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Gesünder leben?

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Love Languages: Und welche Liebessprache sprichst du?

Jeder Mensch drückt seine Liebe anders aus: mit liebevollen Worten, schönen Gesten oder handfesten Taten. Wer seine Sprache der Liebe und die seines Liebsten kennt, kann seine Beziehung verbessern, sagt Psychologin Ursina Brun del Re.

Überall hört man von den sogenannten Liebessprachen. Was ist das genau?

In der Theorie «Love Languages» geht es um fünf verschiedene Arten, seine Liebe dem Partner zu zeigen oder auch vom Partner zu empfangen. (Siehe Box)

Kann man diese Sprache lernen, und wenn ja, wie macht man das?

Die fünf Liebessprachen

Gary Chapman, von dem das Konzept der Liebessprache stammt, hat fünf ­Kategorien aufgestellt:

  • Lob und Anerkennung: Das sind Worte der Bestä­tigung wie Komplimente, Ermutigungen oder liebe­volle Aussagen.
  • Zweisamkeit: Man verbringt gemeinsame Zeit und zeigt so seine Liebe.
  • Geschenke: Hier geht es nicht um wertvolle Geschenke, sondern um kleine Aufmerksam­keiten, die zeigen, dass man den Partner kennt und an ihn denkt.
  • Hilfsbereitschaft: Die Liebe zeigt sich bei dieser Sprache durch das An­packen im Haushalt, beim Einkaufen und so weiter.
  • Zärtlichkeit: Körperliche Zuwendung wie Umarmungen, Küsse, aber auch sexuelle Intimität stehen bei dieser Sprache im Vordergrund.

Ja, theoretisch kann man jede Liebessprache lernen. Je mehr Sprachen der Liebe man kennt, desto breiter können sie eingesetzt werden. Wie man sie lernt? Eigentlich braucht es nur das Interesse an der neuen Sprache. Dann kann man sich ein paar Bei­spiele dafür überlegen. Man kann sich auch im Umfeld umsehen und von Sprachgewandten die Beispiele abschauen.

Wie finde ich heraus, welche Liebessprache ich habe und welche mein Partner hat?

Entweder im Gespräch mit dem Partner: Man kann sein Gegenüber fragen, in welcher Situation sie oder er meine Liebe spürt. Oder man fragt sich selbst: Als ich mich das letzte Mal entschuldigt habe, was habe ich da konkret unternommen? Habe ich ihr Lieblingsessen gekocht, ihm ein Buch geschenkt oder Komplimente gemacht?

Was, wenn ich eine andere Sprache der Liebe habe als mein Partner? Muss man eine gemeinsame finden?

Das ist eine Herausforderung. Zum Problem wird es aber erst, wenn ­einem das überhaupt nicht bewusst ist. Ein Beispiel: Ein Mann in meinem Umfeld sagt seiner Frau nicht gern «ich liebe dich», er bekocht sie aber oft sehr liebevoll. Wenn die Frau ­dieses Kochen als seine Art, Liebe zu ­zeigen, erkennt, kann sie das ganz anders einordnen. Es ist nicht nötig, dass man die gleiche Sprache spricht.

Das Wichtigste ist also, dass man die Liebessprache des anderen kennt beziehungsweise erkennt?

Ja, genau. Wenn das nicht der Fall ist, die Frau auf verbale Liebeserklärungen hofft und sein aufwendig zubereitetes Abendessen nicht als Ausdruck von Liebe erkennt, dann kann es zum Problem werden.

(Fortsetzung weiter unten…)

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Woher kommen diese Sprachen?

Bei der Art, wie wir Beziehungen führen, orientieren wir uns stark an dem, was wir kennen. Und wir sind geprägt von den Bindungen, die wir erlebt ­haben, also zum Beispiel von der ­Liebessprache, die unsere Eltern mit­einander gesprochen haben. Aber auch frühere Beziehungen können die Sprache beeinflussen. Natürlich gibt es auch einen ganz eigenen Stil, den jede Person im Verlauf ihres ­Lebens und ihrer Erfahrungen entwickelt.

Kann man auch mehrere Sprachen im Repertoire haben?

Auf jeden Fall. Je breiter man gefächert ist, desto besser passt man zu verschiedenen Partnern. Es kann auch sein, dass man gern eine andere ­Sprache empfängt, als man sendet.

Muss ich meinem Partner das kommunizieren, oder soll ich darauf hoffen, dass er es selbst herausfindet?

Darauf zu hoffen, dass der Partner ­etwas herausfindet, finde ich in einer Beziehung sehr schwierig. Deshalb immer kommunizieren, was man ­gern hätte. So hat man eine gute ­Basis für ein konstruktives Gespräch, und man kann auch über Unterschiede sprechen.

Aber das heisst, beide müssen zu diesem Gespräch bereit sein.

Genau. Und was ich noch wichtig ­finde: Ein Kompromiss ist in diesem Fall keine gute Lösung. Hier geht es mehr darum, sich in der Sprache des Partners zu üben.

Was hilft es der Paarbeziehung, wenn man die Sprache des jeweils anderen kennt?

Grundlegende Probleme in einer Be­ziehung kann man damit nicht lösen. Aber es verbessert auf jeden Fall die Kommunikation zwischen den Partnern und kann so dabei helfen, Pro­bleme anders anzugehen.

von Rahel Schmucki,

veröffentlicht am 01.09.2023


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