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Gesünder leben?

Gesünder leben?

Körperfett-Anteil messen und berechnen

Wie viel Körperfett brauchen wir? Wie viel ist gesund? Wie messe ich meinen Körperfett-Anteil (KFA) richtig? Wir haben die Antworten.

Wie kann ich meinen Körperfett-Anteil (KFA) messen?

Eine einfache und unschädliche Art, den Körperfett-Anteil zu messen, bietet die sogenannte Bioimpedanz-Analyse, die mit schwachem Strom arbeitet. Dieses Prinzip verwenden auch Körperwaagen mit zusätzlicher Fettmessung. Die Methoden im Detail:

DEXA-Scan

Bei dieser Methode wird niedrig dosierte Röntgenstrahlung eingesetzt. Es ist das gleiche Verfahren wie bei der Messung der Knochendichte. Der DEXA-Scan liefert nicht nur Informationen zum Körperfett, sondern zeigt auch, wie die Verteilung des Fetts im Körper aussieht. Die Methode sollte aufgrund der Strahlung nicht regelmässig eingesetzt werden, um den Körperfett-Anteil zu messen.

Körperwaage

Wie erwähnt, handelt es sich hierbei um eine einfache Art, das Körperfett zu messen. Die Waagen messen das Körperfett mit der Bioimpedanz-Analyse (BIA). Für die Messung benötigt die Waage je nach Modell folgende Angaben: Körpergewicht, Geschlecht und Alter. Ein weiterer Vorteil der Körperfett-Waage: Man erkennt, ob man tatsächlich Fett oder nur Wasser oder sogar Muskelmasse verloren hat. Diese Waagen messen allerdings überwiegend den Widerstand im Gewebe der unteren Extremitäten und liefern deshalb weniger genaue Resultate als DEXA.

Caliper-Hautfaltenmessung

Hier ist die Hautfaltendicke entscheidend. Dabei wird die Hautfaltendicke mit dem Caliper-Messschieber an mindestens drei Stellen gemessen: etwa am Bauch, am Oberarm und an der Hüfte. Je dicker die Hautfalte, desto höher ist der Körperfettanteil (KFA). Diese Methode hat allerdings diverse Nachteile: Die Technik ist abhängig von der Person, die misst, da die Hautfaltendicke jedes Mal an der gleichen definierten Stelle gemessen werden muss.

(Fortsetzung weiter unten…)

Wie genau ist die Körperfett-Messung?

Die Messgeräte sind unterschiedlich genau. Da man sich aber meist mit sich selbst und nicht mit anderen vergleicht, ist es wichtiger, dass ein Gerät bei der gleichen Person zuverlässig immer gleich misst. Nur so lassen sich «echte» Unterschiede im Fettanteil erkennen. Vor allem bei stark übergewichtigen Personen kann es Sinn machen, den Fettanteil mit einem aufwendigeren Fuss-Hand-Gerät zu messen, wie es in Fitnesscentern oder in Arztpraxen steht. Bei Menschen mit einem hohen BMI unter- oder überschätzen einfache Fettmessgeräte den Fettanteil, und wiederholte Messungen bei der gleichen Person variieren stärker.

Was muss ich bei der Körperfett-Messung beachten?

Wie bei anderen Selbstmessungen ist es auch bei der Fettmessung wichtig, dass du stets möglichst gleich und unter den gleichen Bedingungen misst, das heisst:

  • Möglichst immer dasselbe Gerät benutzen
  • Am besten morgens vor dem Essen und Trinken und nach dem WC-Gang
  • Bei trockener Haut (nicht unmittelbar nach dem Duschen/Schwitzen messen)
  • Vor einer körperlichen Aktivität und nicht unmittelbar danach
  • Bei möglichst gleicher Umgebungstemperatur und Luftfeuchtigkeit

Neben dem Körperfett können manche Medikamente, aber auch der weibliche Zyklus den Wassergehalt des Körpers und damit den Fettanteil beeinflussen.

Wie viel Körperfett-Anteil bei Frauen ist gesund?

Körperfett-Anteil in % bei Frauen
Alter Gut Mittel Hoch
20 bis 24 22,0 25,0 29,6
25 bis 29 22,1 25,4 29,8
30 bis 34 22,7 26,4 30,5
35 bis 39 24,0 27,7 31,5
40 bis 44 25,6 29,3 32,8
45 bis 49 27,3 30,9 34,1
50 bis 59 29,7 33,1 36,2
Über 60 30,7 34,0 37,3

 

Wie viel Körperfett-Anteil bei Männern ist gesund?

Körperfett-Anteil in % bei Männern
Alter Gut Mittel Hoch
20 bis 24 14,9 19,0 23,3
25 bis 29 16,5 20,3 24,3
30 bis 34 18,0 21,5 25,2
35 bis 39 19,3 22,6 26,1
40 bis 44 20,5 23,6 26,9
45 bis 49 21,5 24,5 27,6
50 bis 59 22,7 25,6 28,7
Über 60 23,3 26,2 29,3

 

Wie kann ich mein Körperfett reduzieren?

Die Reduktion des Körperfetts gelingt mit der Anpassung des Lebensstils. Grundsätzlich gilt: Wenn man mehr Kalorien verbrennt, als man zu sich nimmt, nutzt der Körper gespeicherte Fettreserven zur Energiegewinnung. Auf diese Dinge sollte man achten:

Eine ausgewogene Ernährung

Der Abbau des Körperfetts gelingt durch eine ausgewogene Ernährung. Die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung SGE hat verschiedene Modelle erarbeitet. Die Schweizer Lebensmittelpyramide zeigt, welche Lebensmittelgruppen in welchen Mengen relevant sind. Der optimale Teller stellt das empfohlene Mengenverhältnis für eine ausgewogene Hauptmahlzeit dar.

Genügend körperliche Aktivität

Ausdauertraining unterstützt die Gewichtsreduktion und wirkt dem Jo-Jo-Effekt entgegen. Also Sportarten wie Joggen, Velofahren oder Schwimmen. Krafttraining hilft beim Muskelaufbau. Das kann dazu beitragen, den gesamten Kalorienverbrauch zu erhöhen und so Körperfett zu reduzieren. Wichtig ist, dass man regelmässig Sport treibt. Lieber mehrmals pro Woche eine moderate Aktivität, anstatt einmal pro Woche eine sehr intensive Aktivität.

Wenig Stress und guter Schlaf

Bei Zeit- oder Leistungsdruck isst man oft unausgewogen. Der Griff zu Fast Food fällt leichter. Das Stresshormon Cortisol liefert uns Energie in Stresssituationen, führt aber bei Einzelnen auch dazu, dass sie mehr essen als sonst. Zudem baut Cortisol Muskeln ab und fördert das Wachstum von Fettzellen, vor allem derjenigen im Bauch. Hält der Stress an, kann es auch zu Schlafproblemen kommen. Schläft man weniger oder nicht gut genug, führt das zu weiterem Stress und erhöhter Cortisol-Ausschüttung. 12 Tipps, wie du dich entspannen kannst. 

So geht es: Richtig messen und kontrollieren

Zum Dossier

von Prof. Dr. med. David Fäh,

veröffentlicht am 21.09.2017, angepasst am 05.09.2024


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