienten ist eine vorgängige ärztliche Beratung unerlässlich. Vorsicht: Weil CO2 mehr wiegt als Luft, entsteht auf der Wasseroberfläche ein Gaspolster, das nur über den Wannenrand ablaufen kann. Daher beim Baden stets den Kopf möglichst hoch über dem Wannenrand halten.

von Christian Krumm,

veröffentlicht am 03.01.2019, angepasst am 27.12.2019


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