Wer an Heuschnupfen oder allergischem Asthma leidet, sollte rechtzeitig vorsorgen – und bei Husten zum Arzt gehen.
Was tun, wenn die Augen jucken? Wann soll man die Wohnung lüften? 9 Fragen und Antworten mit Tipps zur Soforthilfe von Dr. med. Barbara Oberholzer.
Das Wichtigste ist, das Allergen, also die Allergie-auslösende Substanz, zu meiden. Wer auf Pollen allergisch reagiert, sollte zum Beispiel in der Zeit, in der viele Pollen fliegen, besser Indoor-Aktivitäten machen. Auch die Wäsche sollte man in dieser Zeit weder im Freien trocknen, noch zum Lüften draussen aufhängen.
Eine Desensibilisierung kann helfen. Dabei erhält der Patient die Substanz, gegen die er allergisch reagiert, über längere Zeit regelmässig in winziger Dosis gespritzt oder als Tropfen unter die Zunge. So kann sich das Immunsystem daran gewöhnen. Wer sich desensibilisieren lassen möchte, muss im Herbst daran denken.
Die Wohnung lüftet man am besten kurz nach einem Regenguss, weil dann weniger Pollen in der Luft sind. Wenn es nicht regnet: Am Tag die Fenster geschlossen halten und nur kurz mit Durchzug lüften (Stosslüften), am besten morgens oder abends, wenn weniger Pollen fliegen. Die niedrigste Pollenkonzentration und damit beste Zeit zum Lüften liegt in der Stadt zwischen 6 und 8 Uhr, in ländlichen Gebieten zwischen 19 und 24 Uhr.
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Die Pollen haften an den Wimpern. Deshalb ist es falsch, die Augen zu reiben, denn dabei gelangen die Pollen auf die Bindehaut der Augen, wodurch sich die Symptome verschlimmern. Besser ist, die Augenlider bei geschlossenen Augen von innen nach aussen sanft abzuwischen.
Sind die Augen bereits entzündet, helfen kühlende Pads und antiallergische Augentropfen. Im schlimmsten Fall lindern Augentropfen mit Kortison die Beschwerden. Man sollte sie aber nur auf ärztliche Verordnung hin ganz kurz (ein bis zwei Tage) anwenden, weil sie den Augen bei Dauergebrauch schaden können.
Wer hustet, gehört zum Arzt. Häufig geht eine Pollenallergie nämlich mit einem allergischen Asthma einher. Und oft ist den Betroffenen gar nicht bewusst, wie stark sie das Asthma in ihrer Leistungsfähigkeit einschränkt. Einfach weniger Sport zu treiben in dieser Zeit ist keine gute Lösung. Denn erstens tut das Asthma der Lunge und dem Körper nicht gut. Zweitens können – typischerweise nachts – plötzliche schwere Asthmaanfälle auftreten, die gefährlich sein können. Die anti-allergische Tablette, die gegen Heuschnupfen hilft, genügt bei Asthma nicht.
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Wenn man sie so anwendet wie vom Arzt verordnet, braucht man keine Angst vor ihnen zu haben. Die Wirkstoffe darin sind chemisch verwandt mit dem körpereigenen Stresshormon Cortisol. Richtig eingesetzt, sind sie sehr wirksam. Nur ein Kortisonspray lindert die durch die Allergie hervorgerufene Entzündung in der Lunge. Wichtig ist aber, dass man sich zeigen lässt, wie man die Sprays korrekt anwendet.
Bei schweren Allergien und vor einer geplanten Desensibilisierung sind sie wichtig und sinnvoll. Bei einem leichten Heuschnupfen findet man meist auch mit guter Beobachtung und Befragung durch den Arzt heraus, ob man eher gegen die früh blühenden Windblütler oder gegen die später auftretenden Gräserpollen allergisch reagiert. Je nachdem muss man sich in dieser Zeit vorsehen.
Sie kommen jedes Jahr wieder. Deshalb ist es sinnvoll, sich vorzubereiten und auch die entsprechenden Medikamente zur Hand zu haben, falls man welche braucht. Auch auf sogenannte Kreuzallergien sollte man achten. Die meisten Menschen, die gegen bestimmte Pollen allergisch sind, reagieren auch auf manche Nahrungsmittel. Bei Birken-, Erlen-, Haselpollenallergikern etwa kann eine Kreuzallergie gegen Äpfel, Rüebli oder andere Obst- oder Gemüsesorten auftreten.