Der Name Kohlrabi hat sich in verschiedenen Sprachen etabliert, die Knolle selbst fristet eher ein Schattendasein. Zu Unrecht.
Wer in Japan ohne Sprachkenntnisse etwas bestellen will, fährt gut mit «Kohlrabi». Der Name des Gemüses wurde nämlich in verschiedene Sprachen übernommen: zusätzlich zum Japanischen auch ins Russische und Englische. Woher der Kohlrabi ursprünglich stammt, ist nicht bekannt. In Kräuterbüchern und auf Zeichnungen taucht er im 16. Jahrhundert auf, richtig verbreitet hat er sich im 19. Jahrhundert. Heute fristet er zu Unrecht ein Schattendasein.
Die Knolle der Brassica oleracea var. gongylodes ist eine Verdickung der Sprossachse, die Blätter und Wurzeln miteinander verbindet. Ihre Form reicht beim Kohlrabi von kugelrund bis oval. Je nach Sorte beträgt der Durchmesser zwischen fünf und 20 Zentimetern. Die langstieligen Blätter, die aus der Knolle wachsen, sind dunkelgrün und gezähnt. Die Schale kann je nach Sorte von grünlich-weiss über grün bis blauviolett gehen.
Im Kohlrabi sind Magnesium, Selen, Kalzium und weitere Mineralstoffe enthalten. Die Knolle beherbergt auch Folsäure, B-Vitamine und Vitamin C. Die Herzblätter des Kohlrabis enthalten im Verhältnis zum Gewicht übrigens noch mehr Nährstoffe als die Knolle selbst. Sie können beim Kochen mitverwendet werden.
Im Freilandanbau wird die zweijährige Pflanze in der Schweiz meist ab Juni geerntet. Kaufen kann man sie das ganze Jahr über, am günstigsten ist Kohlrabi zwischen Juni und September. Kohlrabi wird hauptsächlich in der Schweiz, in Deutschland und Österreich angebaut. Italien und Spanien versorgen den Markt zwischen November und April. (Fortsetzung weiter unten...)
Der Kohlrabi ist fein, zart, leicht nussig und süss. Das sonst typische Kohlaroma hat er kaum. Ohne sich aufzudrängen lässt er sich so gut mit verschiedenen Lebensmitteln kombinieren.
Wie fast jedes Gemüse sollte auch Kohlrabi so frisch wie möglich verzehrt werden. Eine Lagerung im Kühlschrank ist etwa bis zu einer Woche lang möglich. Doch nur, wenn vorher die Blätter entfernt werden. Einwickeln in ein feuchtes Tuch verlängert die Haltbarkeit.
Saftige Blätter sind ein Frischeindikator. Grosse Knollen sind oft holzig. Vor der Zubereitung solltest du die Knolle waschen und den Wurzelansatz grosszügig entfernen, die Blattstiele sparsam. Danach schälen. Um den Kohlrabi einzufrieren, solltest du ihn waschen und schälen und die zerkleinerte Knolle etwa drei Minuten blanchieren. Kohlrabi wird entweder als Rohkost verzehrt oder als Gemüsebeilage gegart. Wegen seines milden Geschmacks und seines zarten Fleisches mögen ihn selbst Kinder.
(Fortsetzung weiter unten…)
Nährwert |
Pro 100 g (roh) |
Pro Portion = 120g (eine kleine Kohlrabi, roh) |
Prozentuale Abdeckung des Tagesbedarfs mit einer Portion |
---|---|---|---|
Energie |
27 kcal | 32 kcal | |
Protein |
1,9 g | 2,3 g | |
Kohlenhydrate |
3,7 g | 4,4 g | |
Nahrungsfasern |
1,4 g | 1,7 g | 6% |
Fett |
0,2 g | 0,2 g | |
Betacarotin |
12 µg |
14 µg |
Noch keine Referenzwerte |
Vitamin B1 (Thiamin) |
0,05 mg | 0,06 mg |
5% für Männer |
Vitamin B2 (Riboflavin) |
0,05 mg | 0,06 mg |
4% für Männer |
Vitamin B6 (Pyridoxin) |
0,07 mg | 0,08 mg |
6% für Männer |
Niacin | 1,8 mg | 2,16 mg |
14% für Männer |
Folat |
70 µg | 84 µg |
28% |
Pantothensäure |
0,1 mg | 0,12 mg |
2% |
Vitamin C |
63 mg | 76 mg |
69% für Männer |
Vitamin E |
0,4 mg | 0,48 mg |
3% für Männer |
Kalium |
320 mg | 384 mg |
10% |
Calcium |
64 mg | 77 mg |
8% |
Magnesium |
43 mg |
52 mg |
15% für Männer |
Phosphor |
50 mg | 60 mg |
9% |
Eisen | 0,5 mg | 0,6 mg |
6% für Männer |
Zink | 0,2 mg | 0,24 mg |
2% für Männer |
Quelle: Schweizer Nährwertdatenbank