«Low Carb, High Fat» – so könnte man die ketogene Diät beschreiben. Was genau dahintersteckt und worauf man achten muss, erfährst du hier.
Die ketogene Diät ist eine Ernährungsform, bei der man fast vollständig auf Kohlenhydrate verzichtet und dafür viel Fett isst, hauptsächlich Butter, Olivenöl, Käse, Fleisch, Eier und Fisch sowie wenig grünes, fast zuckerfreies Gemüse. Man spricht daher auch von «Zuckerfasten». Die ketogene Mahlzeit setzt sich etwa aus 80–85 Prozent Fett, 10–15 Prozent Eiweiss und etwa 5 Prozent Kohlenhydraten zusammen. Zum Vergleich: Die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung (SGE) sieht die Nährstoffverteilung eines «normalen» Tellers bei 50 Prozent Kohlenhydraten, 35 Prozent Fett und 15 Prozent Proteinen.
Ziel der Keto-Diät ist, dem Körper den Hauptenergielieferanten – eben die Kohlenhydrate – zu entziehen, damit er gezwungen wird, Energie aus den Fettdepots zu ziehen.
Normalerweise verwendet der Körper Kohlenhydrate zur Energiegewinnung und speichert einen Vorrat davon in Form von Glykogen in den Muskeln und in der Leber. Isst man praktisch ausschliesslich Fette und wenig Proteine und verzichtet auf die «schnellen» Energiequellen, zapft der Körper die Glykogen-Speicher an. Diese sind aber nach etwa 48 Stunden leer. Danach müssen Fette für die Energiegewinnung herhalten. Nur so kann der Körper die Funktion der Organe – insbesondere des Gehirns – gewährleisten.
Durch den Mangel an Kohlenhydraten baut der Körper Fettdepots zur Energiegewinnung ab, damit alle Organe funktionieren können. Diesen Vorgang nennt man Ketose. Dabei setzen die Fettzellen Fettsäuren frei. Da aber Fettsäuren die Blut-Hirn-Schranke nicht passieren können, baut die Leber aus diesen einen Zuckerersatzbrennstoff, die sogenannten Ketone oder Ketonkörper. Diese dienen dem Gehirn als alternatives Energiesubstrat.
Die Keto-Diät ist sehr streng – angeblich soll schon ein «Sündentag» die Ketose unterbrechen. Gesunde Menschen, die mit sehr viel Disziplin diese stark eingeschränkte Ernährungsform durchhalten, können damit durchaus Gewicht verlieren.
Auf dem Speiseplan stehen vorwiegend tierische Produkte. Eine ketogene Ernährung ist grundsätzlich aber auch für Veganer und Vegetarier möglich. Die Ernährung beinhaltet dann etwa Nüsse, Avocado, Tofu, veganen Käse und veganes Joghurt.
Die Keto-Diät ist sehr fettreich – und Fett kann schwer im Magen liegen und Verdauungsbeschwerden verstärken. Wird die Diät zudem auf einen hohen Fleischkonsum ausgerichtet, sollten sich Menschen mit hohem Blutdruck und schlechten Cholesterinwerten vorab gut informieren, mit einem Arzt abstimmen und bestenfalls begleiten lassen.
Fett liefert mehr als das Doppelte an Kalorien wie dieselbe Menge Kohlenhydrate oder Eiweiss. Dafür sorgen Fette und Proteine für eine länger anhaltende Sättigung.
Bei den Fetten gilt: Fett ist nicht gleich Fett. Zu den hochwertigen Fetten zählen ungesättigte Fettsäuren, etwa die essenziellen Omega-3-Fettsäuren, zum Beispiel aus Fischen wie Lachs, Makrele oder aus Raps- und Walnussöl sowie Nüssen.
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Eine strenge ketogene Diät weicht stark von der empfohlenen Nährstoffverteilung der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung ab. Sie ist nicht ausgewogen und sehr eingeschränkt. Auch ist über die langfristigen Folgen einer Umstellung auf die Keto-Ernährungsform noch zu wenig bekannt. Wer gesund, ausgewogen und nachhaltig abnehmen möchte, sollte anstatt einer Diät eine dauerhafte Ernährungsumstellung machen. Eine ausgewogene Ernährung – mit dem Verzehr aller Lebensmittelgruppen und angepasst an den eigenen Kalorienbedarf – zusammen mit genügend Bewegung kann zu einer langfristig anhaltenden Gewichtsreduktion führen und ist das Mittel der Wahl.
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Die ketogene Ernährung gehört zu den Low-Carb-Ernährungsformen, ja. Man könnte aber sagen, dass die Keto-Diät noch strenger hinsichtlich der Kohlenhydrate ist: Maximal 5 Prozent der täglichen Nahrungsmenge dürfen aus Kohlehydraten bestehen. Benötigt also zum Beispiel eine Person 2000 kcal pro Tag, dann wären 50 Gramm Kohlenhydrate erlaubt. Das ist weniger als zwei Scheiben Toastbrot.
Low Carb ist die Grundlage für viele Diäten, wie etwa Atkins, HCG, Paleo, Thonon, Louwen, Carnivore oder Dukan. Doch wie unterscheiden sich diese?