In der Schweiz landen jährlich rund 2,8 Millionen Tonnen Lebensmittel im Abfall. Das entspricht etwa 330 Kilogramm pro Person und Jahr. Wir zeigen auf, wo genau Lebensmittel verschwendet werden, was die Migros dagegen unternimmt und wie man im Haushalt Food Waste vermeiden kann.
Als Food Waste oder Lebensmittelverschwendung werden Lebensmittel bezeichnet, die für den menschlichen Konsum produziert wurden, aber nicht konsumiert werden. Es sind essbare Lebensmittel, die unnötigerweise im Abfall landen.
Bei der Produktion und Vermarktung:
Bei uns zu Hause:
Jährlich rund 2,8 Millionen Tonnen Lebensmittel landen im Abfall: Haushalte sind mit 38% der Hauptverursacher, gefolgt von der Verarbeitung (27%), der Gastronomie (14%), der Landwirtschaft (13%) und dem Gross- und Detailhandel (8%).
Der Bundesrat hat im Jahr 2022 einen Aktionsplan gegen Lebensmittelverschwendung verabschiedet. Das Ziel ist, die vermeidbaren Lebensmittelverluste bis 2030 im Vergleich zu 2017 zu halbieren. Ein wichtiger Bestandteil ist die branchenübergreifende Vereinbarung zur Reduktion der Lebensmittelverluste. Wichtige Bereiche der gesamten Lebensmittelkette werden dabei mit einbezogen (z.B. Landwirtschaft oder Handel).
Für alle europäischen Länder gilt: Produkte mit einem Verbrauchsdatum («zu verbrauchen bis») dürfen nach Ablauf des Datums nicht weiterverkauft werden. Das Verbrauchsdatum ist Pflicht bei leicht verderblichen Lebensmitteln (z.B. rohes Fleisch, Fisch).
Das Verbrauchsdatum dient dem Schutz der Gesundheit und bezeichnet, bis zu welchem Zeitpunkt ein leicht verderbliches Produkt, das gekühlt werden muss, bei korrekter Lagerung ohne Bedenken verzehrt werden darf. Nach Ablauf dieses Datums darf ein Lebensmittel nicht mehr verkauft oder verschenkt werden.
Das Mindesthaltbarkeitsdatum kommt bei Lebensmitteln zum Einsatz, die länger haltbar sind, falls sie korrekt gelagert werden. Ist das Datum überschritten, können qualitative Einbussen auftreten, welche aber in der Regel nicht gesundheitsschädlich sind. Das trifft zum Beispiel auf Tiefkühlprodukte, Teigwaren, ungeöffnete Konserven, Schokolade, Öl oder Senf zu.
Weitere Tipps, damit schlaues Einkaufen gelingt, findest du hier.
Lebensmittel sollten entsprechend ihrer Bedürfnisse gelagert werden, um ihre Haltbarkeit zu verlängern.
Kreative Rezepte nutzen, um Lebensmittelreste sinnvoll zu verwerten.
Manchmal sind Lebensmittel auch nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums noch geniessbar. Deshalb sollte man sich auf seine Sinne verlassen. Wie riecht das Lebensmittel? Schmeckt es noch gut? Es muss also nicht zwingend im Mülleimer landen. Du findest Schimmel auf dem Lebensmittel? Hier erfährst du, was du tun kannst.
Migros verfolgt eine umfassende Strategie zur Reduktion von Lebensmittelverschwendung. Bis Ende 2025 soll der Food Waste im Bereich Super- und Verbrauchermarkt um 20% reduziert werden. Massnahmen sind unter anderem:
Im Jahr 2022 wurden 6,4 Millionen Mahlzeiten gespendet. Ausserdem bietet die Migros auch Gemüse an, das etwas krumm oder schief gewachsen ist, sonst aber qualitativ einwandfrei ist.
Höre rein beim Podcast zum Thema «Weniger Food Waste».
Madame Frigo ist ein gemeinnütziger Verein mit dem Ziel, Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Seit 2018 werden öffentliche Kühlschränke angeboten. Rund um die Uhr können geniessbare Lebensmittel anderen kostenlos zur Verfügung gestellt werden. In der Aufbauphase 2018-2022 wurde Madame Frigo durch den Initialpartner Migros-Pionierfonds unterstützt.
Den Kühlschrank in deiner Nähe findest du hier: https://www.madamefrigo.ch/de/standorte/
Um etwas gegen Food Waste zu tun und so weniger Lebensmittel zu verschwenden, kann an verschiedenen Stellen angesetzt werden: bewusster einkaufen, Lebensmittel richtig lagern und Reste sinnvoll verwerten. Weitere Informationen: siehe Abschnitt Wie kann man Food Waste im Haushalt vermeiden?
Food Waste führt zu unnötigen CO₂-Emissionen, Verlust von Ressourcen, darunter die Produkte selbst sowie Wasser. Darüber hinaus entstehen erhöhte Entsorgungskosten.
Der grösste Anteil an Lebensmittelabfällen entsteht in privaten Haushalten (38%), danach folgen die Lebensmittelverarbeitung mit 27% und die Gastronomie mit 14%.