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Gesünder leben?

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Food Waste: Tipps gegen die Lebensmittelverschwendung

In der Schweiz landen jährlich rund 2,8 Millionen Tonnen Lebensmittel im Abfall. Das entspricht etwa 330 Kilogramm pro Person und Jahr. Wir zeigen auf, wo genau Lebensmittel verschwendet werden, was die Migros dagegen unternimmt und wie man im Haushalt Food Waste vermeiden kann.

Was ist Food Waste?

Als Food Waste oder Lebensmittelverschwendung werden Lebensmittel bezeichnet, die für den menschlichen Konsum produziert wurden, aber nicht konsumiert werden. Es sind essbare Lebensmittel, die unnötigerweise im Abfall landen.

Wie genau entsteht Food Waste?

Bei der Produktion und Vermarktung:

  • Aussehen, Normierung und Qualitätsansprüche
  • Unfälle, menschliches Fehlverhalten oder Logistikstörungen
  • zu grosse Portionen in der Gastronomie
  • Verschwendung essbarer Nebenprodukte
  • schwankende Ernteerträge

Bei uns zu Hause:

  • zu viel einkaufen, sich nicht an Einkaufszettel halten
  • zu grosse Portionen zubereiten
  • Lebensmittel nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatum wegschmeissen, obwohl sie noch gut sind
  • falsche Lagerung
  • Lebensmittel nicht aufbrauchen

Food Waste soll bis 2030 halbiert werden

Food Waste in der Schweiz

Jährlich rund 2,8 Millionen Tonnen Lebensmittel landen im Abfall: Haushalte sind mit 38% der Hauptverursacher, gefolgt von der Verarbeitung (27%), der Gastronomie (14%), der Landwirtschaft (13%) und dem Gross- und Detailhandel (8%).

Der Bundesrat hat im Jahr 2022 einen Aktionsplan gegen Lebensmittelverschwendung verabschiedet. Das Ziel ist, die vermeidbaren Lebensmittelverluste bis 2030 im Vergleich zu 2017 zu halbieren. Ein wichtiger Bestandteil ist die branchenübergreifende Vereinbarung zur Reduktion der Lebensmittelverluste. Wichtige Bereiche der gesamten Lebensmittelkette werden dabei mit einbezogen (z.B. Landwirtschaft oder Handel).

Dürfen abgelaufene Lebensmittel verkauft werden?

Wo kannst du selbst am meisten Food Waste einsparen?

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Wo kannst du selbst am meisten Food Waste einsparen? ( Teilnehmer)

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  • In der Schweiz dürfen Lebensmittel nach Ablauf des «Mindestens haltbar bis»-Datums verkauft werden, solange keine Täuschung erfolgt und sie keine gesundheitlichen Risiken darstellen. 
  • In anderen Ländern, wie Deutschland, ist der Verkauf solcher Produkte ebenfalls erlaubt, wenn sie noch genusstauglich sind. 
  • In Frankreich hingegen ist der Verkauf abgelaufener Lebensmittel an Supermärkte verboten, jedoch dürfen diese an karitative Organisationen gespendet werden. Diese Spenden sind sogar gefordert. Supermärkte mit einer Grösse über 400 m² dürfen abgelaufene, aber geniessbare Lebensmittel nicht vernichten, sondern müssen sie stattdessen gemeinnützigen Organisationen spenden. Verstösse werden mit Bussgeldern geahndet.

Für alle europäischen Länder gilt: Produkte mit einem Verbrauchsdatum («zu verbrauchen bis») dürfen nach Ablauf des Datums nicht weiterverkauft werden. Das Verbrauchsdatum ist Pflicht bei leicht verderblichen Lebensmitteln (z.B. rohes Fleisch, Fisch). 

Was ist der Unterschied zwischen Verbrauchs- und Mindesthaltbarkeitsdatum?

Das Verbrauchsdatum dient dem Schutz der Gesundheit und bezeichnet, bis zu welchem Zeitpunkt ein leicht verderbliches Produkt, das gekühlt werden muss, bei korrekter Lagerung ohne Bedenken verzehrt werden darf. Nach Ablauf dieses Datums darf ein Lebensmittel nicht mehr verkauft oder verschenkt werden.

Das Mindesthaltbarkeitsdatum kommt bei Lebensmitteln zum Einsatz, die länger haltbar sind, falls sie korrekt gelagert werden. Ist das Datum überschritten, können qualitative Einbussen auftreten, welche aber in der Regel nicht gesundheitsschädlich sind. Das trifft zum Beispiel auf Tiefkühlprodukte, Teigwaren, ungeöffnete Konserven, Schokolade, Öl oder Senf zu.

Wie kann man Food Waste im Haushalt vermeiden?

1. Kaufe bewusster ein

Illustration einer Frau im Supermarkt, die mit der rechten Hand einen leeren Einkaufskorb und mit der linken Hand eine Einkaufsliste hält. Im Hintergrund sieht man einige Produkte in den Gestellen.
  • Nur die Menge an Lebensmitteln kaufen, die tatsächlich benötigt wird
  • Einkaufsplanung: Einkaufszettel schreiben und sich daran halten
  • Mahlzeiten planen

Weitere Tipps, damit schlaues Einkaufen gelingt, findest du hier

2. Richtige Lagerung

Illustration von Gefrierbeuteln mit Erdbeeren bzw. Erbsen und Tiefkühlbehältern, einer davon mit Avocado, und ein Thermometer das -18 Grad anzeigt

Lebensmittel sollten entsprechend ihrer Bedürfnisse gelagert werden, um ihre Haltbarkeit zu verlängern.

