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Ernährungsmythen: Was ist wahr, was falsch?

Wenn es um die Ernährung geht, halten sich viele Mythen hartnäckig. Unsere Experten sagen, was Sache ist.

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Marianne Botta Diener

Dipl. Lebensmittelingenieurin ETH und dipl. Fachlehrerin ETH, spezialisiert auf Ernährungswissenschaften

Falsch! Viele Lightprodukte enthalten künstliche Süssstoffe wie Aspartam und Zyklamat. Diese enthalten keine Kalorien und sind eine gute Alternative zu zuckergesüssten Getränken und Esswaren. Dass Süssstoffe hungrig und dick machen oder Krebs verursachen, konnte wissenschaftlich nicht bestätigt werden. Und doch: Süsse Lightgetränke verhindern, dass wir uns von der Süsse «entwöhnen». Sie können aber helfen, wenn einen die Lust nach einem Dessert oder etwas zum Naschen packt.

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Marianne Botta Diener

Dipl. Lebensmittelingenieurin ETH und dipl. Fachlehrerin ETH, spezialisiert auf Ernährungswissenschaften

Falsch! Vermeintlich Gesundes wie Honig, Rohrzucker und Melasse, aber auch Birnendicksaft und Ahornsirup, besteht fast ausschliesslich aus Frucht- oder Traubenzucker und bietet keine kalorientechnischen Vorteile. Im Gegensatz zu gewöhnlichem Zucker enthalten sie zwar Vitamine und Mineralstoffe. Diese müssen aber mit einer sehr grossen Energieeinnahme «erkauft» werden.

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Marianne Botta Diener

Dipl. Lebensmittelingenieurin ETH und dipl. Fachlehrerin ETH, spezialisiert auf Ernährungswissenschaften

Wahr! Zu den Zuckerersatzstoffen gehören Süssstoffe und Zuckeraustauschstoffe. Bei  beiden Gruppen gibt es Stoffe, die Kalorien enthalten. Zuckeraustauschstoffe wie Xylit oder Sorbit enthalten Kalorien. Hier hilft ein Blick auf die Angaben des Herstellers zum Energiegehalt des Produkts. Es gibt aber auch Süssstoffe, wie Cyclamat, die keine Kalorien enthalten. Hier finden Sie weitere Informationen zum Thema Zuckerersatzstoffe.

david-faeh
Prof. Dr. med. David Fäh

Ernährungsexperte, Dozent Berner Fachhochschule

Falsch! Beide bestehen zu rund 80 Prozent aus Fett und sind daher gleich «schwer». Margarine und Butter unterscheiden sich nicht durch ihren Kaloriengehalt, sondern sie weisen unterschiedliche Mengen an Fettsäuren und Cholesterin auf. Wer Kalorien sparen möchte, kauft sich Halbfett- oder Diätmargarine, streicht aber auch diese nur sparsam aufs Brot. Nicht Margarine statt Butter verwenden, sondern generell weniger führt zum Ziel.

marianne-botta-diener
Marianne Botta Diener

Dipl. Lebensmittelingenieurin ETH und dipl. Fachlehrerin ETH, spezialisiert auf Ernährungswissenschaften

Falsch! Das stimmt leider nicht für alle Produkte. Die Deutsche Verbraucherschutz-Organisation Foodwatch warnt: Cerealien enthalten meist viel zu viel Zucker und wenn «30 Prozent Vollkorn» garantiert werden, esse man kein echtes Vollkornprodukt. So gibt es Fälle, in denen in 100 Gramm Frühstücksflocken sagenhafte 35 Gramm Zucker stecken – ungefähr so viel wie in einer Tafel Vollmilchschokolade. Wer wirklich kalorienbewusst frühstücken möchte, sollte daher beim Kauf von Cerealien sehr genau auf die Zusammensetzung achten. Sonst wird das Frühstück zum Zuckerschock.

Pia Teichmann
Pia Teichmann

Ernährungswissenschaftlerin (M.Sc.)

