Sonnenlicht ist im Winter Mangelware. Deshalb haben viele Schweizer nicht genügend Vitamin D im Blut. Das kann zu Problemen führen.
Vitamin D ist eigentlich ein Hormon, das vom Körper unter Einfluss von UVB-Licht über die Haut gebildet wird. Es fördert die Aufnahme von Kalzium und stärkt Knochen und Muskelkraft. Noch unbelegte Studien deuten zudem darauf hin, dass eine gute Vitamin-D-Versorgung für ein tieferes Herzinfarkt-, Bluthochdruck-, Krebs- und Infektionsrisiko sorgt.
Ein anhaltender Mangel an Vitamin D kann aufgrund eines erhöhten Knochenabbaus zu Osteoporose und insbesondere bei älteren Menschen zu Muskelschwäche und erhöhtem Sturzrisiko führen. Bei Kindern kann es aufgrund einer gestörten Knochenentwicklung zu Rachitis kommen. Weitere Risikofaktoren sind seltener Aufenthalt an der Sonne, Übergewicht, Schwangerschaft und Stillzeit, dunkler Hauttyp, Medikamenteneinnahme (z. B. Cortison) sowie chronische Darm-, Leber- und Nierenerkrankungen. Den Risikogruppen wird die Messung der Vitamin- D-Konzentration im Blut empfohlen.
Zwar lagert sich Vitamin D im Fettgewebe ein, trotzdem kommt es zu grossen jahreszeitlichen Schwankungen mit den niedrigsten Werten im Frühling. Eine ausreichende Vitamin-D-Bildung erreicht man je nach Hauttyp und Tageszeit, wenn man von Mitte März bis Mitte Oktober an sonnigen Tagen Arme, Hände und Gesicht für 5 bis 20 Minuten (Sommer) beziehungsweise für 5 bis 30 Minuten (Herbst) der Sonne aussetzt. Empfehlenswerter als die Mittagssonne ist die Sonnenbestrahlung am Vor- oder Nachmittag.
Da die Fähigkeit der Haut zur Bildung von Vitamin D mit zunehmendem Alter nachlässt und Cremes mit Schutzfaktor ab 6 die hauteigene Vitamin-D-Produktion deutlich vermindern, kann es insbesondere im Winter auch bei Nicht-Risikogruppen zu einer unzureichenden Vitamin-D-Versorgung kommen. Dies kann durch angereicherte Lebensmittel oder Vitamin-D-Präparate ausgeglichen werden.
Zusammengefasst empfiehlt das BAG für Menschen, die nicht ausreichend Sonnenlicht erhalten, folgende ergänzende Vitamin-D-Einnahme:
1. Lebensjahr: 400 IE/Tag
2. bis 59. Lebensjahr: 600 IE/Tag
Ab 60. Lebensjahr: 800 IE/Tag
Entsprechende Präparate sind als Tabletten, Tropfen und Kapseln erhältlich. Personen einer Risikogruppe wird empfohlen, die optimale Dosierung und die geeigneten Präparate für die Vitamin-D-Zufuhr mit ihrem Arzt zu besprechen.