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Gesünder leben?

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Sport bei Erkältung oder Fieber: trainieren oder pausieren?

Wer erkältet ist oder gar Fieber hat, sollte das Training unbedingt pausieren. Erfahre hier, was diese Doppelbelastung des Körpers auslösen kann.

Wer von einer Grippe ausser Gefecht gesetzt wird, überlegt sich vermutlich gar nicht erst, ob er trotzdem trainieren sollte. Bei Schüttelfrost, Gliederschmerzen und Fieber ist normalerweise gar nicht an Sport zu denken. Hat man aber nur einen leichten Schnupfen oder verspürt lediglich ein Kratzen im Hals, dann ist die Versuchung gross, seine Trainingspläne trotzdem durchzuziehen. Doch aufgepasst!

Sportpause bei Erkältung: Wer hält sich daran?

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Treibst du auch mit einer Erkältung Sport? ( Teilnehmer)

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In einer Umfrage der deutschen Techniker Krankenkasse aus dem Jahr 2012 gaben 63 Prozent der Befragten an, dass sie bei einer Erkältung pausieren. Die restlichen 37 Prozent treiben weiter Sport – entweder mit oder ohne Einnahme von Erkältungspräparaten. Bei den jüngeren Sportlern zwischen 18 und 25 Jahren war dieser Wert gar noch deutlich höher: Jeder Zweite gab an, dass er auch bei einer Erkältung weiterhin trainiert.

Erkältung und Sport: doppelte Belastung für den Körper

Der Open-Window-Effekt

Direkt nach einer physischen Belastung ist dein Körper anfälliger für Infekte. Die Veränderungen in deinem Immunsystem erhöhen zum Beispiel das Risiko, sich eine Erkältung einzufangen.

Bei einer Erkältung benötigt der Körper viel Energie, um die Erreger zu bekämpfen. Deshalb fühlen wir uns in dieser Zeit oftmals schlapp und geschwächt. Treiben wir nun Sport, so werden das Herz und die Muskeln beansprucht und der Puls steigt. Der bereits angeschlagene Körper befindet sich in einer Stresssituation. Diese Doppelbelastung fordert ihn zusätzlich heraus, was die Genesung verzögert.

Bewegung ist bei einer Erkältung aber nicht ganz tabu. Ein Spaziergang kann die Genesung gar unterstützen. Auch andere Aktivitäten, deren Intensität man gut selbst bestimmen kann, wie Schwimmen oder Fahrradfahren, können meist problemlos mit moderater Intensität ausgeübt werden. Oder plane wieder mal eine Stretching- oder Yoga-Einheit ein.

Sport bei Erkältung: Wann trainieren, wann pausieren?

1. Sport bei leichter Erkältung ohne Fieber

Die Nase läuft, du fühlst dich sonst aber fit? Dann kannst du trotzdem ein leichtes Workout absolvieren. Passe aber die Intensität und die Dauer deines Trainings an, und achte auf die Signale des Körpers. Damit du nicht auskühlst, empfiehlt es sich zudem, sich etwas wärmer anzuziehen als sonst.

2. Sport bei Fieber

Du hast Fieber? Dann ist Sport tabu. Schon bei leicht erhöhter Temperatur solltest du unbedingt mit dem Training pausieren.

3. Sport bei Kopfschmerzen

Wer nur leichte Kopfschmerzen hat, kann den Beschwerden mit einem leichten bis moderaten Ausdauertraining vielleicht sogar Abhilfe schaffen. Verstärkt sich das Kopfweh aber beim Sport, solltest du auch hier eine Trainingspause einlegen.

4. Sport bei Husten oder Halsschmerzen

Hinter starkem Husten könnte sich eine Bronchitis verbergen. Und starke Halsschmerzen können neben einem typischen Symptom einer Erkältung auch auf eine Mandelentzündung hindeuten. Deshalb gilt auch in diesen beiden Fällen: Pausieren und auskurieren.

Mythos 1: Nacken-Regel

Vielleicht hast du im Internet auch schon von der Nacken-Regel gelesen. Sie besagt, dass bei Symptomen unterhalb des Nackens eine Trainingspause angesagt ist. Befinden sich die Symptome jedoch oberhalb des Nackens, kannst du weiterhin trainieren. 

So einfach ist es leider nicht. Grundsätzlich sind Bronchitis, entzündete Mandeln oder Gliederschmerzen zwar schon als schwerwiegender zu beurteilen als zum Beispiel eine laufende Nase oder ein leichter Hustenreiz im oberen Halsbereich. Trotzdem ist dies nicht allgemeingültig

Mythos 2: Erkältung beim Sport ausschwitzen

Das ist ein Mythos. Wärme regt zwar den Kreislauf und die Durchblutung an, wodurch das Immunsystem die Viren oder Bakterien besser bekämpfen kann. Zu viel Wärme – zum Beispiel beim Sport oder in der Sauna – belastet den Körper zusätzlich und hilft nicht bei der Genesung. Es kann sie sogar verzögern.

Sport bei Erkältung dank Medikamenten?

Medikamente geben einem das Gefühl, gesund zu sein, auch wenn man es eigentlich nicht ist.

Medikamente – zum Beispiel fiebersenkende Mittel oder Halswehtabletten – unterdrücken in der Regel nur die Symptome. Auch wenn du dich durch die Einnahme wieder besser fühlst, bist du trotzdem noch nicht gesund. Pumpe dich also nicht mit Medikamenten voll, nur damit du ins Training kannst.

Gut zu wissen: Treibst du Wettkampfsport? Dann sei dir bewusst, dass die Wirkstoffe von Grippe- und Erkältungsmitteln auf der Dopingliste stehen können.

Sport bei Erkältung: gesundheitliche Folgen

Wird der Körper durch die doppelte Belastung von Sport und Erkältung oder Grippe zu stark beansprucht, schwächt dies das Immunsystem. Die Erkältung kann sich dadurch verstärken und sich zum Beispiel auf die Bronchien oder die Nasennebenhöhlen ausbreiten.

Im schlimmsten Fall können Viren oder Bakterien auch das Herz befallen. Die Folge: eine Herzmuskelentzündung. Das Gefährliche hierbei ist, dass du die Entzündung lange gar nicht bemerkst. Beim Befall des Herzmuskels verspürst du am Anfang nämlich keine Schmerzen.

Wie lange sollte die Sportpause nach einer Erkältung oder Grippe dauern?

Auch wenn das Fieber wieder abgeklungen ist, solltest du dir danach noch eine kurze Pause gönnen. Warte mindestens noch drei Tage und steige dann langsam wieder ein.

Nach einer Erkältung merkst du im Alltag meistens schnell, dass du wieder fitter bist – zum Beispiel beim Treppensteigen. Dann kannst du wieder mit leichtem Training beginnen.

Generell gilt aber vor allem eines: Höre auf deinen Körper! Fühlst du dich trotzdem noch zu schwach, dann setze nochmals ein oder zwei Tage aus.

Gut zu wissen bei Erkältungen

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von Lara Brunner,

veröffentlicht am 10.01.2025


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