3. Verwendung von Resten

Illustration einer Hand die mit Essensresten eine Pizza bestreut

Kreative Rezepte nutzen, um Lebensmittelreste sinnvoll zu verwerten.

  • Reife Früchte und Gemüse für Smoothie, Suppe, Eintöpfe oder Marmelade verwenden.
  • Aus zu viel gekochten Teigwaren kannst du am nächsten Tag einen feinen Auflauf oder Pastasalat machen.
  • Reis muss nach dem Kochen schnell abgekühlt werden, dann in einem luftdicht verschlossenen Behälter und im Kühlschrank aufbewahrt werden. Am nächsten Tag aufbrauchen. Gekochter Reis ist leicht verderblich, da sich schnell Bakterien bilden können.

4. Mindesthaltbarkeitsdatum

Illustration von zwei Händen die mit einer Gabel Essen von einem Teller in den Müll wischen

Manchmal sind Lebensmittel auch nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums noch geniessbar. Deshalb sollte man sich auf seine Sinne verlassen. Wie riecht das Lebensmittel? Schmeckt es noch gut? Es muss also nicht zwingend im Mülleimer landen. Du findest Schimmel auf dem Lebensmittel? Hier erfährst du, was du tun kannst.

5. Nutze Too Good To Go, Secend oder Foodsharing

  • Food Waste-App: Too Good To Go
    Die App Too Good To Go ermöglicht es Nutzern, überschüssige Lebensmittel von Restaurants, Bäckereien und Supermärkten zu einem reduzierten Preis zu erwerben. Im Jahr 2023 konnten so 592'665 Lebensmittelpakete der Migros vor dem Abfall gerettet werden.
     
  • Secend – Kein Fall für den Abfall
    Secend setzt sich dafür ein, Lebensmittel gemeinsam mit Produzenten und Grosshändlern vor der Entsorgung zu retten, sie verfügbar zu machen und so aktiv zur Nachhaltigkeit beizutragen. Die «geretteten» Lebensmittel’ können online bestellt und nach Hause geliefert werden.
     
  • Foodsharing - Gemeinsam für mehr Lebensmittelwertschätzung
    Foodsharing sammelt überschüssige, noch essbare Lebensmittel von Privatpersonen und Betrieben und verteilt sie kostenlos weiter – über sogenannte «Fair-Teiler» (öffentliche Regale oder Kühlschränke) oder direkt durch ehrenamtliche «Foodsaver». Foodsharing gibt es seit 2012. Mittlerweile sind über 500'000 Nutzerinnen und Nutzer in Deutschland, Österreich, der Schweiz und weiteren europäischen Ländern beteiligt.

Rezepte zur Vermeidung von Food Waste

Zum Rezept
Kichererbseneintopf mit Gemüse
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Kichererbseneintopf mit Gemüse

390
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12h 50min
Vegan
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Spätzlipfanne mit Gemüse und Pilzen
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One-Pot-Pasta mit Gemüse und Bohnen
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Süsskartoffel-Curry
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Süsskartoffel-Curry

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40min
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Was macht die Migros gegen Food Waste?

Migros verfolgt eine umfassende Strategie zur Reduktion von Lebensmittelverschwendung. Bis Ende 2025 soll der Food Waste im Bereich Super- und Verbrauchermarkt um 20% reduziert werden. Massnahmen sind unter anderem:

  • die Zusammenarbeit mit Apps wie Too Good To Go
  • die Planung der Beschaffung von Lebensmitteln 
  • die Spende überschüssiger Produkte an karitative Organisationen, wie der Schweizer Tafel 

Im Jahr 2022 wurden 6,4 Millionen Mahlzeiten gespendet. Ausserdem bietet die Migros auch Gemüse an, das etwas krumm oder schief gewachsen ist, sonst aber qualitativ einwandfrei ist.

Kennst du Madame Frigo?

Migros-Podcast Chrut & Rüebli

Höre rein beim Podcast zum Thema «Weniger Food Waste». 

Madame Frigo ist ein gemeinnütziger Verein mit dem Ziel, Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Seit 2018 werden öffentliche Kühlschränke angeboten. Rund um die Uhr können geniessbare Lebensmittel anderen kostenlos zur Verfügung gestellt werden. In der Aufbauphase 2018-2022 wurde Madame Frigo durch den Initialpartner Migros-Pionierfonds unterstützt. 

Den Kühlschrank in deiner Nähe findest du hier: https://www.madamefrigo.ch/de/standorte/

FAQ: Food Waste

Wie kommen wir zu weniger Food Waste?

Um etwas gegen Food Waste zu tun und so weniger Lebensmittel zu verschwenden, kann an verschiedenen Stellen angesetzt werden: bewusster einkaufen, Lebensmittel richtig lagern und Reste sinnvoll verwerten. Weitere Informationen: siehe Abschnitt Wie kann man Food Waste im Haushalt vermeiden?

Welche Folgen hat Food Waste?

Food Waste führt zu unnötigen CO₂-Emissionen, Verlust von Ressourcen, darunter die Produkte selbst sowie Wasser. Darüber hinaus entstehen erhöhte Entsorgungskosten.

Wo entsteht am meisten Food Waste?

Der grösste Anteil an Lebensmittelabfällen entsteht in privaten Haushalten (38%), danach folgen die Lebensmittelverarbeitung mit 27% und die Gastronomie mit 14%.

Nützliche Tipps, um Food Waste zu vermeiden

von Pia Teichmann,

veröffentlicht am 02.07.2025


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