Rund um Fitness und Training kursieren viele Mythen. Wir zeigen dir, an welchen Aussagen und Annahmen wirklich was dran ist und welche du getrost ignorieren kannst.
Das ist nur bedingt richtig. Je mehr man trainiert, desto höher wird die Leistungsfähigkeit. Das stimmt. Aber: Damit sich Muskeln aufbauen können, braucht der Körper genügend Regenerationszeit. Denn die Muskeln wachsen nicht während, sondern erst nach dem Training. Deshalb solltest du zwischen zwei Krafttrainings mindestens 24 Stunden Pause einlegen und nicht dieselbe Muskelgruppe an zwei aufeinanderfolgenden Tagen trainieren.
Falsch. Der Köper hat ja keine Uhr, die ihm sagen könnte, dass nun 30 Minuten vorbei sind. Er verbrennt aber der ersten Sekunde des Trainings seine beide wichtigsten Energiequellen: Fett und Kohlenhydrate. Ob für die Energiebereitstellung mehr Fett oder mehr Kohlenhydrate verbraucht werden, hängt von der Intensität und nicht der Dauer des Workouts ab.
Schön wär's! Durch Situps lassen sich zwar die Bauchmuskeln trainieren, das darüberliegende Bauchfett verschwindet jedoch nicht automatisch mit. Die Muskeln sind also nicht zwingend sichtbar. Um diese Pölsterchen verschwinden zu lassen, brauchst du ein Kaloriendefizit. Das heisst: Du musst weniger Kalorien aufnehmen, als du verbrennst. Kalorienrechner können hierbei helfen. Ob der Körper jedoch zuerst auf die Fettreserven am Bauch zurückgreift, kannst du nicht beeinflussen.
Das Gegenteil ist der Fall – vorausgesetzt du trainierst richtig. Wer den vollen Bewegungsumfang ausnutzt, kann die Beweglichkeit nämlich sogar verbessern. Tust du dies nicht, dann kann die Beweglichkeit darunter leiden. Vor allem dann, wenn du – zum Beispiel aufgrund eines Bürojobs – häufig sitzt und die Muskeln dadurch schon verkürzt sind.
Nein, wenn du eine längere Trainingspause einlegst, werden Muskeln nicht eins zu eins in Fett umgewandelt. Sie bilden sich bei fehlender Belastung einfach langsam zurück. Was du jedoch im Auge behalten solltest, ist deine Kalorienzufuhr. Wenn du nicht mehr trainierst, verbrennst du weniger Kalorien. Isst du nun genau gleich weiter wie vorher, bist du vermutlich in einem Kalorienüberschuss. Dann kann sich Fett bilden.
Jein. Muskelkater bedeutet lediglich, dass der Muskel ungewohnten Bewegungen – also neuen Reizen – ausgesetzt wurde. Du kannst aber auch gut trainiert haben, ohne dass du danach Muskelkater verspürst.
Empfohlen ist eine Mischung aus beidem. Beim Ausdauertraining kannst du – je nach Dauer und Intensität – in kurzer Zeit direkt viele Kalorien verbrennen. Krafttraining hilft dir aber dabei, deinen Grundumsatz und deinen Leistungsumsatz zu erhöhen. Je mehr Muskelmasse du hast, desto mehr Kalorien verbrennst du in Ruhe und während körperlicher Aktivität.
Das stimmt. Nach dem Essen ist dein Körper damit beschäftigt, das Gegessene zu verdauen. Dafür benötigt er Blut im Verdauungstrakt, welches dann den Muskeln nicht zur Verfügung steht. Das heisst: Deine Leistungsfähigkeit sinkt. Vielleicht verspürst du auch Übelkeit. Wenn du vor dem Training Hunger verspürst, dann kannst du zum Beispiel eine reife Banane oder Weissbrot mit etwas Honig essen.
Nach dem Training muss der Körper Sauerstoffdefizite ausgleichen und die Energiespeicher regenerieren – und dafür benötigt er Energie. Der sogenannte Nachbrenneffekt wird aber häufig überschätzt. Er sollte lediglich als kleiner Bonus angesehen werden.
Das lässt sich nicht pauschalisieren. Zum einen hängt es von der Intensität des Trainings ab. Lockere Einheiten können besser auf nüchternen Magen absolviert werden als intensive. Zum anderen kommen auch nicht alle Sportler gleich gut mit den fehlenden Energiereserven klar und verspüren zum Beispiel Kreislaufprobleme.