Falsch. Abnehmen kann man dann, wenn man weniger Kalorien aufnimmt, als man verbraucht. Grundsätzlich kann man bei einem täglichen Kalorienbedarf von beispielsweise 2000 kcal abnehmen, wenn man 1500 kcal in Form von Schokolade aufnimmt. Das wären in etwa 3 Tafeln. Das ist jedoch nicht gesund und viel zu einseitig. Ausserdem hat man sicher irgendwann gar keine Lust mehr auf Schokolade.
Als Trend galt auch zwei kleine Stücke dunkle Schokolade vor der Mahlzeit zu essen. Das soll sättigen und dazu führen, dass man weniger isst und so Kalorien spart. Bei dieser «Diät» wird aber ausserdem die Ernährung umgestellt und viel Bewegung empfohlen. Die Schokolade an sich bringt in Bezug auf abnehmen leider nichts. 

Pia Teichmann
Pia Teichmann

Ernährungswissenschaftlerin (M.Sc.)

Falsch. Die Vorgänge hinter diesen Versprechen sind leider nicht wissenschaftlich bewiesen. Es werden Wirkungen wie bessere Sättigung und langsamere Verstoffwechselung des Zuckers diskutiert. Eventuell kann ein Glas Wasser mit 2 TL Essig vor dem Essen den Appetit senken. Das wäre aber auch ohne Essig der Fall.

Um sein Gewicht nachhaltig und gesund zu reduzieren, sollten Sie sich trotzdem gesund und ausgewogen ernähren. Zum Abnehmen ist es wichtig, weniger Kalorien aufzunehmen, als verbraucht werden. Zusammen mit genug Bewegung und Sport purzeln die Pfunde. Essig kann auch den Zahnschmelz schädigen und zu Sodbrennen führen. Übertreiben Sie den Konsum also nicht.

Claudia Vogt
Claudia Vogt

Ernährungsberaterin

Falsch. Essen und gleichzeitig abnehmen: Das funktioniert nicht.
Die sogenannten «Negativen Kalorien» wie sie in Ananas, Grapefruit oder Gurke stecken sollen angeblich für die Verdauung mehr Energie verbrauchen, als sie liefern. Leider verbirgt sich hinter den «Negativ Kalorien» nur Wunschdenken. Tatsache ist, dass unser Körper lediglich 10-20 Prozent der Energie eines Lebensmittels zur Verdauung verwendet. Eine kleine Restmenge an Kalorien bleibt dem Körper also immer erhalten.

Pia Teichmann
Pia Teichmann

Ernährungswissenschaftlerin (M.Sc.)

Falsch. An sich kommt es darauf an, wie viele Kalorien man pro Tag aufnimmt. Möchte man abnehmen, so muss ein Kaloriendefizit bestehen. Es müssen also weniger Kalorien aufgenommen werden als der Körper benötigt. Bei der sogenannten Trennkost geht es darum eiweisshaltige und kohlenhydrathaltige Lebensmitteln nicht zusammen zu essen. Damit solle man abnehmen.

Das ist aber wissenschaftlich nicht bewiesen. Es wird auch behauptet, dass eine gemeinsame Verdauung beider Nährstoffe nicht möglich sei. Auch das ist aber nicht der Fall. Es macht aber generell Sinn, mit genügend Energie in Form von sogenannten komplexen Kohlenhydraten in den Tag zu starten. Am besten ist hier ein Müesli mit Vollkornflocken geeignet.

Pia Teichmann
Pia Teichmann

Ernährungswissenschaftlerin (M.Sc.)

Wahr. Auf die Qualität der Lebensmittel zu achten ist sicher eine gute Idee. Häufig werden bei Lebensmitteln geringerer Qualität viele ungesunde Fette oder viel Zucker verwendet. Die Qualität der Lebensmittel bedeutet aber nicht automatisch, dass es «gesund» oder beispielsweise gut zum Abnehmen ist.

