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Schlaflosigkeit: Ursachen und was dagegen hilft

Guter Schlaf ist eine Wohltat für Körper und Geist, bleibt für viele aber Nacht für Nacht oft ein Wunschtraum. Das muss nicht unbedingt sein.

Laut Angaben des Bundesamtes für Statistik leidet in der Schweiz jede vierte Person unter Schlafstörungen, hat grosse Probleme beim Einschlafen, schläft unruhig oder wacht  nachts – manchmal gar mehrmals – auf. Frauen sind noch häufiger betroffen als Männer, Ältere mehr als Jüngere. Nur gerade jeder Zwanzigste schläft ruhig und ohne Unterbrüche durch.

Warum leiden Menschen an Schlaflosigkeit?

Die Wissenschaft hat keine klaren Antworten auf die Frage, wieso die einen ohne Schäfchenzählen sofort wegnicken und am anderen Tag gut erholt aufstehen, während andere immer wieder eine unfreiwillige Nachtschicht mit offenen Augen einlegen. «Zu welcher Kategorie jemand gehört, hängt zu einem beträchtlichen Teil von der persönlichen Konstitution ab», sagt Dr. med. Matthias Strub. Der Neurologe ist medizinischer Leiter am Zentrum für Schlafmedizin im Bethesda-Spital in Basel, ebenso neurologischer Konsiliarius am Zentrum für Schlafmedizin am Universitätsspital Basel.  Zu seiner Klientel, deren Schlafprobleme im Schlaflabor eingehend abgeklärt werden, gehört allerdings eine dritte Kategorie: «Es sind Menschen, die morgens müde sind, obwohl sie gut und lang geschlafen haben.»

Wie die Ursache für Schlaflosigkeit finden?

Um die Ursache einer Schlafstörung zu finden, kann ein Schlaflaborbesuch helfen, vor allem wenn ein Verdacht auf eine sogenannte Schlafapnoe oder ein Restless-Legs-Syndrom besteht. Bei einer Schlafapnoe kommt es zu einer nächtlichen Aussetzung des Atems. Der oft laut schnarchende Schlafende wacht in der Nacht vielfach kurz auf und muss tief Luft holen. Er selber merkt davon nichts. Die Folgen äussern sich in einem gestörten Schlaf und grosser Müdigkeit am Tag. Ein Restless-Legs-Syndrom (unruhige Beine) dagegen äussert sich in Form eines unangenehmen kribbligen Gefühls in den Beinen und grossem Bewegungsdrang in der Nacht.

Was passiert im Schlaflabor?

In einem Schlaflabor wird man verkabelt und an diverse Messgeräte angeschlossen. Diese Geräte zeichnen die Hirnströme auf und erfassen, wie das Gehirn in den einzelnen Schlafphasen (Tiefschlaf, REM) arbeitet. Daraus können die Schlüsse für eine Behandlung gezogen werden. Betroffene schlafen in einem Schlaflabor übrigens manchmal noch besser als zu Hause, trotz diverser Drähte um den Hals. Der Schreibende hat diese Feststellung bei einem mehrtägigen Test selber gemacht. Ein Grund für den ruhigen Schlaf dürfte darin liegen, dass man in einem Schlaflabor von äusseren Einflüssen völlig abgeschirmt wird. In den Raum dringen weder Licht noch Lärm.

Wie hilft ein Schlaf-Tagebuch?

Als hilfreiche Massnahme, um sich einen Überblick über die eigenen Schlafgewohnheiten zu verschaffen, bietet sich ein Schlaf-Tagebuch an – mit Angaben über die ungefähre Einschlafzeit und die Gründe für das Aufstehen in der Nacht: War es Harndrang, Hunger oder Lärm ...? Im Schlaf-Tagebuch wird auch notiert, wie lange man wachgelegen ist. Der Konsum von Medikamenten oder  Alkohol am Vorabend ist ebenfalls ein wichtiger Faktor, der den Schlaf beeinflussen kann. (Lesen Sie unten weiter...)

Schlafstörungen unter Kontrolle bekommen

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Ist der Schlaf vor Mitternacht besser?

Dass der Schlaf vor Mitternacht gesünder sein soll, trifft gemäss Dr. Strub nicht zu. «Die tiefste Schlafphase durchleben wir vor der ersten REM-Phase.» Wann diese tiefste Phase jedoch stattfindet, sei unterschiedlich. Beim Morgentyp, der früh zu Bett geht, ist sie vor Mitternacht, beim Abendtyp ein paar Stunden später.

Den eigenen Schlafbedarf erkennt man am besten in den Ferien. «Wenn Sie um Mitternacht zu Bett gehen und frühmorgens bereits um sechs Uhr gut erholt aufwachen, genügen vielleicht sechs Stunden.» Die Regel sind sechs bis neun Stunden Schlaf.  

von Markus Sutter,

veröffentlicht am 01.02.2017, angepasst am 11.10.2022


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