Mineralstoffe sind lebenswichtig, aber der Körper kann sie – genau wie die Vitamine – nicht selbst herstellen. Im Unterschied zu vielen Vitaminen sind sie aber hitzestabil, verlieren ihre Wirkung beim Kochen nicht. Die wichtigsten Mineralstoffe im Überblick.
Ohne Calcium würden die Muskeln verrückt spielen, die Blutgerinnung geriete aus dem Lot und weder Zähne noch Knochen wären belastbar. Der menschliche Körper enthält rund ein Kilogramm dieses «Strukturelements», fast die gesamte Menge steckt in den Knochen.
Calcium ist einer der Stoffe, von dem Teenager – trotz ihres leichteren Gewichts – mehr benötigen als Erwachsene. Der Grund: Das Wachstum. Enthält die Nahrung zu wenig davon oder nimmt der Darm nicht genügend auf, greift der Körper auf das Calcium in den Knochen zurück. Die Folge: Osteoporose.
So deckst du den Bedarf: Erwachsene benötigen täglich 1000 Milligramm Calcium, Kinder je nach Alter 700 bis 1200 Milligramm. Calciumreich sind Milchprodukte: 50 Gramm Emmentaler beispielsweise decken bei Erwachsenen bereits den halben Tagesbedarf. Mit etwa 1,7 Liter Calcium-reichem Mineralwasser lässt sich die andere Hälfte decken. Gute pflanzliche Lieferanten sind Sesamsamen, Amaranth, Haselnüsse, Gartenkresse oder getrocknete Sojabohnen.
Eines der einfachsten Mittel gegen Migräne heisst: Magnesium. Sowohl die Heftigkeit als auch die Häufigkeit der Anfälle lassen sich damit oft reduzieren.
Auch gegen Wadenkrämpfe wird es häufig eingesetzt. Es gibt aber – ausser bei schwangeren Frauen – wenig Beweise, dass es dagegen nützt. Hilfreich kann es dagegen bei Verstopfung sein, weil Magnesium die Darmtätigkeit anregt. Auch auf den Energiestoffwechsel des Herzmuskels oder bei Herzrhythmusstörungen kann es positiv wirken.
Knapp zwei Drittel der insgesamt 25 Gramm Magnesium im Körper stecken in den Knochen, rund ein Drittel in den Muskeln. Magnesium ist an mehr als 300 Stoffwechselprozessen im Körper beteiligt: Es spielt im Energiestoffwechsel eine zentrale Rolle, hilft, den Spiegel an Calcium, Zink und weiteren Mikronährstoffen im Körper zu regulieren und auch die Nerven brauchen es, um zu funktionieren.
So deckst du den Bedarf: Magnesiummangel ist bei uns selten. Dann kommt es unter anderem zu Muskelkrämpfen. Die tägliche Zufuhr sollte bei Erwachsenen etwa 300 bis 400 Milligramm betragen, abhängig vom Alter und vom Geschlecht. Erhöhten Bedarf haben Sportler und Personen, die harntreibende Medikamente einnehmen. Er lässt sich zum Beispiel decken mit dunkler Schokolade, Vollkorngetreide, Nüssen, grünem Gemüse und Hülsenfrüchten.
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Bessere Wundheilung, bessere Immunabwehr, schönere Haut – das sind drei der Wirkungen dieses Spurenelements. Zink kann die Infektanfälligkeit reduzieren und Erkältungen etwas verkürzen. Haarausfall, brüchige Nägel oder Risse in den Mundwinkeln können auf einen Mangel hindeuten, ebenso gehäufte Erkältungen.
Zwei Gramm Zink enthält der Körper etwa, das meiste steckt in Haaren, Haut und Knochen. Entsprechend profitieren Menschen mit Hauterkrankungen wie Neurodermitis, Hautentzündungen oder Schuppenflechte manchmal von Zink.
So deckst du den Bedarf: Der tägliche Bedarf von sieben bis zehn Milligramm lässt sich zum Beispiel mit Meeresfrüchten, Fleisch, Kernen und Samen (zum Beispiel Kürbiskerne), Linsen, Kefen, Käse oder anderen Milchprodukten decken.
Eisenmangel ist weit verbreitet, insbesondere bei Frauen und Sportlerinnen, mindestens jede fünfte ist davon betroffen. Der Grund sind mikroskopisch kleine Zellschäden an der Darmschleimhaut, die vor allem beim intensivem Velofahren oder beim Langstreckenlauf entstehen können. Dazu kommt der monatliche Blutverlust durch die Mens. Etwa 65 Prozent des im Körper vorhandenen Eisens (insgesamt rund vier Gramm) sind an den roten Blutfarbstoff gebunden. Bei jedem Blutverlust kommt es also auch zum Verlust von Eisen.
Die typischen Symptome des Mangels: Müdigkeit, nachlassende Leistung, Haarausfall, gedämpfte Stimmung oder Niedergeschlagenheit, Nagelwuchsstörungen, Muskelkrämpfe oder «zappelige» Beine (restless legs).
