Knurrt vor oder nach dem Training – oder auch einfach auch mal so – der Magen, greifen viele gern zu Riegeln. Wer davon profitiert und was es zu beachten gibt, verrät Pia Teichmann, Ernährungswissenschaftlerin von Migros iMpuls.
Freizeitsportler brauchen in der Regel eigentlich keine speziellen Sportprodukte. Ernähren sie sich ausgewogen, ist ihr Nährstoffbedarf gedeckt. Bei ihnen ist ein Sportriegel daher eher eine Süssigkeit. Sinnvoller sind Sportriegel, wenn man pro Woche viel Sport treibt oder lange Sporteinheiten absolviert. Oder wenn man an Wettkämpfen teilnimmt. Das Praktische an Sportriegelen ist: Sie sind handlich, müssen weder angerührt noch gekühlt werden und lassen sich unterwegs essen. Und man kann immer welche vorrätig haben.
Das ist ganz abhängig von der Sportart und dem Ziel, das man verfolgt. Generell kann man sagen: Kohlenhydratreiche Riegel, die viel Energie liefern, isst man am besten vor dem Ausdauersport oder in der Regeneration. Proteinreiche Riegel nach dem Krafttraining mit dem Ziel des Muskelaufbaus.
Gewöhnliche Znüni-Riegel bestehen hauptsächlich aus Cerealien, Zucker und weiteren Zutaten wie zum Beispiel Trockenfrüchten oder Schokolade. Sie enthalten weniger Protein als Sportriegel. Bei Sportriegeln kann man zum Beispiel unterscheiden zwischen Energieriegeln, Eiweissriegeln und High-Protein-Riegeln. Erstere sind reich an Kohlenhydraten. Zweitere enthalten neben Protein auch Kohlenhydrate und Letztere viel Protein, aber nur wenig Kohlenhydrate.
Direkt vor dem Sport sollten keine grossen Mengen gegessen werden. Ob man vor dem Training überhaupt etwas verträgt, ist von Person zu Person verschieden. Einige können nicht Sport machen, wenn sie etwas gegessen haben. Andere müssen vorher etwas essen, damit sie aktiv sein können. Wichtig ist: Höre auf deinen Körper! Als kleiner Snack vor dem Sport eignen sich zum Beispiel eine Banane oder ein helles Brot mit Konfi. Teste zudem, ob du Milchprodukte beim Sport verträgst. Wenn ja, kannst du auch einen Natur-Joghurt, einen Natur-Quark oder ein Käsebrot essen. Diese eignen sich auch gut als Snack nach dem Sport.
Ersetze eine ausgewogene Ernährung mit frischen, unverarbeiteten Lebensmitteln nicht durch Sportriegel. Beachte auch die Kalorien und die Zuckermenge der Riegel, damit die Energiebilanz am Endes Tages stimmt. Benütze allenfalls den Kalorienbedarfs-Rechner, um die Situation besser einschätzen zu können. Achte zudem darauf, was deiner Verdauung bekommt. Ballaststoffreiche Riegel, Riegel mit einem hohen Fruktosegehalt sowie Riegel mit Zuckeraustauschstoffen wie Xylit oder Sorbit können beim einen oder anderen zu Darm-Bewegungen oder Durchfall führen.
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Wer gerne in der Küche experimentiert, kann Riegel auch selber herstellen. «Der Vorteil ist, dass man die Zutaten immer wieder variieren und auf den eigenen Geschmack und die eigene Verdauung abstimmen kann», sagt Ernährungsexpertin Pia Teichmann.
Probiere doch beispielsweise einmal das Granola-Bar-Rezept von iMpuls aus. Es kommt ganz ohne zugesetzten Kristallzucker aus. Enthalten sind neben 5-Korn-Flocken unter anderem auch Dörrfrüchte, Mandeln, Kokosraspeln, Kürbiskerne und Gojibeeren.
Auch die Oatmeal-Cups, die Aprikosenrauten, die Banana Bread Muffins oder die energiespendenden Power Balls eignen sich als kleiner Snack für zwischendurch.
Teste aber aus, ob du die selbstgemachten Snacks beim Sport verträgst. Je nach individueller Veranlagung können Trockenfrüchte die Verdauung belasten.
In der Regel gut verträglich ist Blévita, ein Klassiker unter den Zwischenverpflegungen, der sich ebenfalls selber herstellen lässt. Mehr dazu erfährst du im Video. Weitere Inspirationen zum Nachbacken und Nachkochen findest du bei Migusto.