Eine gute Nachtruhe hilft, Belastungen besser zu bewältigen. Michael Frey (41), Vater zweier Töchter und Bildfahnder bei der Kantonspolizei Zürich, liess seine Schlafqualität und seinen Stress im Rahmen einer HRV-Messung bei Medbase ermitteln. Sein Erfahrungsbericht.
Das war zuerst ein komisches Gefühl. Denn das macht man nicht jeden Tag.
Das Verkabeln selber ist einfach. Es gibt ein Video, das bildlich gut beschreibt, wie man es macht. Schlussendlich muss man sich zwei Elektroden, die mit Heftpflastern versehen sind, an den vorgegebenen Stellen auf dem Oberkörper aufkleben. Man kann eigentlich nicht viel falsch machen. Hat man alles richtig gemacht, blinkt das Geräte leicht. Wer Brusthaare hat, sollte diese aber vorab rasieren, sonst wird es beim Abnehmen der Elektroden schmerzhaft.
Am ersten Tag machte ich mir noch viele Gedanken, überlegte mir, wie sich Dinge, die ich tue, auswirken. Zum Beispiel wenn ich ein Meeting hatte oder auf den Zug gerannt bin. Auch beim Sport war ich anfangs vorsichtig, dass nichts abfällt und ich nichts beschädige. Relativ schnell hatte ich dann aber vergessen, dass ich das Gerät trage. Man gewöhnt sich rasch daran, und ich merkte, dass es beim Sport gut hält und ich alles wie gewohnt machen kann.
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Auf der Suche nach mehr Entspannung hat Michael bei Klubschule Migros einen Yogakurs absolviert. «Gerade das erste Training war viel intensiver, als ich mir das vorgestellt habe. Ich habe danach aber entspannt und sehr tief geschlafen», erzählt er (weitere Tipps für besseren Schlaf).
Michael praktiziert nun auch zu Hause konsequent seine Übungen. Zudem meditiert er regelmässig, seit er ebenfalls bei Klubschule Migros in einen entsprechenden Kurs reingeschnuppert hat. «Ich gönne mir nun auch in stressigen Zeiten kurze Pausen, in denen ich mein Telefon ausschalte und einfach einmal für fünf bis zehn Minuten meditiere», sagt er.
Sich professionelle Hilfe zu holen und Neues auszuprobieren, hat sich für Michael gelohnt.
Einzig beim Schlafen, wenn ich mich auf die linke Seite legte. Aber einmal umdrehen und es passte wieder. Im Sommer würde ich kein hautenges T-Shirt anziehen, da sich die Elektroden sonst darunter abzeichnen. Manchmal juckte es auch ein wenig, mir schien es aber im Sommer mehr als im Winter bei der Nachmessung.
Definitiv. Und ich habe versucht, diese Ereignisse dann auch immer detailliert zu dokumentieren, gerade wenn ich dachte, dass ich sehr entspannt oder gestresst war. So konnte ich dann auch sehen, ob mein Empfinden korrekt war. Auch versuchte ich, so viel wie möglich zu probieren – positiv wie negativ –, um auch eine möglichst grosse Bandbreite an Aktivitäten messen zu lassen.
Ich notierte die Dinge, die ich tat, sehr genau. Spielte ich mit den Kindern ein Spiel, so schrieb ich auf, welches, also zum Beispiel Uno. Während ich das Gerät hatte, versuchte ich, möglichst viel Verschiedenes zu tun. Etwa zu lesen, ein Nickerchen oder Sport zu machen, Freunde zu treffen, fernzusehen, Computerspiele zu spielen, zu kochen, zu putzen, die Buchhaltung zu machen, ein Glas Alkohol zu nehmen oder zu meditieren. Je genauer das Tagebuch geschrieben ist, desto mehr kann man bei der Auswertung herauslesen.
Grundsätzlich ziemlich gut. Es gab einige Überraschungen, diese waren aber eigentlich auch das Wertvollste, weil ich daraus lernen und meinen Alltag anpassen konnte. Auch dass ich sehr schlecht schlafe, hat sich mit meinen Empfindungen gedeckt. Ich konnte bei der Vergleichsmessung im Winter aber deutlich sehen, dass ich vermehrt gute Aktivitäten integriert hatte, weil ich inzwischen schon vom ersten Test lernen konnte.
Ein kleines Nickerchen wirkte sich bei meiner Auswertung enorm positiv aus, dass hätte ich nicht gedacht. Fernsehen vor dem Schlafen war dafür nicht so entspannend, wie ich angenommen hatte. Aus diesen Erkenntnissen der ersten Messung, die vermutlich ganz individuell sind, konnte ich lernen und versuchen, Gutes vermehrt und Schlechtes weniger zu tun. Gute Aktivitäten sind bei mir neben einem Nickerchen spazieren, Sport, kochen, meditieren oder einfach mal eine halbe Stunde nichts tun. Dadurch habe ich den ganzen Tag hindurch immer wieder Erholung. Am Ende hat sich das bei mir in der Auswertung auch deutlich auf die Schlafqualität ausgewirkt.
Ich war sehr gespannt auf die Resultate. Ich dachte natürlich, es wäre nicht so gut, wenn sie keinen Stress anzeigen würden. Normalerweise wäre das natürlich super, aber es wäre blöd, wenn ich von Stress rede und gar keinen hätte.
Beim ersten Mal war es eine Bestätigung von vielem und gab mir auch zu denken. Beim zweiten Mal war ich sehr glücklich, dass ich mich so sehr verbessern konnte. Vor allem was die Schlafqualität betrifft, die ich ja nicht wirklich aktiv beeinflussen konnte.
Ich kann es nur jedem empfehlen, der die Möglichkeit dazu hat, eine solche Messung zu machen.