So deckst du den Bedarf: Benötigt werden nur ein bis zwei Milligramm täglich. Da aber sehr wenig vom Eisen in der Nahrung aufgenommen wird, sollten Erwachsene de facto zehn bis 15 Milligramm täglich zu sich nehmen. Aus tierischen Lebensmitteln wie rotem Fleisch oder Meeresfrüchten wird Eisen besser aufgenommen als aus pflanzlichen wie Vollkorn, Hülsenfrüchten oder Nüssen. Vegetarier und Veganer sind deshalb eher gefährdet, einen Eisenmangel zu bekommen. Vegetarier und Veganer, die sich ausgewogen ernähren, haben nichts zu befürchten.
Verglichen mit anderen Mineralstoffen ist Chrom wenig erforscht. Es könnte aber für Menschen mit erhöhtem Blutzucker und erhöhtem Cholesterin interessant sein. Denn Menschen mit Diabetes haben oft tiefere Chromspiegel als Nicht-Diabetiker. Und im Tierversuch konnte Chrom einen erhöhten Blutzuckerspiegel senken, die Experimente an Menschen lieferten allerdings widersprüchliche Resultate. Deshalb ist noch nicht klar, ob dieses Spurenelement tatsächlich den Zuckerstoffwechsel und die Blutfettwerte verbessert.
So deckst du den Bedarf: Fachleute schätzen den täglichen Bedarf auf 30 bis 100 Mikrogramm. Reich an diesem Mineralstoff sind Vollkornprodukte, Früchte und Fleischerzeugnisse.
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Selen wirkt anti-oxidativ und bewahrt die Zellen vor Oxidations-Schäden. Auch für die Schilddrüse ist es unerlässlich. In verschiedenen Fällen konnte es Schilddrüsenentzündungen dämpfen. Und es hat vermutlich eine positive Wirkung aufs Immunsystem. Die Resultate waren jedoch nicht durchschlagend. Ob sich das Risiko für Krebs mit Selen senken lässt, ist ebenfalls noch unklar. Echter Selenmangel gilt bei uns zwar als selten, viele Menschen haben aber einen tiefen Selenspiegel.
So deckst du den Bedarf: Wieviel Selen der Mensch aufnimmt, hängt davon ab, woher seine Nahrung stammt: In Nordamerika sind die Böden selenreicher als in Europa, deshalb enthält auch das hiesige Getreide wenig Selen. Fisch, Fleisch und Eier sind in der Schweiz die beste Quelle. Ein exakter Tagesbedarf lässt sich derzeit nicht ermitteln. Wahre «Selenpakete» sind Paranüsse: Schon 1-4 Stück können den geschätzten Tagesbedarf von 30-70 Mikrogramm decken. Andere gute Quellen sind Reis oder Hülsenfrüchte.
Silizium gilt als nicht essentielles Spurenelement.
Silizium steckt vor allem in Knochen, Zahnschmelz und Bindegewebe. Ob es das Bindegewebe tatsächlich elastischer macht oder die Knochen mineralisiert, ist offen. In der Praxis aber bewährt sich die Einnahme oft bei brüchigen Nägeln, Haar- oder Hautproblemen. Auch die Spermienqualität könnte dadurch verbessert werden.
So deckst du den Bedarf: Gerste, Hafer, Kartoffeln, Paprika und Spinat sind gute Quellen für Silizium. Der Mineralstoff wird auch oft in Form von Kieselerde angeboten. Sie besteht aus Mineralien oder Meeresablagerungen mit hohem Siliziumgehalt und lässt sich wunderbar ins Müesli mischen.
Kalium im Gemüse und in Früchten ist die wohl einfachste Massnahme gegen hohen Blutdruck. Nach einigen Wochen mit kaliumreicher Ernährung kann der obere Blutdruckwert um bis zu sieben Messpunkte sinken, der untere um bis zu vier.
Der Körper enthält bei einem 70 Kilo schweren Menschen rund 120 Gramm Kalium. Es hilft, den Säure-Basen-Haushalt zu regulieren und ist auch für Muskeln und Nerven wichtig. Fehlt Kalium, werden die Muskeln schwach, der Darm wird träge und es kann zu schweren Herzrhythmusstörungen kommen.
So deckst du den Bedarf: Etwa vier Gramm Kalium benötigt ein Erwachsener pro Tag, das ist mehr als von jedem anderen Mineralstoff. Die beste Quelle sind Gemüse, Früchte (auch getrocknet), Kartoffeln, Nüsse und Hülsenfrüchte.
Bei guter Ernährung kommt es kaum je zum Kaliummangel. Zusätzliche Kalium-Gaben sind deshalb höchstens nötig, wenn der Körper viel davon verliert, etwa bei schwerem Erbrechen oder heftigem Durchfall (auch durch Abführmittel) oder bei Einnahme von entwässernd wirkenden Medikamenten.
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So erhöht man die Zufuhr an Mineralstoffen aus Gemüse und Obst auf natürliche Art: