Gerade sassen wir noch in der Ferne entspannt an der Sonne – zurück am Schreibtisch aber scheint die Erholung gleich wieder verflogen. Wie man sich etwas vom Ferienmodus in den Alltag hinüberrettet.
Mit dem entspannten Ich aus den Ferien ist es wie mit der Sonnenbräune: Gerne würden wir noch etwas davon in den Alltag hinüberretten. Aber kaum sind wir zu Hause, beginnt sie auch schon zu verblassen. Und nach ein paar Tagen merkt uns keiner mehr an, dass wir gerade erst in den Ferien waren.
Verspricht beim Teint zumindest die eine oder andere Lotion unsere Bräune zu verlängern, gestaltet sich die Sache mit der Entspannung schon schwieriger. Die Psychologin und Ferienforscherin Jessica de Bloom beschäftigt sich bereits seit einigen Jahren mit der Frage, was in den Ferien für Erholung oder Stress sorgt – und auch damit, was davor und danach unser Wohlbefinden beeinflusst.
Ein Augenmerk sollte man laut der Wissenschaftlerin, die an der Universität Tampere in Finnland forscht, nämlich auch auf die Übergänge zwischen Alltag und Ferien legen. Gerade vor langen Ferien sind die Arbeitstage gegen Ende hin besonders intensiv, da vieles noch abgeschlossen und organisiert werden muss.
Das Tempo dann plötzlich von hundert auf null zu drosseln, bekommt dem Körper nicht allzu gut. Oft machen sich deshalb gerade in den ersten Ferientagen verschiedene Beschwerden bemerkbar: Man schläft schlecht, hat Fieber oder Magenprobleme. Ebenso bleibt von der Erholung wenig übrig, wenn man sich schon am ersten Arbeitstag nach den Ferien unter Druck setzt, möglichst alles Verpasste aufzuholen.
In einer anderen Studie befragte de Bloom ihre Probanden vor, während und nach ihren Sommerferien mehrmals nach deren Gesundheit und Wohlbefinden und wollte wissen, womit sie in den Ferien ihre Zeit verbringen. Es zeigte sich, dass Entspannung weniger davon abhängt, was man tut, sondern vor allem davon, dass man selbst über seine Zeit bestimmt und etwas unternimmt, das einem Freude bereitet – egal, ob das nun Kitesurfen, in der Hängematte liegen oder Ruinen inspizieren ist.
Einen Erholungseffekt, der über die Ferien hinausreichte, konnte de Bloom in dieser Studie keinen feststellen; in anderen Arbeiten kommen Wissenschaftler jedoch durchaus zum Schluss, dass dieser noch zwei bis vier Wochen anhalten kann – wenn man's richtig macht. (Fortsetzung weiter unten..)