Sport zur richtigen Zeit kann die innere Uhr verstellen. Das könnte nach grossen Flugreisen oder Nachtarbeit nützlich sein.
Termine und Schlafenszeiten nach der inneren Uhr zu richten, wäre gesund. Viele Menschen in westlichen Ländern übergehen aber – freiwillig oder gezwungenermassen – die Signale ihrer inneren Uhr, beispielsweise weil sie nachts arbeiten, Flugreisen über mehrere Zeitzonen hinweg unternehmen oder ganze Nächte durchfeiern.
US-Forscher konnten nun zeigen, dass Training zur rechten Zeit helfen kann, die innere Uhr zu verstellen. Je nachdem, wann das Training stattfand, verschob es ihre «Zeiger» nach vorn oder hinten.
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An dem Experiment nahmen 101 körperlich aktive Personen teil. Etwa die Hälfte waren zwischen 18 und 32 Jahre alt, die anderen 59 bis 75 Jahre.
Sie verbrachten rund fünf Tage völlig abgeriegelt von der Aussenwelt, so dass äussere Zeitgeber wie das Tageslicht wegfielen. Die Konzentration eines Abbauprodukts des Schlafhormons Melatonin in ihren Urinproben verriet, wann ihre innere Uhr auf Schlafenszeit eingestellt war.
Dann mussten die Versuchspersonen an drei Tagen jeweils eine Stunde täglich auf dem Laufband trainieren, wobei die Trainingszeit von Person zu Person variierte.
Laufbandtraining morgens um sieben Uhr oder nachmittags zwischen ein und vier Uhr verstellte die innere Uhr nach vorn. Nach hinten verschob es sie dagegen, wenn das Training abends zwischen 19 und 22 Uhr erfolgte.
Dieses Wissen könnte zum Beispiel nach langen Flügen oder mehreren Nachtschichten helfen, rascher wieder in den gewohnten Tagesrhythmus zu finden.
Denn auf Dauer ist das Leben «gegen» die innere Uhr ungesund. Der soziale Jetlag kann unter anderem das Risiko für Übergewicht und Herzinfarkte erhöhen.
Quelle: «The Journal of Physiology»