Auch von einer Bio-Milchschokolade oder einer Tüte Chips mit guter Qualität sollte man nicht zu viel essen. Genauso bedeutet es nicht, dass ein günstiges Lebensmittel per se «ungesund» ist. Sich nur von unverarbeiteten Lebensmittel zu ernähren, würde ich auch nicht empfehlen. Es gibt auch einige Nährstoffe, die in gegartem Zustand besser verfügbar sind, als roh. 

david-faeh
Prof. Dr. med. David Fäh

Ernährungsexperte, Dozent Berner Fachhochschule

Wahr! Fleissige Apfelesser gehen nicht seltener zum Arzt als Personen, die diese Frucht meiden. Trotzdem scheinen Apfelliebhaber gesünder zu sein, denn sie nehmen weniger Medikamente ein. Dies wird durch eine Studie bestätigt, die gezeigt hat, dass der tägliche Apfel einen ähnlichen Gesundheitseffekt haben könnte wie Statine. Diese pharmakologische Substanz wird in Medikamenten eingesetzt, die den Cholesterinspiegel senken.

Was klar für den Apfel spricht: verglichen mit den Statinen schmeckt er und hat erst noch deutlich weniger Nebenwirkungen. Wer den Spruch «An apple a day keeps the doctor away» also wortwörtlich versteht, kommt zum Schluss, dass er wahrscheinlich falsch liegt, da täglicher Apfelkonsum nicht zu weniger Arztbesuchen führt. Wer aber davon ausgeht, dass der tägliche Apfel der Gesundheit hilft, indem er die Medikamenteneinnahme obsolet macht, liegt genau richtig.

marianne-botta-diener
Marianne Botta Diener

Dipl. Lebensmittelingenieurin ETH und dipl. Fachlehrerin ETH, spezialisiert auf Ernährungswissenschaften

Falsch! Aus ernährungsphysiologischen Gesichtspunkten steht Tiefkühlkost frischem Gemüse und unbearbeiteten Früchten kaum nach. Der ernährungsphysiologische Wert von Tiefgefrorenem ist vergleichbar mit jenem von frischen Produkten, weil diese Nahrungsmittel sofort nach der Ernte eingefroren werden. Nährstoffe, Vitamine und weitere Eigenschaften werden so weitgehend bewahrt. Zudem enthalten Produkte, die sofort nach der Ernte eingefroren werden, keine Konservierungsstoffe.

Martina Frei
Dr. med. Martina Frei

Medizin- und Wissenschaftsjournalistin, Ärztin

Wahr. Forscher haben herausgefunden, dass Menschen, die vor dem Essen Wasser trinken, weniger Kalorien zu sich nehmen. Vorher trinken könnte also beim Abnehmen helfen, so die Schlussfolgerung. Probieren Sie doch einmal aus, ob es vielleicht bei Ihnen etwas bringt. Essen Sie ausserdem langsam und kauen Sie gut. Und achten Sie genau darauf, wann Sie satt sind und wann Sie mit dem Essen aufhören können.

In Bezug auf die Verdauung ist es übrigens egal, ob man vor oder während dem Essen trinkt. Die Verdauung wird davon nicht beeinträchtigt.

Claudia Vogt
Claudia Vogt

Ernährungsberaterin

Falsch. Viele glauben, dass Früchte uneingeschränkt gegessen werden dürfen. Zwar sind Früchte gesund, liefern Vitamine, Mineralstoffe und Nahrungsfasern. Tatsache ist aber auch: Sie liefern Kalorien vor allem in Form von Fruchtzucker. Ein grosser Apfel hat etwa 100 Kalorien, gleich viel wie eine Reihe Schokolade. Wer also zuerst den Apfel isst, danach doch noch zur Schokolade greift, weil die Lust noch da ist, hat mehr Kalorien gegessen, als nur mit der Schokolade. 

veröffentlicht am 21.10.2016, angepasst am 16.02.2023


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