Um Ostern und Weihnachten herum ist Schokolade besonders verführerisch. Warum das so ist und was alles in der Schokolade steckt, erfahren Sie hier.
Der Film «Chocolat» zeigt trefflich, dass sich diesem Genuss keiner entziehen kann. Nicht einmal der sinnesfeindliche Bürgermeister, der keine Patisserie im Ort duldet. Nachts schlägt er das Schaufenster ein, um die Auslagen mit einem Messer zu zerstückeln. Ein Schoko-Splitter landet auf seiner Lippe – wie gut das schmeckt! Am nächsten Morgen liegt der Bürgermeister zwischen den Überresten, schlafend und voll gefuttert.
Schokolade verführt. Wer könnte das besser als die Schweizerinnen und Schweizer wissen. Sie verfallen zwar nicht – wie im Film – dem Genussexzess, aber die konsumierte Menge ist stattlich. Knapp 90 000 Tonnen Schokolade waren es 2019. Das entsprach einem durchschnittlichen Pro Kopf Verbrauch von 10.4 Kilogramm (Quelle: Chocosuisse). Im Jahr 2020 sank der Konsum auf 9.9 Kilogramm pro Kopf und damit seit 1982 erstmals wieder unter 10 Kilogramm.
Herr und Frau Schweizer sind allerdings europaweit Spitzenreiter im Schokoladengenuss, heisst es bei Chocosuisse, dem Verband der Schweizer Schokoladenindustrie. Schokolade hat vor allem vor Ostern und Weihnachten Hochsaison. Nach wie vor ist der Anteil der milchhaltigen Sorten mit rund 70 Prozent am grössten. 25 Prozent entfallen auf die im Trend liegenden dunklen Tafeln.
Was Schokolade so begehrt macht, ist Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen. Allerdings: «Bis heute konnte man den Einfluss auf die körperliche und seelische Gesundheit noch nicht eindeutig klären», schreibt Biologin und Ernährungswissenschaftlerin Andrea Flemmer. Sicher ist: Schokolade stimuliert unsere Sinne.
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Eine Rolle spielen sensorische Reize wie der delikate Geschmack und der zarte Schmelz. Ebenfalls, woran Menschen gewöhnt sind und was sie als wohltuend gespeichert haben. Gestresst, frustriert oder traurig greifen viele von uns zur Schokolade. Weil sie Entspannung, Zufriedenheit und Trost verspricht. Aktiviert wird dabei das Belohnungssystem im Gehirn; der Botenstoff Dopamin beschert uns dann ein gutes Gefühl.
Schokolade soll mit ihren Bestandteilen Zucker, Fett und Kakao laut Andrea Flemmer darüber hinaus dabei helfen, das «Glückshormon» Serotonin zu bilden. Dieses soll sich durch die Ernährung beeinflussen lassen. Aber nicht, indem man Lebensmittel wie Bananen isst, in denen Serotonin vorkommt, sondern Lebensmittel, die die Aminosäure Tryptophan enthalten. Und genau dieses Tryptophan findet sich in Schokolade und wird im Körper zu Serotonin umgebaut.
Bei Schokolade gilt, je frischer desto besser. Wie lange die Schokolade haltbar ist, ist abhängig von ihrer Füllung. Pralinen lassen sich ungefähr sechs Wochen lagern, Schokoladen-Tafeln sechs Monate. Am besten lagern Sie die Schokolade an einem kühlen, licht- und geruchsgeschützten Ort bei circa 16-18 Grad. Der Kühlschrank hingegen ist kein geeigneter Aufbewahrungsort, da sich die komplexen Aromen der Schokolade nicht richtig entfalten können.
Schokolade ist eine Mischung aus Kakaomasse, Zucker und Kakaobutter. Hinzukommen je nach Produkt Milchpulver, Geschmacksstoffe wie zum Beispiel Vanille, Rahmpulver, Nüsse, Früchte oder Gewürze. Aufgrund von Gesetzen müssen alle Zutaten deklariert werden. Das Gesetz regelt auch in welchen Mischverhältnissen die Grundbestandteile vorkommen müssen. Es gibt allerdings einen Spielraum, so dass die einzelnen Hersteller der Schokolade einen individuellen Charakter geben können.
Die Zusammensetzung der Grundtypen der Schokolade unterscheidet sich im Mischverhältnis der Basiszutaten. So enthält weisse Schokolade keine Kakaomasse, dafür mehr Kakaobutter. Durch dieses Mischverhältnis steigt bei der weissen Schokolade der Energie- und Fettgehalt im Vergleich zur dunklen Schokolade oder Milchschokolade. Da dunkle Schokolade kein Milchpulver enthält, enthält sie etwas weniger Kohlenhydrate.
Dunkle Schokolade | Milchschokolade |
Weisse Schokolade |
|
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Zutaten | Kakaomasse + Kakaobutter + Zucker + Vanille oder Vanillin | Kakaomasse + Kakaobutter + Zucker + Milchpulver + Vanille oder Vanillin |
Kakaobutter + Zucker + Milchpulver + Vanille oder Vanillin |
Nährwerte pro 100g * | |||
Kalorien | 537 kcal | 537 kcal |
567 kcal |
Kohlenhydrate |
53.4 g |
56.9 g | 55.8 g |
Protein | 5.7 g | 6.5 g | 6.7 g |
Fett | 31.1 g | 31.8 g | 35.2 g |
*Durchschnittswerte
Quelle der Nährwerte: Schweizer Nährwertdatenbank
Fazit: Bei Schokolade wirken eine Reihe von Faktoren aufs Gemüt. Doch wer klug ist, verdrückt nicht alles auf einmal. Denn eine ganze Tafel kann es auf gut 500 Kalorien bringen. Lieber bewusst geniessen und zwischendurch ein Stück langsam im Mund zergehen lassen.